2024-04-25T14:35:39.956Z

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Die Trainer Thomas Oesterwinter (links, SC Stammheim) und Stefan Schuon (rechts, TSV Weilmdorf) kämpfen mit ihren Teams um den Klassenverbleib.
Die Trainer Thomas Oesterwinter (links, SC Stammheim) und Stefan Schuon (rechts, TSV Weilmdorf) kämpfen mit ihren Teams um den Klassenverbleib. – Foto: Frey / Pressefoto Baumann / Collage FuPa Stuttgart

Landesliga II: Vereint im Abstiegskampf

Die Nachbetrachtung mit Fokus auf den TSV Weilimdorf und den SC Stammheim

Während sich der SC Stammheim an die Nichtabstiegsränge heranarbeitet, tritt der TSV Weilimdorf auf der Stelle.

Wäre die Saison in der Fußball-Landesliga mit dem Spieltag am Wochenende vorbei gewesen, dann hätten sich die beiden Nord-Stuttgarter Vertreter eine Klasse tiefer wiedergefunden. Zwar ist der SC Stammheim durch den Zittersieg im Kellerduell gegen Sontheim dem rettenden Ufer ein Stück näher. Dafür tritt der TSV Weilimdorf, den nun noch zwei Zähler vom Lokalrivalen trennen, auf der Stelle, weil er am Sonntag von Titelanwärter SV Bonlanden regelrecht vorgeführt wurde.

TSV Weilimdorf - SV Bonlanden 0:4

Bevor die Partie angepfiffen wurde, war sich Stefan Schuon ziemlich sicher, dass seine Mannschaft nach dem 1:1 beim Titelanwärter TSGV Waldstetten auch gegen den SV Bonlanden und damit einen weiteren Titelaspiranten etwas holen könnte. Das wäre vermutlich auch so gewesen, wenn die Nord-Stuttgarter ähnlich beherzt agiert hätten wie beim TSGV. Das Gemeine war nur, dass sie sozusagen mit ihren eigenen Waffen geschlagen wurden. Den Die Bonlandener spielten an die Giebelstraße in etwa so auf wie es die Weilimdorfer vor Wochenfrist auf der Ostalb getan hatten. Da war es ihnen geglückt, durch frühes und aggressives Stören eine empfindliche Unwucht in den Spielaufbau des Gegners zu bringen, sich die Bälle zu erobern und ihrerseits für gefährliche Situationen zu sorgen. Genau das machten nun die Gäste von den Fildern – und sie machten es richtig gut. Nach vier Minuten gingen sie in Führung, nach zwölf Minuten lagen die Platzherren schon mit 0:2 hinten und hätten sich nicht einmal beschweren dürfen, wenn es nach einer halben Stunde 0:4 gestanden hätte.

„Dass wir da nicht noch Spalier für den Ball stehen“

Damit war den Nord-Stuttgartern schon frühzeitig weitgehend der Zahn gezogen. Die Platzherren vermochten sich erst dann ein Stück weit aus dem taktischen Klammergriff des Titelanwärters zu lösen, als der ihn in Durchgang zwei ein wenig lockerte. Den ersten Torschuss der Platzherren feuerte Carmine Pescione ab – und da waren bereits 50 Minuten Spielzeit vergangen. Bis dahin hatten die Weilimdorfer nicht mehr als ein paar harmlose Höflichkeitsbesuche im Bonlandener Strafraum zuwege gebracht.

Nun war es beileibe nicht so, dass sich die Weilimdorfer aufgegeben hätten. Vor allem Demis Jung versuchte viel, um das Offensivspiel seiner Mannschaft anzukurbeln. „Wenn wir in der 80. Minute den Anschluss machen, dann brennt hier die Hütte“, sagt TSV-Coach Stefan Schuon. Doch dafür entwickelte seine Mannschaft schlicht zu wenig Durchschlagskraft. Im Gegensatz zum SV Bonlanden, der – begünstigt durch erneut sehr passives Abwehrverhalten des TSV – in der 71. Minute auf 3:0 stellte. „Dass wir da nicht noch Spalier für den Ball stehen“, wetterte Schuon über die praktisch nicht vorhandene Defensivarbeit seiner Kicker. Aber die hatten das Spiel innerlich schon als verloren abgehakt – und fingen sich deshalb noch Gegentreffer Nummer vier.

TSV Weilimdorf:
Grahic – Nikolic (67. Woldezion), Hoffmann, Wojcik, Härle – Jung, Maric, Simic (46. Genc), Ben-Abdallah (75. Krasniqui)– Belobrajdic (75. Mujcic)

SV Bonlanden:
Wiedmann – Imme (82. Pein), Pottmeyer, Häcker (79. Grosshart), Baradel – Schmidt, Ringger – Yildizeli (62. Pradler), Schwarz (74. Andretti), Pehlivan – Yilmaz.

Tore:
0:1 Schmidt (4.), 0:2 Yilmaz (12.), 0:3 Pehlivan (71.), 0:4 Pradler (90.+1)

SC Stammheim - FV Sontheim 2:1

Eines muss man den beiden Kellerkindern lassen: Aufgegeben haben sie sich noch nicht. Die zwei Rivalen im Kampf um den Klassenverbleib legten am Stammheimer Emerholz eine sehr beherzte, aber auch von Nervosität geprägte Vorstellung hin. Die Teams agierten eben wie Mannschaften, die mit dem Rücken zur Wand stehen. Und so entwickelte sich ein Spiel, das irgendwo zwischen temporeich und vogelwild anzusiedeln war. Balleroberungen und Ballverluste wechselten sich fröhlich ab, Abwehrpatzer gab es einige, die aber mangels erforderlicher Präzision bei den gegnerischen Offensivaktionen nicht bestraft wurden. Beim SC kam noch hinzu, dass es mit der internen Kommunikation nicht ganz so klappte. Mehrmals versuchten zwei Stammheimer zeitgleich eine Aufgabe zu erfüllen, wo auch ein Spieler gereicht hätte – etwa Ball abfangen, Ball weiterleiten oder Ball in Richtung Tor schießen. Trotzdem hätten die Nord-Stuttgarter bereits in der 7. Minute in Führung gehen müssen, aber Alexander Herzogs Schuss nach Vorarbeit von Tobias Oesterwinter wurde auf der Linie geblockt. In der 44. Minute traf Vadim Kromm per Kopf, stand aber bei der Aktion ebenso im Abseits wie Schauki Djelassi, der nach Pass von Herzog in der 46. Minute getroffen hatte. Aber Versuch drei in der 50. Minute drei saß: Flanke Kromm, Kopf Djelassi, diesmal regelgerecht – das 1:0 für den SC. Aber wie so oft führte die Führung dazu, dass die Stammheimer in eine Art Schockstarre fielen. Mit der Folge, dass die Sontheimer immer besser ins Rollen kamen. Was in der 87. Minute darin gipfelte, dass Jorgo Kentiridis eine Flanke von Timo Gauß unbedrängt zum Ausgleich ins Tor köpfen durfte. Offenkundig brauchte es genau diesen Schock, um die Stammheimer zu entkrampfen. Denn nur zwei Minuten später traf der bis dahin engagierte, aber weitgehend wirkungslose Alexander Herzog. Und dies nach einer Kopfballvorlage des bis dahin unauffälligen Jokers Bernhard Kreis.

Damit sind es nur noch zwei Punkte, die den Liga-Neuling von einem Nichtabstiegsplatz trennen. „Jetzt müssen wir nachlegen“, fordert SC-Coach Thomas Oesterwinter, dessen Team am Samstag beim Tabellenachten TSV Buch gastiert.

SC Stammheim:
Tomasic – Dursun, Ivan, Kotsinas, Weinmann – Alkan (80. Kilic), Christian Schwalb – Djelassi (90.+1 Mavinga), Herzog (90.+3 Delimpeis) – Kromm (61. Kreis), Tobias Oesterwinter.

FV Sontheim:
Manuel Renner – Gauß, Kastler (67. Steven Färber), René Färber, Hörger (15. Grässle) – Mattick, Mack, Gentner, Kentiridis – Christoph Renner, Urban (60. Ertle).

Tore: 1:0 Djelassi (50.), 1:1 Kentiridis (87.), 2:1 Herzog (89.)

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Aufrufe: 010.3.2020, 12:30 Uhr
Aus den Stadtteilen / Mike MeyerAutor