Mentalitätsmonster vom Reckenforst rocken die Liga

Sportliche Situation: Der TuS hatte einen ordentlichen Umbruch im Sommer zu stemmen. Trainer Florian Dempewolf verließ den Verein in Richtung Hadamar und nahm gleich ein halbes Dutzend Spieler zum Hessenligisten mit. Ersetzt wurden sie durch Ex-Profi Thorsten Wörsdorfer an der Seitenlinie und überwiegend durch Talente aus der eigenen Jugendschmiede. Zu Beginn der Saison wusste in Dietkirchen daher keiner, zu was das Team imstande sei. "Wir waren skeptisch, ob wir das Zeug haben, in der Liga zu bestehen. Die Verunsicherung war groß, erst Recht nach der Auftaktpleite gegen Wetter", gibt TuS-Pressesprecher Manuel Faßbender zu. Doch spätestens mit dem folgenden 5:4-Sieg gegen Dorndorf kam das Vertrauen zurück: Von Spiel zu Spiel steigerte sich Dietkirchen und holte aus den Spielen bis zur Winterpause insgesamt 32 Punkte. Das bedeutet aktuell Platz vier und wohl dieses Jahr frühe Planungssicherheit. Denn mit dem Abstieg wird Dietkirchen dieses Jahr nichts zu tun haben.

Das lief gut: 0:1 gegen Dorndorf zurückgelegen – 5:4 gewonnen. 0:1 und 2:3 gegen Braunfels zurückgelegen – 4:3 gewonnen. 0:2 gegen Bicken zurückgelegen – 2:2 Unentschieden gespielt. 1:2 gegen Gießen zurückgelegen – 5:2 gewonnen. 0:2 gegen Eddersheim zurückgelegen – 2:2 Unentschieden gespielt. Das macht 11 Punkte nach eigenen Rückständen am heimischen Reckenforst. Wohl kaum eine Mannschaft hat in der Hinrunde solch eine Moral gezeigt wie der TuS. "Die Jungs ziehen sich immer gegenseitig hoch. Man merkt, dass das Team eine Einheit ist, die nie aufgibt", erklärt Faßbender. Thorsten Wörsdorfer scheint dabei ein absoluter Glücksgriff zu sein, der eine gelungene Kombo aus frischen Talenten und arrivierten Leistungsträgern auf den Platz bringt. Darüber hinaus präsentierte sich die Achse aus Ex-Profi-Keeper Raphael Laux, Kapitän Miguel Granja, Mittelfeldmann Kevin Kratz und Stürmer Robin Dankof dauerhaft in Hochform.

Das lief schlecht: Für Faßbender gibt es da nicht viel zu nennen: "Vielleicht hat uns ab und an die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor gefehlt. Aber wo soll das auch herkommen?"

Kommen und Gehen in der Winterpause: Nils Haubrich zieht studienbedingt ins Rhein-Neckar-Gebiet, schließt sich Landesligist ASV Eppelheim an. Timo Wind geht nach Weyer und Emanuel Polonio kehrt zum TuS Obertiefenbach zurück. Offiziell wurde kein neuer geholt. Doch die Rückkehrer Fabian Heckel (nach Knie- und Knöchelproblemen voll bei Kräften) und Max Zuckrigl (nach 2. Kreuzbandriss im Aufbau) können quasi als Neuzugänge betrachtet werden.

Eckdaten der Vorbereitung: Insgesamt vier Freundschaftsspiele absolviert der TuS. Es geht gegen den TuS Montabaur (3:3 remis), die SG Malberg (4.2./H), den RSV Weyer (11.2./A) und den FC Dorndorf (18.2./A)

Auftaktprogramm in der Rückrunde: Gelingen Siege in den ersten beiden Partien gegen Braunfels (A) und Schwanheim (H), kann sich Dietkirchen ein wahres Spitzenspiel beim SV Zeilsheim verdienen.

Wer wird Meister und wo landet Dietkirchen? Faßbender: "Ich denke, dass Zeilsheim noch eine entscheidende Rolle spielen wird. Wir wollen unsere Leistung in der Rückrunde bestätigen. Wenn wir unter den ersten acht landen und den Kreispokal gewinnen, wären wir sehr zufrieden. Erst mal gilt es aber, die 40 Punkte-Marke zu knacken."

Bisher erschienen
Teil 1: TSG Wörsdorf - Erhobenen Hauptes verabschieden
Teil 2: DJK Flörsheim - Defensive endlich dichtkriegen
Teil 3: FC Dorndorf - Auf Mittelfeld-Ass Kröner ruhen die Hoffnungen
Teil 4 - FV Biebrich: Up and Up
Teil 5 - Germania Schwanheim: Als Kollektiv überzeugt und Naivitäten abgelegt
Teil 6 - FC Eddersheim: Reißt Rouven Ruder rum?
Teil 7 - SG Oberliederbach: Unterschätzter Dauergast in wohlgeschätzten Gefilden