„Zunächst einmal möchte ich betonen, dass das Livestreaming an sich eine sehr gute Sache ist. Am Anfang tat man sich vielleicht noch etwas schwer damit, da es sich um etwas Neues handelte. Ich denke, wir sollen aber neue Wege gehen und da gehören Livestreams mit dazu. Nach technischen Kinderkrankheiten ist mittlerweile die komplette BGL Ligue und fast die ganze Ehrenpromotion mit Ausnahme von einem oder zwei Vereinen mit den automatischen Kameras ausgestattet. Die fehlenden sollen aber wohl bald folgen.
In Gesprächen mit Vereinen wurde mir Kritik mit auf den Weg gegeben, dass wegen der Livestreams weniger Zuschauer zu den Spielen kommen würden. Ich denke aber nicht, dass die Streams einen direkten Einfluss auf die Zuschauerzahlen haben, zumindest nicht in größerem Ausmaß.
Wenn man sich dann aber anschaut, was man alles aus einem Stream herausholen kann, dann bekommt das Thema gleich eine ganz andere Wendung. So kann man die Bilder intern ja zur Videoanalyse nutzen. Weiter kann man die Online-Seite des Livestreams an seine Sponsoren verkaufen. Ich weiß von verschiedenen Clubs, dass über diesen Weg aber bereits eine schöne Summe erspielt haben.
Es gilt, zwei Elemente zu beachten: das eine ist, was man aus den gebotenen Möglichkeiten macht, auf der anderen Seite steht der Vertrag, der zusammen mit den Vereinen über die LFL und denen aus der Ehrenpromotion unterzeichnet wurde. Es stellt sich die Frage nach den Bedingungen, die in diesem Vertrag festgehalten wurden und wie lange er läuft.
Der Partner RTL hat eine Investition getätigt, die durchaus beträchtlich ist. Die Gemeinden haben auch technische Investitionen vorgenommen. Und bei solchen Investitionen von Partnern kann man nicht gleich im ersten Jahr schon finanzielle Mittel von deren Seite fordern. Wenn die Installationen aber eine Weile funktionieren und sich amortisieren, dann muss auch über die Rechte gesprochen werden. Und in diesem Punkt ist der Dialog zwischen den drei Parteien, nämlich Vereine, RTL und FLF, wichtig.
Clubs aus der BGL Ligue, vor allem die aus den oberen Tabellenregionen, stellen natürlich andere Anforderungen an dieses Tool als z.B. Clubs aus der Ehrenpromotion. Wenn man z.B. die Zugriffsstatistiken analysiert, dann kann man schon beachtliche Zahlen feststellen und diese kann man seinen Sponsoren auch vorlegen.“
„Wir bewegen uns bei dieser Frage im Bereich des Marketings. Und dass sie keine Einnahmen generieren, stimmt so eigentlich nicht, da die Vereine auf den Webseiten der Livestreams ihre Sponsoren platzieren können. Dies bringt dann durchaus eine hohe Sichtbarkeit. Die Vereine wollten diese Livestreams ja auch haben und wir als FLF waren als Partner mit dabei, um diese Anforderung umzusetzen.
Alleine während der Covid-Pandemie, als man nicht in die Stadien durfte, war es eine gute Sache. Auf lange Sicht bin ich aber sicher, dass diese Streams den Vereinen und auch dem Fußball im Allgemeinen etwas bringen werden.“
>> Teil 1: wie stehen die Kandidaten zu den 16er Ligen?
>> Teil 2: wie stehen die Kandidaten zur Professionalisierung?
>> Teil 3: was tun, wenn Spieler bei mehreren Clubs unterschreiben?
>> Teil 4: wie würden die Kandidaten den Schiedsrichtermangel angehen?
>> Teil 5: wie kann man die Probleme im Ehrenamt lösen?
>> Teil 6: wie steht man zum „Groupement des divisions inférieures“?
>> Teil 7: muss das Wahlsystem der FLF reformiert werden?
>> Teil 8: die Risiken der Digitalisierung
>> Teil 9: Subventionen, Eigenfinanzierung und Einsparungen
>> Teil 10: wie stehen die Kandidaten zum Umweltschutz?
>> Teil 11: Paul Philipps Rolle als Champions-League-Kommentator
>> Teil 13: wie sehen die Kandidaten die Sicherheit im neuen Stadion?