2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Trainer Alper Kayabunar kassierte mit Türkgücü München am Sonntag im fünften Pflichtspiel 2024 die fünfte Niederlage.
Trainer Alper Kayabunar kassierte mit Türkgücü München am Sonntag im fünften Pflichtspiel 2024 die fünfte Niederlage. – Foto: Imago Images / Sven Leifer

Wie lange hat Kayabunar noch Lust? „Ich habe mit dem Verein noch kein einziges Gespräch geführt“

Funkstile zwischen Trainer und Vorstand

Auch im fünften Pflichtspiel nach der Winterpause ging Türkgücü München leer aus. Trainer Alper Kayabunar wirkte nach der Pleite nachdenklich.

München – Blickt man an der Heinrich-Wieland-Straße auf die Tabelle, schaut es eigentlich immer noch gut aus. Nach 24 Spielen steht Türkgücü München mit 40 Punkten auf Rang fünf, immer noch knapp vor dem FC Bayern II (39). Der Lokalrivale hat allerdings ein Spiel weniger absolviert.

Allzu lange werden Alper Kayabunar und seine Mannschaft die Reserve des FC Bayern allerdings nicht mehr auf Distanz halten können. Nach der fünften Pflichtspielniederlage im neuen Jahr, viermal in der Regionalliga, einmal im Toto-Pokal gegen Ingolstadt, wartet Türkgücü München immer noch auf die ersten Punkte im neuen Jahr. „Die gehören in der Tabelle nicht da unten hin“, sagte Kayabunar nach dem 1:3 am Sonntag gegen die SpVgg Greuther Fürth II. „Und wir wahrscheinlich mit dem aktuellen Team auch nicht auf den Tabellenplatz, wo wir uns einfach gerade befinden. Das muss man auch ganz klar sagen.“

„Ich wurde so bei Türkgücü geimpft. Da ging es immer nur um Gewinnen und Verlieren.“

Alper Kayabunar über die veränderte Situation seit der Winterpause.

Im nach dem Finanzchaos in der Winterpause neu formierten Kader fehlt es an Qualität. Fünf U23-Spieler standen bei Türkgücü am Sonntag in der Startelf. Sechs (von neun) weitere saßen auf der Bank. „Am Ende entscheidet schon die Qualität. Wir hatten sie in der Hinrunde. Und die haben wir halt jetzt nicht mehr, auch von der Breite her“, sagte ein frustriert wirkender Kayabunar nach der Niederlage am Sonntag. „Es tut dann ein, zwei Tage natürlich extrem weh, weil ich einfach jedes Spiel gewinnen will. Ich wurde so bei Türkgücü geimpft. Da ging es immer nur um Gewinnen und Verlieren.“

Trotzdem will der 38-Jährige nicht lamentieren. „Wir haben in der Hinrunde drei Spiele nur verloren. Letztens haben wir in einer Woche drei Spiele verloren. Das ist natürlich ungewohnt“, räumt Kayabunar ein und blickt nach vorne. „Man muss einfach mit der Situation umgehen. Wir brechen ja nie komplett auseinander.“

„Ich frage auch nicht im Verein nach und auf mich kommt keiner zu.“

Alper Kayabunar über die verfahrene Stadion-Thematik.

Dennoch scheint es am Gesicht des Klubs zu nagen, dass er mit seiner Mannschaft im neuen Jahr noch kein Erfolgserlebnis feiern konnte. Zu seiner Zukunft hält sich Kayabunar bedeckt. „Ich habe mit dem Verein noch kein einziges Gespräch wegen der neuen Saison geführt. Der Fokus geht bis zum Sommer und deswegen blende ich da auch alles aus.“

Auch die Diskussion um ein fehlendes Stadion lässt der Türkgücü-Trainer nicht an sich heran: „Ich lese das ehrlich gesagt gar nicht mehr. Ich frage auch nicht im Verein nach und auf mich kommt keiner zu.“ Klingt nach Funkstille zwischen den Machern und Kayabunar. Sein Vertrag läuft noch bis 2025. Ob der erfolgsorientierte Coach aber auch in der kommenden Spielzeit an der Seitenlinie steht? „Schauen wir mal. Ich weiß jetzt auch nicht genau, wie der Verein plant.“ (jb)

Aufrufe: 019.3.2024, 12:53 Uhr
Jörg BullingerAutor