2024-04-25T14:35:39.956Z

Testspiel
Das Auswahlteam von Sören Haß /
Das Auswahlteam von Sören Haß / – Foto: Svenja Harneit

Auswahlteam mit starkem Auftritt in Karlshöfen

Frauen-Auswahlmannschaft spielt 1:1 gegen SV Werder Bremen II

Am Sonntagnachmittag hatte der TSV Karlshöfen ein Auswahlteam unter der Leitung von SG Anderlingen/Byhusen-Coach Sören Haß gegen die Zweitvertretung des SV Werder Bremen auf den Rasen geschickt, die etwas Werbung für den Frauenfussball machen sollten. Dies ist den Teilnehmern vollends gelungen: Am Ende stand ein 1:1-Remis auf dem Zettel, das sich die Mädels bei hohen Temperaturen mit viel Einsatz erkämpft haben.

Im Vorfeld wurde SG Anderlingen/Byhusen-Coach Sören Haß angesprochen und sagte gleich zu, ein Auswahlteam auf die Beine zu stellen. So standen am Sonntagnachmittag Spielerinnen der eigenen SG, des TuS Westerholz, Heeslinger SC, ATSV Scharmbeckstotel, SG Nartum/Horstedt und FC Ostereistedt/Rhade auf dem Karlshöfener Sportplatz und streiften sich das gleiche Trikot über.

Mit dem SV Werder Bremen II reiste das Team an, für das die Gnarrenburgerin Alina Böttjer bis zur letzten Saison spielte - sie hinterließ nachhaltigen Eindruck bei Alexander Kluge, Chef-Coach des ersten Frauenteams und darf sich nun in der 2. Bundesliga beweisen. Zu diesem Spiel ließ sie es sich nicht nehmen die Begegnung zu verfolgen und ihre alten Teamkameradinnen zu begrüßen.

Gemeinsames Foto der Auswahl und des SVW vor dem Spiel  /
Gemeinsames Foto der Auswahl und des SVW vor dem Spiel / – Foto: Svenja Harneit

Knapp 200 Zuschauer fanden den Weg zum Karlshöfener Sportplatz und wollten sich überraschen lassen, wie sich die Auswahl schlagen würde. Haß setzte auf ein 4-4-2, um erst einmal Stabilität hineinzubringen und die zusammengewürfelte Truppe schlug sich wider Erwarten in den ersten Minuten sehr gut. Nach kurzer Abtastphase übernahmen mehrere Spielerinnen das Kommando und dirigierten ihre Mitspielerinnen mit lautstarken Kommandos. Auch Werders Frauenteam kam bei den hohen Temperaturen noch nicht mit Vollgas aus der Kabine, der Ball wanderte erst einmal in den eigenen Reihen hin und her, um Sicherheit zu gewinnen. Doch nach einiger Zeit nahm der Favorit dann das Heft in die Hand und versuchte zum Torabschluss zu kommen.

Die Abwehrreihe mit Christina Krüger, Imke Seyer, Romina Wellbrock und Nadine Lohmann stand sicher und wurde von Friederike Fürst im Tor immer wieder mit Ansagen unterstützt. Die vordere Reihe war mit Tamara Gerke, Nina Felkner, Sarah Lucka und Jana Koehle ebenfalls stark besetzt. Ganz vorn sollten Lina Reichhardt und Laura Moreira für Wirbel sorgen.

Mit vereinten Kräften gegenstemmen: Tamara Gerke und Laura Moreira stoppen Werders Frauen /
Mit vereinten Kräften gegenstemmen: Tamara Gerke und Laura Moreira stoppen Werders Frauen / – Foto: Svenja Harneit

Der SV Werder hatte zwar mehr Ballbesitz, konnte sich aber durch die gut stehenden Abwehrreihen keine Torchancen herausspielen. Im Gegenzug wurde das Auswahlteam mutiger und spielte einige Konter nach vorn, ohne jedoch gefährlich zu werden. Nach einer kurzen Trinkpause Mitte der ersten Halbzeit ging es dann weiter und ab diesem Zeitpunkt merkte das Haß-Team, dass es gegen den Regionalligisten durchaus mithalten konnte. Und dieser aufkeimende Mut wurde belohnt: Laura Moreira wurde vorn angespielt und steckte den Ball auf die startende Tamara Gerke durch, die ihre Gegenspielerin abschüttelte und vor dem Tor eiskalt blieb und zum 1:0 einschob.

Verwunderte Blicke auf Seiten der Werderanerinnen und großer Jubel auf der "Heim"-Seite - die Mühen wurden mit der Führung belohnt. Doch Werder ließ sich nicht beirren und spielte weiter munter nach vorn. Über die Außenbahn wurde es immer wieder gefährlich, doch der Ball in die Mitte wurde stets geklärt.

Zur Halbzeit wechselte Haß auf der Torwartposition und brachte dort Birte Luitjens und auch im Feld starteten nun Johanna Reiß, Andrea Borchers, Chiara Hess, Theresa Kück und Rieke Graap mit ihren ersten Minuten im Spiel. Die Wechsel taten dem Spiel keinen Abbruch - die Auswahl verteidigte weiter mutig, musste sich aber immer wieder den Anläufen des SVW stellen, die mehr und mehr die Kontrolle im Spiel übernahmen. Auch hier wechselte SVW-Coach Sven Gudegast und probierte einiges aus.

Nach einer weiteren Trinkpause merkte man den Akteurinnen die Temperaturen an, denn es wurde mehr und mehr gekämpft und nur noch vereinzelte Angriffe richtig ausgespielt. Einzelne Konter kamen zustande, doch weder Lina Reichhardt noch Laura Moreira hatten Glück. Im Gegenzug machte dann Werder endlich das, was sie das Spiel über kaum getan hatten: sie schlossen ab. Spielzüge, die immer wieder am Sechzehnmeterraum endeten, wurden nun nicht mehr so weit gespielt, bis der Ball geklärt wurde, sondern es wurden Abschlüsse gesucht. Luitjens musste den ein oder anderen Ball aufnehmen oder klären. Aber einer saß am Ende dann doch: Werders Diana Blum wurde nicht angegriffen und fasste sich aus 18 Metern ein Herz - der Ball schlug zum verdienten 1:1 ein (85).

Doch kurz darauf war Schluss, kein Team vermochte noch einen Treffer zu erzielen. Am Ende standen sich hochrote und erschöpfte Gesichter gegenüber, die in einem Spiel bei knapp 30 Grad alles gegeben und den Zuschauern ein gutes Spiel geboten hatten.

Alina Böttjer hatte gut lachen: sie sah ein tolles und faires Spiel /
Alina Böttjer hatte gut lachen: sie sah ein tolles und faires Spiel / – Foto: Svenja Harneit

Dementsprechend zufrieden äußerte sich Sören Haß: "Ich kann allen Spielerinnen nur ein Kompliment machen, das war von allen ein Wahnsinnspiel und hat mir am Rand richtig Spaß gemacht. Auch wenn wir eigentlich keine einstudierten Abläufe oder Mechanismen aufbieten konnten, haben wir uns alle gegenseitig sehr gut unterstützt, viel geredet und geholfen. Einem Regionalligisten so Paroli bieten zu können, haben wir uns vorher so nicht gedacht. Das war tatsächlich Werbung für den Frauenfussball, eine klasse Leistung. Es macht Spaß, wenn alle so mitziehen und ich kann mich nur beim TSV Karlshöfen für das Vertrauen bedanken und hoffe natürlich auf eine Wiederholung im nächsten Jahr."

Auch SV Werder-Coach Sven Gudegast war mit dem Spiel zufrieden: "Wir haben nur wenige Trainingseinheiten hinter uns und erst eine mit dem Ball, so war es heute gut zum Reinkommen. Es haben einige Mädels ihre ersten Schritte im Frauenbereich gemacht und wir können viel aus diesem Spiel mitnehmen. Es war ein guter Test auf Augenhöhe, ich muss dem Auswahlteam Respekt zollen, das war ein wirklich gutes Spiel."

Der TSV Karlshöfen hat also nicht zu viel versprochen, als es hieß man möchte im Rotenburger Raum dem Frauenfussball auch eine Bühne bieten - das hat das Auswahlteam am Nachmittag definitiv getan und kann stolz auf die Leistung sein.


Alle Neuigkeiten, Ergebnisse, Tabellen und Liveticker zum Frauenfußball: Lüneburg Frauen

LINK: Viele weitere Berichte über den Amateurfußball in Bremen

LINK: Viele weitere Berichte über den Amateurfußball im Kreis Rotenburg


Aufrufe: 028.7.2019, 20:45 Uhr
FuPa Lüneburg FrauenAutor