2024-05-10T08:19:16.237Z

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Markus Diebel (l.o.), Michael Lelleck (r.o), Udo Seidl (l.u.) und Matthias Luginger (r.u.) sprechen über die Chancen ihrer Teams in der Rückrunde. Harald Hettich / Dagmar Rutt / FT München-Gern / TSV 1860 München
Markus Diebel (l.o.), Michael Lelleck (r.o), Udo Seidl (l.u.) und Matthias Luginger (r.u.) sprechen über die Chancen ihrer Teams in der Rückrunde. Harald Hettich / Dagmar Rutt / FT München-Gern / TSV 1860 München

Kreisliga 2: Kosova auf Titelkurs - Wer erreicht die Relegation?

Die Trainer der Verfolger kommen zu Wort

Der FC Kosova ist auf dem besten Weg in Richtung Bezirksliga. Die Meisterschaft in der Münchner Kreisliga 2 scheint so gut wie sicher. Doch hinter dem einsamen Spitzenreiter ist noch alles offen.

Spitzenreiter FC Kosova steht mit zehn Punkten Vorsprung an der Spitze der Kreisliga 2 München. Der Tabellenführer hat bisher 14 von 15 Saisonspielen gewonnen und startete mit einem 3:0 gegen Verfolger SV Planegg-Krailling in die Rückrunde. Der Aufsteiger hat sich vor der Saison und auch in der Winterpause mit einigen Neuzugängen verstärkt und den Bezirksliga-Aufstieg als Ziel ausgegeben. Die Verantwortlichen ließen in Interviews (mit Trainer Bajram Kackin, mit Torjäger Bekim Shabani und mit Innenverteidiger Daniel Zielinski) durchblicken, dass sie sich den Titel auf keinen Fall mehr nehmen lassen wollen.

Die Verfolger sehen das ähnlich. Michael Franke, Fußball-Abteilungsleiter des FT München-Gern, kommentiert bei fussball-vorort.de: „Kosova ist wohl normal nicht zu schlagen. Wie die Mannschaft zusammengestellt ist, spielt die einfach mindestens eine Liga zu niedrig.“ Auch Matthias Luginger, Trainer des Tabellenzweiten FC Neuhadern, sagt: „Kosova noch einzuholen, ist utopisch.“ Planeggs Trainer Michael Lelleck hatte bereits vor dem Kosova-Spiel die Meisterschaft abgeschrieben.

Doch wer landet dahinter und kämpft in den Entscheidungsspielen nach Saisonende um den Aufstieg? Platz zwei berechtigt sicher zur Teilnahme an der Relegation, Platz drei unter Umständen ebenfalls.

FC Neuhadern: Luginger will „erst einmal zusammenfinden“

Der FC Neuhadern zog am vergangenen Wochenende am SV Planegg vorbei. Mit 32 Punkten hat der FCN aktuell die beste Ausgangsposition der Verfolger. Im Sommer war der prominenteste Neuzugang der Trainer. Gemeinsam mit seinem Vater und Co-Trainer Winfried Luginger führte Matthias Luginger, früher Bayernliga-Torwart und aktuell Athletiktrainer beim TSV 1860 München, die Neuhaderner vorerst auf den zweiten Tabellenplatz. Im Derby gegen den TSV Großhadern gelang der Luginger-Elf nach 0:2-Rückstand noch ein emotionaler 3:2-Comeback-Sieg.

„Natürlich wäre es schön, den Tabellenplatz zu sichern, aber das ist nicht unser primäres Ziel“, sagt Luginger, der sich bereits vor der Saison im Vorort-Interview zu seinen Zielen geäußert hatte. „Wir leben davon, dass wir mannschaftlich geschlossen sind. Dieses Jahr wollen wir erst einmal zusammenfinden. Wenn es nicht mit dem Aufstieg klappt, greifen wir nächstes Jahr an“, verrät der junge Trainer, der bei seinem Heimatverein langfristig Aufbauarbeit leisten möchte.

Im Winter konnten die Neuhaderner mit Torjäger Maximilian Schwahn, in der letzten Saison aufgrund seiner Treffsicherheit in der Kreisklasse noch Gewinner von 15 Kästen Erdinger Weißbier, einen torgefährlichen Neuzugang an Land ziehen. Er kam bereits im Oktober vom SV Lochhausen und ist nun spielberechtigt. Der zuletzt vereinslose Maximilian Bauer, für Luginger ein „echter Glücksgriff“ und Sebastian Belm von der DJK Würmtal (Luginger: „super Typ, sehr ehrgeizig“) kamen ebenfalls neu an den Wolkerweg. Keeper Korbinian Jürgens wechselte ins Feld und erkämpfte sich einen Stammplatz als Linksverteidiger, Fatih Özcakir steht studienbedingt nicht mehr zur Verfügung. Dafür verpflichtete der FCN gleich zwei Torhüter: Adem Ünver (SpVgg Haidhausen) und Rückkehrer Sebastian Steckermeier (1. FC Penzberg). Als ärgsten Rivalen sieht Luginger den SV Planegg-Krailling: „Sie sind ähnlich wie wir: jung, munter und motiviert.“

Großhaderns Diebel will erst nächste Saison angreifen

Nach der Derby-Niederlage gegen den FCN braucht der TSV Großhadern ein kleines Wunder, um noch einmal oben anzuklopfen. Die prominenten Neuzugänge Khareem Zelmat (14 Tore) und Albert Rudnik (zehn Tore) zeigten sich wie gewohnt treffsicher. Vor allem aufgrund der Offensiv-Power hatten viele die Großhaderner vor Saisonbeginn als Meisterschafts-Favoriten ausgemacht. Trainer Markus Diebel ist auch voll des Lobes über sein Offensiv-Duo. Er sagt: „Sie sind absolute Teamplayer. Ich hoffe, dass sie uns erhalten bleiben.“

Trotz der Treffer der beiden reichte es jedoch nur zu 22 Punkten aus 15 Spielen. „Nach dem Neuhadern-Spiel hat sich das Thema Aufstieg so gut wie erledigt“, sagt der TSV-Coach. Er möchte in der Rückrunde bereits einige Dinge ausprobieren und „so gut wie möglich“ abschneiden, versichert aber: „Wir werden nichts herschenken.“ Sein Favorit auf den zweiten Tabellenplatz ist der FC Neuhadern. Mit Blick auf die nächste Saison ist Diebel optimistisch: „Ich bin fest davon überzeugt, dass es dann mit dem Aufstieg klappen wird.“

Gerns Trainer Seidl: „Wir konnten mit allen mithalten“

Udo Seidl, Trainer des Vierten FT München-Gern, hat die Großhaderner dagegen noch nicht abgeschrieben. Bessere Chancen räumt er trotzdem seinem eigenen Team ein. „Ich bin zuversichtlich, dass wir unsere Chance nutzen werden“, so Seidl. Er sieht seine Mannschaft, aktuell fünf Punkte hinter Neuhadern, in einer, für Seidl „sehr ausgeglichenen Liga“ auf gutem Niveau: „Wir konnten mit allen Teams mithalten. Auch gegen den FC Kosova haben wir nur unglücklich verloren. Nur Neuhadern hat mich bisher wirklich überzeugt.“

Vor allem die Spiele gegen die direkten Konkurrenten werden für Seidl entscheidend sein. Im ersten Rückrundenspiel gelang trotz eines Platzverweises gegen Tolgahan Demirci in der 41. Minute ein 2:0-Auswärtssieg beim FC Wacker München. Seidl: „Nach der guten Vorbereitung war das ein sehr hartes Spiel, das wir verdient gewonnen haben.“ Die freien Turner holten einen neuen Torhüter, Lukas Öttl (vom FC Biberg) und Mittelfeldspieler Johannes Breitenhuber (VfB Eichstätt II, mit Zweitspielrecht). Ein weiterer Neuzugang könnte in den nächsten Tagen noch hinzukommen.

DJK Pasing ist noch im Rennen

Die DJK Pasing hat sogar schon acht Punkte Rückstand auf Tabellenplatz zwei, aber noch ein Spiel in der Hinterhand. Das Team um Top-Torjäger Muhamet „Momo“ Mucoli wollte vor Saisonbeginn ebenfalls oben mitspielen, wie der letztjährige Kreisliga-Torschützenkönig im Vorort-Interview verriet. Zwischenzeitlich kam das Team von Trainer Raphael Schwarz etwas ins Stocken. Ganz abschreiben sollte man die Blau-Gelben aber nicht.

SVP-Coach Lelleck: „Es wird schwer, aber...“

Auch Michael Lelleck, Trainer des aktuellen Tabellendritten SV Planegg-Krailling, würde gerne in der Relegation um den Aufstieg spielen, wie er schon vor Beginn der Rückrunde äußerte. Nach einer durchwachsenen Vorbereitung hielt der Bezirksliga-Absteiger gegen Tabellenführer FC Kosova eine Halbzeit lang gut mit, blieb am Ende jedoch punkt- und torlos. Aktuell liegt der SVP zwei Punkte hinter dem FC Neuhadern auf Platz 3. Der Trainer sagt: „Es wird schwer sein, die Konkurrenz aus Neuhadern und Gern auf Distanz zu halten. Aber wir werden alles dafür tun, am Ende der Saison Aufstiegsspiele zu spielen.“

Hier geht‘s zur Vorschau auf das Titelrennen in der Kreisliga 3 München

Aufrufe: 07.3.2019, 10:02 Uhr
Münchner Merkur / Tobias EmplAutor