Der SV Raisting hat sich in der Winterpause personell verändert. Neben Murat Ersoy, spielender Co-Trainer, verlassen weitere Spieler den Verein.
Raisting – Deutlich früher als in der Vergangenheit startete der SV Raisting in diesem Winter in die Vorbereitung auf die verbleibenden 14 Partien ab dem Frühjahr in der Bezirksliga Süd. Am vergangenen Montag stand für die Mannschaft von Spielertrainer Johannes Franz bereits die erste Trainingseinheit im Freien auf dem Programm. „Davor haben wir schon ein paar Online-Einheiten gemacht, um den Körper anzuregen“, berichtet Franz nach der relativ kurzen Winterpause, die dem frühen Start in den Punktspielbetrieb geschuldet ist.
Bereits am 25. Februar muss der SVR zum Nachholspiel bei der SpVgg Haidhausen antreten, ehe eine Woche später mit dem Heimspiel gegen Wacker München (3. März) der reguläre Spielplan in Kraft tritt.
Personell hat sich beim Bezirksligisten in den vergangenen Wochen einiges getan. Murat Ersoy, der erst im vergangenen Sommer aus Gilching nach Raisting zurückgekehrt war, hat den Verein wieder verlassen. „Zwischen Murat und der Vereinsführung gab es unterschiedliche Ansichten. Die hat man nicht mehr zusammengebracht“, sagt Franz zur etwas überraschenden Trennung, nachdem Ersoy im Jahresendspurt nach langer Verletzung sein Comeback gegeben und sich dabei als durchaus wichtig für die Mannschaft erwiesen hatte. Zudem war der 26-Jährige neben Manfred Kammermeier einer der beiden Co-Trainer von Franz. „Aktuell ist kein anderer Co-Trainer geplant. Manni macht das an der Seitenlinie sehr gut“, so Franz.
Darüber hinaus hat ein weiterer Spieler seinen Abschied in der Winterpause verkündet. „Das ist aber noch nicht spruchreif“, hält sich Franz beim Namen noch bedeckt. Auch, aber nicht nur, wegen der vermutlich beiden Abgänge, war der SVR-Spielertrainer in der Winterpause eifrig dabei, sich nach Neuzugängen umzusehen. Fündig wurde er dabei beim TSV Peiting. Vom Kreisligisten kamen drei junge Spieler nach Raisting, was bei Peitings Trainer Thomas Fischer verständlicherweise wenig Begeisterung auslöste (wir berichteten). „Sie sind massiv umworben worden, zum Teil schon während der Saison. Das hat einige Unruhe reingebracht“, sagte Fischer, nachdem Verteidiger Julien Wiesner, Mittelfeldmann Pascal Jocher (20) und Stürmer Maximilian Neufing (19) sich dem SVR angeschlossen hatten.
„Klar habe ich ein paarmal angefragt, aber letztlich hat es sich so ergeben“, sieht Franz nichts Verwerfliches in seinem Vorgehen, die Peitinger Fraktion in seinem Team mit Benedikt Multerer und Markus Riedl aufzustocken. „Wir richten den Blick nach vorn, schließlich haben wir auch ein paar ältere Spieler im Team, die irgendwann aufhören“, sieht Franz viel Potenzial in dem Trio. „Wir haben mit Sinan Grgic und Vinz Wolf zwei junge Spieler in die Mannschaft integriert, das wollen wir mit den drei Neuen auch schaffen“, so Franz.
Raistings Spielertrainer kann darüber hinaus noch einen erfahrenen Zugang vermelden. Mittelstürmer Max Schwahn, der in Aubing und zuletzt beim TSV Neuried über viele Jahre in der Bezirksliga spielte. „Max war bei uns schon im Sommer ein Thema. Er wollte es aber noch mal in Neuried probieren“, berichtet Franz. In der Hinrunde lief es für den 31-Jährigen sowohl für ihn persönlich als auch für seine Mannschaft nicht nach Wunsch, sodass sich Schwahn vom abstiegsbedrohten Team verabschiedete. „Er hatte mehrere Angebote, aber er hat sich für uns entschieden, weil er vorn mitspielen will“, sagt der SVR-Spielertrainer über den robusten und torgefährlichen Angreifer, der auch spielerische Akzente setzen kann. „So einen Spielertypen wie ihn haben wir nicht im Team“, freut sich Franz über die Zusage von Schwahn.
Durch die Zugänge während der Winterpause ist der Raistinger Kader auf mittlerweile 28 Mann angewachsen. Einer davon, Spielmacher Markus Riedl, wird nach seinem Kreuzbandriss aber erst ab dem Sommer wieder spielen können. „Der Kader ist relativ groß, aber so kann man Ausfälle gut auffangen“, urteilt Franz, der sich durchaus bewusst ist, dass es eine Herausforderung wird, alle Spieler bei Laune zu halten. Gleichzeitig hofft er, dass der teaminterne Kampf um die Stammplätze vielleicht noch etwas mehr Leistung aus jedem einzelnen herauskitzelt, um dann im Frühjahr wieder weiter nach oben zu kommen.
Durch den schwachen Jahresendspurt mit nur einem einzigen Punkt in vier Partien rutschten die Raistinger, die zwischenzeitlich Tabellenführer waren, auf Platz fünf ab. Der Abstand auf Platz zwei beträgt so bereits acht Punkte. Allerdings hat der SVR noch zwei Nachholspiele – neben Haidhausen geht’s auch noch gegen den Landkreiskontrahenten ASV Habach (8. Mai) – in der Hinterhand. „Primär wollen wir den Klassenerhalt schaffen, aber natürlich probieren wir es auch, den Platz für die Aufstiegsrelegation anzugreifen“, formuliert Franz die Ziele für den Rest dieser Spielzeit. „Die Möglichkeit dazu ist da, aber dafür brauchen wir einen guten Start“, macht Franz klar, wofür die Raistinger in den kommenden Wochen ihren Schweiß vergießen werden. (Roland Halmel)