2024-04-19T07:32:36.736Z

Interview

FLF-Präsidentschaftswahl: wie stehen die Kandidaten zu den 16er Ligen?

Ab heute starten wir unsere Serie mit Fragen an FLF-Präsident Paul Philipp und dessen Herausforderer Claude Kremer

In den kommenden Tagen und Wochen veröffentlicht FuPa Luxemburg jeden Tag eine Frage und die darauf gegebenen Antworten der beiden Kandidaten für den Präsidentenposten der FLF.

Sind Ligen mit 16 Vereinen zu groß und wie sehen Ihre Zukunftspläne in dieser Hinsicht aus?

Paul Philipp

"Wenn man oben beginnt, also in der BGL Ligue, kann man nicht einfach sagen, wir reduzieren die Zahl der teilnehmenden Mannschaften wieder, alleine da dies Einfluss auf alle tieferen Ligen haben wird, durch die zusätzlichen Teams, die absteigen würden. Man muss dann bei dieser Diskussionen ebenfalls berücksichtigen, dass nie ein Verein je diese Aufstockung wollte, bis Covid kam. Zu jenem Zeitpunkt war es aber die einzige wirkliche Lösung, um der Situation gerecht zu werden. Es war uns damals aber bewusst, dass es nicht so einfach werden würde, um die Ligen wieder zu reduzieren. In Meetings mit den Vereinen wurde das Thema aber bereits angesprochen und es ist klar, dass über die Gesamtsituation, wie sie jetzt vorherrscht, geredet werden muss.

Auf sportlichem Plan hatten wir aber in der BGL Ligue Glück, da es sehr lange spannend blieb, sowohl im Titelrennen als auch im Abstiegskampf. Das könnte in der laufenden Saison natürlich anders werden. Ich bin der Meinung, dass man sich ernsthafte Gedanken über die Ligen mit sechzehn Mannschaften machen muss und wie man wieder zu vierzehn oder gar zwölf Teams zurückkehren könnte. Dies würde z.B. nur mit einer Übergangszeit möglich sein. Wichtig ist, dass man dem bis in die 3.Division hinunter Rechnung tragen muss. Aus diesem Grund müssen alle Beteiligten an einen Tisch, damit mit allen Vereinsvertretern gesprochen wird. Dies soll aber nicht den Wahlkampf beherrschen, es ist ein Thema, das man besonnen und ohne große Emotionen angehen muss.

Wenn ich mich bei den Vereinen umhöre, dann scheint es eine ganze Reihe zu geben, die sich wünschen, dass etwas in dieser Richtung geschieht. Zunächst muss über den Weg gesprochen werden und welche Etappen nötig wären, um die Ziele zu erreichen. Man kann eine solche Umstellung nicht von einer Saison auf die andere vornehmen. Dies wird nicht einseitig entschieden werden können, auch wenn letzten Endes jemand die Entscheidung treffen muss. Als erstes muss das aber alles miteinander besprochen werden."

Claude Kremer

"Wir sollen über eine eventuelle Reduktion der 1.Liga von sechzehn auf vierzehn und wieso nicht einmal auf zwölf Teams diskutieren. Dies muss mit den Vereinen natürlich besprochen werden, was unter zwei wichtige Punkte meiner Wahlkampfpräsentation fällt, nämlich den Dialog und der Austausch mit den Clubs. Ich war bereits mit verschiedenen Vereinen aus der BGL Ligue bereits zusammen und im Moment sind die Meinungen unterschiedlich. Die vergangene Saison war ja enger, als man hätte vermuten können.

Dies würde natürlich dafür sprechen, bei sechzehn Mannschaften zu bleiben. In der höchsten Liga halten sich das Pro und Kontra um auf sechzehn Teams zu bleiben in etwa die Waage. Wenn ich nach den Wahlen am 15.Oktober FLF-Präsident wäre, wird dieses Thema angesprochen werden. Ich wäre kein Vorsitzender, der sich hinter einer Frage verstecken würde, um einem eventuellen Risiko eines Stimmverlusts aus dem Weg zu gehen. Aktuell muss aber festgehalten werden, dass die Qualität und die Ausgeglichenheit der Liga gegeben ist. Um eine Entscheidung zu treffen, soll man sich auf die laufende und die vorangegangene Saison basieren.

In der BGL Ligue stellt sich genau wie in der Ehrenpromotion und 1.Division auch die Frage nach dem Aufwand der ehrenamtlichen Helfer. Im Oberhaus kommen zusätzlich die internationalen Termine mit ins Spiel, die diesen Helfern viel abverlangen, da die Kalender ausgelastet sind. Es gesellt sich auch ein finanzieller Aspekt hinzu. Durch die Mehrzahl an Spielen steigen natürlich auch die Aufwandsentschädigungen für Trainer, Spieler usw. Dieses Ganze muss mit den Vereinen besprochen werden um zu sehen, wo man hinsteuern möchte. Es würden Diskussionen aufkommen, wenn mehr Mannschaften absteigen müssten, was ja auch nachvollziehbar wäre.

Eine Umstellung würde nicht von heute auf morgen stattfinden können, das würde ein Präsident Claude Kremer auch nicht wollen. So etwas müsste vernünftig geplant werden, wie es über ein paar Jahre hinweg umzusetzen wäre. Wichtig ist dabei der Austausch mit den betroffenen Vereinen."

>> Teil 2: wie stehen die Kandidaten zur Professionalisierung?

>> Teil 3: was tun, wenn Spieler bei mehreren Clubs unterschreiben?

>> Teil 4: wie würden die Kandidaten den Schiedsrichtermangel angehen?

>> Teil 5: wie kann man die Probleme im Ehrenamt lösen?

>> Teil 6: wie steht man zum „Groupement des divisions inférieures“?

>> Teil 7: muss das Wahlsystem der FLF reformiert werden?

>> Teil 8: die Risiken der Digitalisierung

>> Teil 9: Subventionen, Eigenfinanzierung und Einsparungen

>> Teil 10: wie stehen die Kandidaten zum Umweltschutz?

>> Teil 11: Paul Philipps Rolle als Champions-League-Kommentator

>> Teil 12: FLF-Wahlen: die Meinungen der Kandidaten zu den Livestreams

>> Teil 13: wie sehen die Kandidaten die Sicherheit im neuen Stadion?

Aufrufe: 026.9.2022, 12:25 Uhr
Paul KrierAutor