2024-04-29T14:34:45.518Z

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Unbesiegbar: Marco Hingerl (r.) verlor keines seiner elf Spiele mit Türkgücü München.
Unbesiegbar: Marco Hingerl (r.) verlor keines seiner elf Spiele mit Türkgücü München. – Foto: regiopictures

Marco Hingerl blickt auf besondere Zeit bei Türkgücü München zurück: „Kann mir keiner mehr nehmen“

Kein böses Blut

Vier Monate lang erfüllte sich Marco Hingerl bei Türkgücü München einen Traum: Er spielte gemeinsam mit seinen beiden Brüdern.

München/Kassel – „Ich habe noch Ziele im Fußball“, sagt Marco Hingerl am Telefon. Er sitzt auf seinem Hotelzimmer in Kassel. Am Montag ist er eingecheckt, an diesem Mittwoch hat er bereits zwei Trainingseinheiten hinter sich.

Der 27-Jährige ist einer von bislang 14 Winter-Abgängen bei Türkgücü München. Anders als Maxi Berwein (FC Memmingen), Albano Gashi (TSV Buchbach) und seine Brüder Sascha (FC Memmingen) und Kevin (TSV Buchbach), wechselte Marco aber nicht nur den Verein, sondern auch das Bundesland. Für den KSV Hessen Kassel läuft der offensive Mittelfeldspieler künftig in der Regionalliga Südwest auf. „Ich wollte bei einem Verein unterkommen, der Ambitionen hat. Und das Projekt von Hessen Kassel finde ich sehr interessant“, sagt er über seinen neuen Arbeitgeber.

Hessen Kassel befindet sich aktuell im Prozess, von Amateur- auf Profifußball umzustellen. Sechs bis sieben Trainingseinheiten stehen deshalb pro Woche auf dem Programm. Bei Türkgücü waren es nur drei bis vier. „Es ist auf jeden Fall eine kleine Umstellung, aber das kenne ich noch aus meiner Zeit in Ulm. Ein, zwei Wochen, dann habe ich mich wieder gut eingelebt“, sagt Hingerl.

Marco Hingerl spielt bei Türkgücü München mit seinen Brüdern

Auch die Regionalliga Südwest kennt Marco Hingerl aus dieser Zeit. Ende August verließ er den SSV Ulm, mit dem er in der Vorsaison in die 3. Liga aufgestiegen war, um mit seinen beiden Brüdern für Türkgücü München zu spielen: „Das werde ich immer in schöner Erinnerung behalten und das kann mir keiner mehr nehmen.“ Diese Erfahrung vermochte auch das Finanzchaos der letzten Monate, ausbleibenden Gehaltszahlungen inklusive, nicht zu trüben: „Ich habe versucht, in jedem Training Vollgas zu geben und mich auf meinen Job und die Sachen zu konzentrieren, die ich beeinflussen kann. Für die ganzen anderen Dinge gibt es Berater.“

Anders als so mancher Vereinsverantwortliche schaffte es Marco Hingerl die ganze Zeit über, professionell mit der Situation umzugehen. Für den gebürtigen Münchner sei dies aber auch deutlich leichter gewesen als für andere Spieler: „Ich war zu Hause bei meiner Familie. Viele aus unserem Kader sind extra für Türkgücü nach München gezogen.“

Marco Hingerl kämpft mit KSV Hessen Kassel um den Klassenerhalt

Auch wenn Hingerl gerne noch bis zum Sommer bei Türkgücü geblieben wäre, gibt es zwischen ihm und dem Klub kein böses Blut: „Ich bin für die vier Monate sehr dankbar.“ Um Türkgücüs sportliche Zukunft macht er sich keine Sorgen: „Mit Apli (Alper Kayabunar Anm. d. Red.) haben sie einen sehr guten Trainer, dem es auf jeden Fall gelingen wird, eine konkurrenzfähige Mannschaft hinzustellen.“

Rund 400 Kilometer nördlich kämpft Marco Hingerl dann mit Hessen Kassel um den Klassenerhalt in der Regionalliga Südwest. Vorher widmet sich der Münchner aber erstmal der Wohnungssuche. (Simon Jacob)

Aufrufe: 026.1.2024, 09:22 Uhr
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