2024-04-16T09:15:35.043Z

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Spielen mit ihren Teams wohl ein weiteres Jahr in der Landesliga: Thomas Oesterwinter (SC Stammheim,links) und Stefan Schuon (TSV Weilimdorf, rechts).
Spielen mit ihren Teams wohl ein weiteres Jahr in der Landesliga: Thomas Oesterwinter (SC Stammheim,links) und Stefan Schuon (TSV Weilimdorf, rechts). – Foto: Frey / Pressefoto Baumann / Collage FuPa Stuttgart

Stammheim/Weilimdorf: Kommt Zielgerade auf halber Strecke?

Verband schlägt Abbruch der Saison vor

Ein vorzeitiges Ende der Saison spielt den beiden Nord-Stuttgarter Landesligisten SC Stammheim und TSV Weilimdorf in die Karten.

Der Württembergische Fußballverband (WFV) hat sich lange Zeit gelassen, um auf die Corona-Krise zu reagieren. Doch inzwischen zeichnet sich langsam eine konkrete Vorgehensweise ab – und zwar eine, die den beiden Nord-Stuttgarter Landesligisten TSV Weilimdorf und SC Stammheim durchaus zupass kommen würde.

Seit Dienstag ist die Katze zumindest halb aus dem Sack: Gemeinsam mit dem Nordbadischen und dem Südbadischen Fußballverband entschied der WFV, die Saison vorzeitig zu beenden. Besser gesagt: Sie demnächst vorzeitig beenden zu lassen. Denn das letzte Wort haben die Vereinsvertreter, die an einem auf den 20. Juni terminierten außerordentlichen Verbandstag diesen Vorschlag absegnen sollen. Besagter Vorschlag enthält, dass die Abschlusstabellen nach einer Quotenregel (Zahl der von einem Team errungenen Punkte geteilt durch Zahl der absolvierten Spiele) berechnet wird. Die Mannschaft mit dem höchsten Quotient steigt auf, Absteiger gib es keine. Eine Zielgerade auf halber Strecke also. Damit würde sich der WFV den sechs der bundesweit 21 Landesverbänden anschließen, die sich bereits für einen Abbruch der Saison 19/20 entschieden haben: Schleswig-Holstein, Westfalen, Sachsen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Südwest. Bislang votierten nur Bayern und Thüringen dafür, die Runde fortzusetzen. Die restlichen Verbände in der Republik haben derzeit noch keine Entscheidung gefällt.

Bezirk Stuttgart überlässt Entscheidung den Vereinen

Allerdings hat der WFV auch noch einen Plan B in der Schublade, der eine Fortsetzung der Spielzeit 2019/2020 im September vorsieht. Damit würde dann sportlich alles in geregelten Bahnen verlaufen. Aber diese Vorgehensweise erfordert sowohl für die aktuelle als auch die kommende Spielzeit einen immensen organisatorischen Mehraufwand – angefangen von der Terminplanung bis hin zu den Vereinswechseln.

Der Fußballbezirk Stuttgart, immerhin mitgliederstärkster Bezirk im WFV, überlässt die Entscheidung den Vereinen, macht aber in Person des Bezirksvorsitzenden Michael Spörer keinen Hehl daraus, dass ein Abbruch der Runde die wohl beste Lösung ist: „Ich kann mit der vom Verband bevorzugten Lösung leben“, sagt Spörer. In diesen Tenor stimmen auch die beiden Fußball-Landesligisten aus dem Stuttgarter Norden ein. Was nicht allzu sehr überrascht: Der TSV Weilimdorf ist aktuell auf Tabellenrang 13 zu finden, der SC Stammheim ist 14. – beides sind Abstiegsplätze. Sollte die Spielzeit also tatsächlich nach dem erwähnten Verfahren beendet werden, hätte der SC einen neuen Meilenstein in der Vereinsgeschichte stehen. Denn damit wäre den Stammheimern erstmals der Klassenverbleib in der Landesliga gelungen. „Wir sind natürlich dafür, dass die Saison beendet wird“, sagt SC-Coach Thomas Oesterwinter. „Alles andere beeinflusst schließlich auch die nächste Spielzeit. Und dass wir nicht absteigen würden, ist jedenfalls gut.“

Wobei er der Meinung ist, dass Letzteres auch auf sportlich herkömmlichen Wege hätte gelingen können. „Wir waren ja nicht komplett abgeschlagen, sondern nur zwei Punkte von einem Nichtabstiegsplatz entfernt“, sagt Oesterwinter. „Da wäre noch viel möglich gewesen.“ Kommende Woche steigen die SC-Kicker wieder ins Training ein. „Nach zwei Monaten ohne Fußball sind alle heiß“, sagt der Trainer.

Weilimdorfer wieder auf Trainingsplatz

Beim Lokal- und Ligarivalen TSV Weilimdorf gestaltet sich die Sachlage ähnlich, aber nicht ganz gleich. Der einzige grundlegende Unterschied: Für die Kicker aus Weilimdorfer ging es bereits in dieser Woche wieder auf den Trainingsplatz. Aber in Sachen vorzeitiges Rundenende ist TSV-Coach Stefan Schuon mit seinem Stammheimer Amtskollegen einer Meinung. „Die Saison fortzusetzen, das wäre meiner Meinung nach absolut unverantwortlich. Da machst du gleich zwei Spielzeiten kaputt“, sagt Schuon. „Aber wir warten jetzt sicherheitshalber erst einmal ab, wie sich der WFV und die Vereine entscheiden.“

Auch was das Thema Klassenverbleib betrifft, sind die beiden Übungsleiter auf einer Wellenlänge. „Ich gehe davon aus, dass wir auch ohne Corona in der Liga geblieben wären“, ist sich der Weilimdorfer Trainer sicher.

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Aufrufe: 014.5.2020, 10:00 Uhr
Aus den Stadtteilen / Mike MeyerAutor