Kosovas Zielinski kündigt Verstärkungen aus Albanien an

Vor der Saison hat Fußball Vorort mit Daniel Zielinski unter anderem über die Saisonziele des FC Kosova gesprochen. Trotz des Aufstieges in die Kreisliga gab sich der Innenverteidiger angriffslustig und gab als Ziel den Aufstieg in die Bezirksliga aus. Nach Ende der Hinrunde steht der FC Kosova tatsächlich an der Tabellenspitze und das äußerst souverän. Neun Punkte beträgt der Vorsprung auf den ersten Verfolger SV Planegg-Krailling. In 14 Spielen musste der Aufsteiger nur eine Niederlage hinnehmen und das erst im letzten Vorrundenspiel gegen den SC München. Alle 13 Partien zuvor konnte der FCK für sich entscheiden.

Im Interview zieht Vizekapitän Daniel Zielinski ein Hinrundenfazit, gibt einen Einblick in das Erfolgsrezept seines Teams und verrät die heißesten Mitkonkurrenten um den Aufstieg.

Vor der Saison hast du Großhadern und Planegg-Krailling als größte Aufstiegskonkurrenten bezeichnet: Was sagst du jetzt nach der Hinrunde?

Wir sind zwar Tabellenerster, aber in dieser Liga ist weiterhin alles möglich. Planegg ist Zweiter mit neun Punkten Rückstand. Das hört sich zwar viel an, ist es aber für mich nicht. Großhadern ist nicht oben dabei, ich würde sie aber trotzdem noch nicht abschreiben. Neuhadern hat eine gute Hinrunde gespielt und ist jetzt Dritter. Sie haben sich für die Rückrunde verstärkt und werden mit um den Aufstieg kämpfen. Wir freuen wir uns auf eine coole und spannende Rückrunde.

Wie erklärst du dir eure Serie von 13 Siegen aus 13 Spielen?

Trotz der vielen Neuzugänge sind wir als Team gut zusammengewachsen. Innerhalb der Mannschaft und im ganzen Verein herrscht eine super Stimmung. Es kämpft jeder für jeden. Obwohl wir viele Individualisten haben, schaffen wir es, diese in das Mannschaftsgefüge einzubinden. Wir sind auf jeder Position gut besetzt und haben auch gleichwertigen Ersatz auf der Bank. Außerdem kennt jeder den Laufweg des anderen.

Verständigung notfalls mit Händen und Füßen

Habt ihr eine solche Hinrunde erwartet?

Wir wussten, dass wir gut sind. Dass wir so marschieren, hat im Verein aber niemand erwartet. Trotzdem sind wir noch nicht aufgestiegen. Es ist noch nichts entschieden, deshalb schauen wir auch in der Rückrunde weiter von Spiel zu Spiel.

Ihr seid Aufsteiger. Wurden eure Gegner von euch überrascht?

Das kann ich schwer beantworten. Sie haben sie uns bestimmt schon als ganz normalen Aufsteiger gesehen. Durch unseren starken Sturm in der Aufstiegssaison haben sie uns mit Sicherheit nicht unterschätzt.

Warum klappt, trotz vieler unterschiedlicher Nationalitäten, die Kommunikation auf dem Platz so gut?

Viele können Deutsch und Albanisch und können dann übersetzen. Sonst verständigen wir uns auch auf Englisch oder einfach mit Händen und Füßen. Die wichtigsten Wörter, wie „lauf, pass oder Hintermann“ muss jeder können. Außerdem kennen wir inzwischen unsere Laufwege. Das macht alles einfacher.

Herrscht bei euren Ersatzspielern Unzufriedenheit?

Letzte Saison war das ein großes Problem bei uns. In diesem Jahr ist das anders. Jeder akzeptiert seine Rolle. Auch nach einer Auswechslung steht jeder voll hinter dem Team. Wenn jemand nur eingewechselt wird, gibt er alles für das Team.

Ihr habt den besten Angriff der Liga. Was macht euren Sturm aus?

Wir haben mit Bekim (Bekim Shabani, 19 Saisontore, Anm. d. Red.) eine sehr hohe individuelle Qualität im Angriff. Er bekommt nicht nur sehr gute Bälle gespielt, sondern kann sich auch selbst Bälle holen. Er ist eiskalt im Abschluss.

Man kann großen Vorsprung noch verspielen

Wieso steht ihr auch in der Defensive so sicher?

Wir haben größtenteils letztes Jahr schon zusammengespielt und kennen unsere Laufwege. Wir sind also sehr eingespielt. Alle in der Verteidigung haben Erfahrung, weil sie schon lange spielen.

Warum spielt ihr dann aber kaum zu null?

Viele Gegentore sind unnötig und resultieren aus individuellen Fehlern. Wir versuchen an diesen Kleinigkeiten in der Winterpause zu arbeiten, um so solche Gegentore zu vermeiden. Das könnte uns sonst den Aufstieg kosten.

Warum habt ihr alle Topspiele relativ souverän gewonnen, dann aber gegen den SC München verloren?

Gegen den SCM haben wir in der Abwehr mehrere individuelle Fehler gemacht. Die Mannschaft hat das eiskalt ausgenutzt. Es war ungewohnt für uns, am Freitag zu spielen, weil viele in der Arbeit waren. In der Abwehr ist unser Rechtsverteidiger und ich ausgefallen. Der SC München hat verdient gewonnen. Uns war klar, dass unsere Serie nicht ewig halten wird. Trotzdem wären 14 Siege aus 14 Spielen schön gewesen. Die Niederlage tut gut, um manche Spieler wach zu rütteln.

Habt ihr Transfers für die Rückrunde geplant?

Unser Torwart und unser Linksverteidiger kommen jetzt wieder zurück. Außerdem befindet sich der Verein in Gesprächen mit mehreren Spielern aus Albanien, die uns dann in der Rückrunde mit ihrer individuellen Klasse verstärken werden.

Seid ihr in der Rückrunde noch zu stoppen?

Wir werden uns auf unserem Vorsprung nicht ausruhen. In dieser Liga dürfen wir niemanden unterschätzen. Am Beispiel Gräfelfing hat man gesehen, dass man einen größeren Vorsprung noch verspielen kann. Sie sind trotz starker Hinrunde am Ende dann nicht aufgestiegen.

Das erste Spiel nach der Winterpause ist direkt gegen Planegg-Krailling. Wie schwer wird das Spiel?

Davor sind wir im Trainingslager und werden dort jeden Tag an den Kleinigkeiten arbeiten. Deshalb werden wir uns gut vorbereiten.