Das Rätsel um die Spielgenehmigung für Caiuby bei Türkgücü München zieht sich hin. Trainer Kayabunar schreibt den Ex-Profi bis auf weiteres ab.
München - Es klang wie ein großer Wurf von Türkgücü München auf dem Transfermarkt. Doch ob und wann der vereinslose Angreifer Caiuby (34) erstmals für die Perlacher auflaufen kann, steht weiterhin in den Sternen. Das bestätigen Trainer Alper Kayabunar (36) und der Sportliche Leiter Roman Plesche (35) im Anschluss an das verlorene Totopokal-Achtelfinale gegen den TSV 1860 (1:3).
Gegen den Drittliga Spitzenreiter sollte es endlich klappen mit dem Debüt des ehemaligen Bundesliga-Profis (u.a. FC Augsburg). Doch daraus wurde nichts. „Es ist schwierig mit der Arbeitsgenehmigung“, erklärt Plesche nach dem Stadtduell gegenüber Fussball Vorort/FuPa Oberbayern. „Ob das noch was wird, wissen wir nicht“, ist der Sportchef pessimistisch. Er rechnet frühestens nach der Winterpause mit einem Einsatz Caiubys.
Bis letzte Woche hat Caiuby bei Türkgücü München mittrainiert. „Er muss jetzt erstmal seine Themen regeln und vielleicht hat er dann die Möglichkeit“, hofft Plesche. Aktuell wohnt der Angreifer noch in Ingolstadt, wo er seine letzte Profistation in der 3. Liga hatte. Schon länger war über die Gründe gerätselt worden, weshalb sich die Spielgenehmigung so lange hinzieht. „Es ist ärgerlich, weil er sich super präsentiert hat“, bedauert der Sportliche Leiter das undankbare Szenario für alle Beteiligten.
Ziel ist es zunächst, dass der Ex-Profi seinen Aufenthaltstitel in Deutschland verlängern kann. „Das geht nicht so leicht, er ist ein Brasilianer, nicht EU-Bürger, das ist schwieriger als bei einem anderen, wenn er keinen Sonderstatus als Profifußballer hat“, weiß Plesche. Möglicherweise hängt das langwierige Verfahren mit den Vorwürfen wegen Körperverletzung zusammen, weswegen Caiuby einem Bericht der Augsburger Allgemeinen zufolge sogar in Untersuchungshaft saß.
Bei der Pressekonferenz im Anschluss an das harmonische Stadtderby gibt sich Alper Kayabunar auf Nachfrage zu der Thematik kurz angebunden: „Es ist Fakt, dass er erstmal nicht zur Verfügung steht. Ich befasse mich mit Sachen, die ich beeinflussen kann, und Caiuby ist aktuell erstmal kein Thema mehr für uns.“ Nicht ausgeschlossen also, dass der Ex-Profi überhaupt nicht für Türkgücü München auflaufen wird.
Im Abstiegskampf der Regionalliga Bayern stünde dem Team von Trainer Kayabunar ein gestandener Spieler der Klasse Caiubys mit Sicherheit gut. Doch es muss wohl ohne den erfahrenen Angreifer gehen. Mit dem Auswärtssieg bei Kellerkind VfB Eichstätt (2:4) hat sich der Drittliga-Absteiger etwas Luft verschafft.
Auch mit der Leistung gegen den TSV 1860 sind die Verantwortlichen einverstanden, auch wenn Plesche „der letzte Punch“ gefehlt hat: „Die Mannschaft findet sich so langsam. Das hat Zeit gebraucht, aber wir haben einen wichtigen Sieg in Eichstätt geholt und da müssen wir jetzt einfach dranbleiben die nächsten Wochen.“ (vfi)