2024-04-30T13:48:59.170Z

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Cannstatts Erfolgstrainer: Stefan Schuon. Foto: Pressefoto Baumann
Cannstatts Erfolgstrainer: Stefan Schuon. Foto: Pressefoto Baumann

Meistergeschichten: SpVgg Cannstatt

Der SpVgg Cannstatt gelingt der lang ersehnte Sprung in die Bezirksliga Stuttgart. Garant des Erfolges: Trainer Stefan Schuon.

Vor einem Jahr war man bei der SpVgg Cannstatt nach gescheiterter Relegation bitter enttäuscht, nun gelang der direkt Aufstieg als Meister.

Hängende Köpfe und pure Enttäuschung! Vor rund einem Jahr fehlten der SpVgg Cannstatt nur 90 Minuten zum Aufstieg in die Bezirksliga. 0:2 unterlag das Team von Trainer Stefan Schuon dann im Relegationsspiel der Sportvg Feuerbach. Ein Szenario, das die Cannstatter bereits im Vorjahr gegen den TSV Mühlhausen noch in schmerzlicher Erinnerung hatten. ,,Wir müssen jetzt einfach weitermachen, auch wenn die Enttäuschung groß ist", sagte Schuon damals.

344 Tage später ist die Enttäuschung purer Freude gewichen. Durch ein 4:0 beim SKG Botnang im vorletzten Saisonspiel holten sich die Cannstatter vorzeitig die Meisterschaft in der Kreisliga A 1 und hatten allen Grund zu feiern. Per Autokorso ging es für die Spieler, Verantwortliche und Fans mit wehenden Fahnen quer durch die Stadt ins Vereinsheim am Neckarufer, wo die Feierlichkeiten weitergingen. ,,Nach den Rückschlägen in den letzten beiden Jahren bin ich einfach nur froh und stolz auf meine Jungs", sagte Schuon erleichtert.

Titelgewinn war kein Selbstläufer

Dass der Titel in der neu formierten Kreisliga A kein Selbstläufer werden würde, war den Verantwortlichen des Neckarclubs von Beginn an klar. Mit der SG Untertürkheim, dem TSV Mühlhausen und dem SKV Palästina Al Q'uds füllten gleich drei Bezirksliga-Absteiger das Tableau und versprachen ein Kopf-an-Kopf-Rennen von gleich mehreren Teams.

Aus dem erwarteten Vierkampf wurde aber schnell ein Duell zwischen der SGU und der Sportvereinigung: In der Hinrunde wechselten sich die beiden Clubs am Platz an der Sonne regelmäßig ab, zur Winterpause lagen die Untertürkheimer nur einen Zähler vor den Rot-Weißen. ,,Vor der Saison hatten wir damit gerechnet, dass wir uns fünf oder sechs Niederlagen erlauben könnten", sagte Schuon. Letztlich erlaubte sich die Sportvereinigung im Saisonverlauf nur deren zwei, wodurch sie die SGU in der Rückrunde noch abfangen und den ersehnten Aufstieg feiern konnte. Kurioserweise kassierte das Meisterteam seine einzigen Niederlagen gegen die Abstiegskandidaten Stuttgarter SC und SKV Palästina Al Q'uds - beide an gleicher Stelle. ,,Vielleicht war es ja das schlechte Karma der Mercedes-Benz-Arena", witzelte Stefan Schuon über die Sportstätte des Sportclubs, die in unmittelbarer Nachbarschaft des Bundesligastadions des VfB Stuttgart liegt.

Die Cannstatter Stehaufmännchen

Nach dem Erfolgsrezept für die Cannstatter Stehaufmännchen muss man beim Neckarclub nicht lange suchen. Das Zugehörigkeitsgefühl und der Zusammenhalt wird den Spielern quasi in die Wiege gelegt. ,,Einige der Jungs habe ich schon in der Jugend trainiert", verrät Schuon. Selbst die größten Zerreißproben konnten in der Vergangenheit diesen Zusammenhalt nicht sprengen. Nach dem zweiten verlorenen Aufstiegsspiel stand das Erfolgsteam vor gut einem Jahr am Scheideweg. Trainer Stefan Schuon spielte mit dem Gedanken, zugunsten eines Neuanfangs von seinem Traineramt zurückzutreten. Bei Leistungsträgern wie Pascal Geidies, Marvin Kellner und Dominik Guagenti klopften bereits höherklassige Clubs an. ,,Wir saßen zusammen und wussten nicht so recht, wie es weitergehen soll", erinnert sich Kapitän Dominik Guagenti, ,,dann ging einer voran und hat gesagt: Ich bleibe." Letztendlich blieben alle Spieler bei der Sportvereinigung und gingen geschlossen in die neue Saison, an deren Ende der ersehnte Meistertitel wartete - mit Stefan Schuon, dem Trainer der Stehaufmännchen.

Serie - Meistergeschichten 2016

Aufrufe: 03.6.2016, 09:00 Uhr
Stuttgarter Nachrichten / Dominik FlorianAutor