Neuried will „raus aus der Wohlfühloase“ – Schwahn geht nach Raisting – Ex-Bayernliga-Stürmer kommt

Neuried – Damals hatten die Grün-Weißen nach 18 absolvierten Spielen 16 Punkte auf dem Konto und befanden sich auf dem vorletzten Platz der Bezirksliga Süd. In der laufenden Spielzeit haben sie bei der gleichen Anzahl an Partien immerhin drei Punkte mehr geholt und überwintern auf Relegationsplatz zwölf.

Eine solch minimale Steigerung war allerdings nicht das, was sich der Verein vor der Saison erhofft hatte. Eine sorgenfreie Saison war das ausgegebene Ziel gewesen, nun stecken die Neurieder schon wieder im Abstiegskampf. „Wir sind hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Wir konnten den Schwung aus der Rückrunde der Vorsaison nicht mitnehmen“, sagt Oliver Beer, Sportlicher Leiter, Geschäftsführer und Interimstrainer des TSV.

Schon in den Testspielen deutete sich eine schwache Saison an

Nach dem Ende der vergangenen Spielzeit, als die Neurieder dank eines starken Endspurts vorzeitig den Klassenerhalt feiern durften, hatte es danach ausgesehen, als ob die Mannschaft sich gefunden hätte. Doch schon der Trainingsstart nach der Sommerpause verlief sehr schleppend. Die hauptsächlich mit Spielern aus der eigenen Jugend verstärkte Mannschaft gewann nur eines von fünf Testspielen, Trainer Daniel Dörfler schlug schon früh Alarm.

Zwar gelang im Auftaktspiel beim SV Bad Heilbrunn überraschend ein 4:1-Sieg, dieser Erfolg erwies sich jedoch als Strohfeuer. In der Folge waren Trainer und Mannschaft vergeblich auf der Suche nach Konstanz. Nie gelangen zwei Siege hintereinander, nicht einmal zwei Punktgewinne in Folge schafften die Grün-Weißen. Mit nur 21 Toren stellt Neuried gemeinsam mit dem ASV Habach und dem TSV Brunnthal den schlechtesten Angriff der Liga. Neben vielen knappen Niederlagen gab es auch ein paar heftige Rückschläge, etwa bei der FT Jahn Landsberg (0:5), zu Hause gegen die U23 des FC Deisenhofen (2:7) oder bei Aufsteiger FC Wacker München (0:4). „Man kann verlieren, aber es geht immer auch darum, wie man verliert“, sagt Beer.

Trainerwechsel kurz vor der Winterpause

Aufgrund der negativen Entwicklung entschlossen sich die Verantwortlichen nach der 1:3-Niederlage in Habach kurz vor der Winterpause zu einem Trainerwechsel. Dörfler und Assistent Manuel Nuñez Beyerle mussten gehen, Beer selbst übernahm gemeinsam mit U23-Trainer Alem Besirevic für das abschließende Spiel gegen Landsberg. Zumindest die Leistung beim 3:0-Erfolg stimmt den Sportlichen Leiter zuversichtlich für das neue Jahr. „Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie die nötige Qualität und Mentalität hat. Aber sie muss sie konstant abrufen, und dafür müssen sich einige Dinge ändern“, sagt Beer.

Vor allem die Trainingsbeteiligung und auch die Trainingsintensität müssten sich verbessern. Beer sieht eine Achse von guten jungen Spielern, fordert aber: „Die Jungs müssen raus aus der Wohlfühloase.“ Er selbst möchte sich darum ab dem Trainingsstart am 15. Januar nicht mehr auf dem Trainingsplatz kümmern, auch Besirevic soll dann zur U23 zurückkehren. Einen neuen Trainer gibt es allerdings noch nicht. „Ich hatte viele Gespräche, aber noch gibt es nichts zu vermelden“, berichtet Beer.

Lordan Handanovic kommt, Maximilian Schwahn wechselt zum SV Raisting

Dafür ist mit Lordan Handanovic immerhin schon ein Wintertransfer spruchreif. Der 22-jährige Mittelstürmer war früher Jugendspieler beim SV Planegg-Krailling und lief anschließend für den SC Olching (Landesliga), den TSV Schwabmünchen (Bayernliga) und den SVN München (Bezirksliga) auf, zuletzt spielte er in Kroatien. Verlassen hat den Verein hingegen Angreifer Maximilian Schwahn. Wie Beer bekannt gibt, habe der 31-Jährige um Freigabe gebeten und wolle sich Ligakonkurrent SV Raisting anschließen. (Tobias Empl)

Bilanz zur Winterpause

Ausgegebenes Saisonziel: Schritt für Schritt weiterentwickeln und eine Saison ohne Zittern (nicht im Soll)

Ziel für die restliche Saison: Klassenerhalt

Bester Torschütze: Lasse Wippert (4 Tore)