2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines

FLF-Wahlen: wie sehen die Kandidaten die Sicherheit im neuen Stadion?

Auch wenn es weniger mit den Wahlen an sich zu tun hat, baten wir beide Kanidadaten um ihre Meinung zu den Vorfällen beim Spiel Luxemburg - Türkei

Den abschließenden Teil unserer Fragen-Serie an die beiden Kandidaten für den Präsidentenposten der FLF lesen Sie jetzt hier.

Nach dem Länderspiel Luxemburg - Türkei kamen Fragen zur Sicherheit der Zuschauer im neuen "Stade de Luxembourg" auf. Ist eine Blocktrennung in Zukunft ein Thema und wenn ja, wann würde eine solche kommen?

Paul Philipp

„Für die angemeldeten Auswärtsfans ist die Blocktrennung bereits machbar. Für die weiteren Bereiche des Stadions muss man sich nach den einzelnen Begebenheiten richten. Da die Umläufe der einzelnen Tribünen nicht abgetrennt sind, kann jeder überall hingehen. Auch der Weg oben entlang der Tribünen sollte ursprünglich doppelt so breit werden, wie er jetzt ist. Die angebotene Lösung war, dass noch mehr Sicherheitspersonal eingesetzt werden müsste.

Es gibt dann halt Gästefans, wie beim Türkei-Spiel, die heißblütiger als andere sind. Die Kommunikation seitens der FLF war aber nach dem erwähnten Spiel alles andere als glänzend. Wir standen nach der Partie alle etwas im Visier und wir müssen schauen, wie wir das besser machen können.

Wir alle zusammen müssen aber aufpassen, dass wir nicht irgendwann wieder hinter Gitterzäunen sitzen! Das ist nämlich das Echo, das man von den Betreibern des Stadions hört, falls sich Vorfälle wiederholen sollten und das möchte bestimmt niemand. Beim Türkei-Spiel kam es natürlich nicht zu einer Katastrophe, aber wehret den Anfängen!

Sehr schwierig wird es aber bei Flitzern, es ist fast nicht möglich, solche an ihren Vorhaben zu hindern und das ist nicht nur bei uns so. Die Sicherheit der Fans ist uns, um auf ein entsprechendes Banner beim Färöer-Heimspiel zurückzukommen, keineswegs egal, sie kann und darf uns nicht egal sein! Die Organisatoren, zu denen die FLF ja auch gehört, sind ja auch da, um für die Sicherheit zu sorgen und dürfen sich nicht aus der Verantwortung stehlen.“

Claude Kremer

„Ich denke nicht, dass einem jetzigen oder auch zukünftigen Verwaltungsrat die Sicherheit egal ist. Und für die Sicherheit bei besagtem Spiel wurde ebenfalls nicht nichts unternommen. Die Zahl der Stewards war dem Zuschaueraufkommen angepasst, das Polizeiaufgebot wurde ebenfalls erhöht und der Auswärtsblock war abgetrennt, wie das bei internationalen Spielen Vorschrift ist. Es ist der Ticketverkauf, der sich nicht einfach gestaltet. In meinen Augen ist es kurzfristig nicht möglich zu vermeiden, dass z.B. Auswärtsfans auf der Heimtribüne sitzen.

Wir wollen keinen Schritt rückwärts gehen und wenn wir die Tickets entsprechend online anbieten, dann besteht dieses Risiko. Dadurch, dass Menschen aus über 200 verschiedenen Nationen in Luxemburg wohnen, können diese alle Karten online auf Tribünen bestellen, wo sie es möchten. Wieder einen Vorverkauf z.B. in Monnerich am Verbandssitz zu organisieren, wäre ja ein Schritt zurück. Es kann aber geschaut werden, was technisch im Hintergrund möglich ist, um den Vorverkauf zumindest am Anfang nur in Luxemburg und erst in einer späteren Phase Tickets international anzubieten. Es bedarf einer informatisch technischen Analyse, um zu sehen, was in dem Bereich möglich ist.

Die Kritik an sich nach dem Türkei-Spiel fand ich berechtigt, es gab Dinge, die schiefgelaufen waren. Ich möchte aber betonen, dass die FLF ihr Bestmögliches gegeben hatte, um die Sicherheit der Fans zu gewährleisten. Ich bemängele aber die Reaktion des Verbandes im Anschluss an die Vorkommnisse. Es wurde von mehreren Seiten Stellung bezogen, aber ohne gemeinsame Linie. Das war nicht sehr glücklich. Im Verwaltungsrat wurde die Begegnung ebenfalls analysiert.

Ein Kritikpunkt der aufkam war, dass einige der Flitzer einfach zurück auf die Tribünen begleitet wurden, anstatt sie des Stadions zu verweisen. Das kann nicht sein! Mittlerweile wurde ein entsprechendes Protokoll erstellt, dass die Identitäten von Personen, die auf den Platz stürmen und eingefangen werden, aufgenommen und diese vor die Tür gesetzt werden. Die Mindeststrafe muss sein, dass eine solche Person das Spiel nicht mehr zu Ende schauen kann. Es folgen dann Strafen wie ein Stadionverbot und, falls juristisch möglich, Schadensersatzforderungen. Dies soll auch Nachahmer von solchen Aktionen abhalten.

Das Problem von Feuerwerkskörpern im Stadion ist nicht so leicht zu lösen. Das Stadion ist bautechnisch so gestaltet, dass verschiedene Möglichkeiten bestehen, solches pyrotechnisches Material im Nachhinein ins Stadion zu bekommen. So weit ich weiß ist die Stadt Luxemburg dabei, Maßnahmen zu ergreifen, um diese Möglichkeiten in Zukunft zu unterbinden. Pyrotechnik ist zwar schön anzuschauen, dennoch bin ich ein Gegner davon, da sich die Personen, die sie anzünden selber sowie andere in große Gefahr bringen, das wurde auch bei den Barragespielen Ende letzter Saison offensichtlich. Bei einem Jugendfinale wurde ein dreijährige Bube durch Pyrotechnik an der Hand verletzt, seitdem bin ich strikt dagegen. Wenn überhaupt, bin ich der Meinung, dass man die Nutzung maximal in vorher festgelegten speziellen Zonen erlauben sollte.“

>> Teil 1: wie stehen die Kandidaten zu den 16er Ligen?

Aufrufe: 012.10.2022, 17:30 Uhr
Paul KrierAutor