2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die Jungs der TSG Wörsdorf stehen trotz der sportlichen Talfahrt weiter als Team zusammen. Archivfoto: Leichtfuß.
Die Jungs der TSG Wörsdorf stehen trotz der sportlichen Talfahrt weiter als Team zusammen. Archivfoto: Leichtfuß.

Erhobenen Hauptes verabschieden

Heimische Verbandsligisten im Check - Teil 1: TSG Wörsdorf: Klassenerhalt wohl unmögliches Unterfangen +++ Planungen für Gruppenliga laufen bereits

WÖRSDORF. So langsam aber sicher steigen die heimischen Verbandsligisten wieder in die Vorbereitung auf die am 25. Februar beginnende Rückrunde ein. Grund genug für uns, einen Blick auf das bisherige Verbandsliga-Geschehen unserer Teams zu werfen. Was war los? Was tut sich derzeit? Was wird noch kommen? Heute im Fokus: Die TSG Wörsdorf.

Sportliche Situation: Ein Sieg aus 19 Spielen, nur neun eigene Punkte, Vorletzter - die Lage in Wörsdorf scheint aussichtslos. Ein Kraftakt wie aus der Vorsaison, als nach famoser Aufholjagd am Ende der Klassenerhalt geschafft wurde, ist dieses Jahr wohl nicht mehr zu stemmen. Um das Unmögliche noch zu schaffen müsste sich Wörsdorf an die Zahl 13 klammern. Steigen vier Teams ab (aktuell das wahrscheinlichste Szenario) müsste die TSG in den verbleibenden 13 Partien 13 Punkte Rückstand auf den wohl rettenden 13. Rang gutmachen. "Solange es noch möglich ist, glauben wir dran. Aber wir planen jetzt schon für die Gruppenliga, um für den Abstiegsfall gerüstet zu sein und nicht in die Kreisoberliga durchgereicht zu werden", kalkuliert TSG-Organisator Jupp Dietz.

Das lief gut: Trotz der sportlichen Misere sind Zusammenhalt und Kameradschaft in der Mannschaft ungebrochen. "Keiner gibt sich auf, alle sind motiviert. Das müssen wir unbedingt so beibehalten", hofft Dietz. Großen Anteil daran hat auch Coach Andi Bonß, der in Augen von Dietz "hervorragende Arbeit leistet und sehr abwechslungsreich trainieren lässt."

Das lief schlecht: Vor allem auf personeller Ebene hatte die TSG Pech. Beziehungsweise bei den sommerlichen Transfers nicht immer ein gutes Händchen. "Wir mussten das nehmen, was wir uns leisten können und haben teilweise danebengegriffen", muss auch Dietz zugeben. Mit wohl einem der kleinsten Etats der Liga wurden überwiegend junge Talente verpflichtet, die unbestrittenes Potenzial haben, aber zu sprunghaft in ihren Leistungen agieren. Die beiden aus der Gonsenheimer Regionalliga-A-Jugend geholten Christian Makana (verletzt, danach studienbedingter Umzug nach Augsburg) und Michael Müller (Suspendierung aus disziplinarischen Gründen) sind bereits wieder weg. Hinzu kamen Verletzungen von absoluten Leistungsträgern wie Janic Vogler (Kreuzbandriss) und Matti Schütt (Schambeinentzündung). Auch Keeper Lars Klesper, der gleich zwei Rotsperren absitzen musste, fiel lange aus und konnte von Reservekeeper Eric Dietrich nicht immer adäquat ersetzt werden. Viele Spiele auf Messers Schneide wurden verloren, da es die TSG nie schaffte, 90 Minuten fehlerfrei zu spielen. Die Offensivschwäche ist frappierend. 15 Treffer sind - Gießen (18) mal ausgeklammert - der mit großem Abstand schlechteste Wert der Liga. In 10 von 19 Spielen blieb Wörsdorf ohne eigenen Treffer.

Kommen und Gehen in der Winterpause: Herby Kunkel, der von zahlreichen kleineren Verletzungen immer wieder zurückgeworfen wurde und aus Ingelheim eine weite Anreise zu Trainings und Spielen hatte, verlässt den Verein. Neuzugänge sind angesichts der derzeitigen Situation nur schwerlich für ein Engagement in Wörsdorf zu motivieren. "Wir nehmen Spieler jetzt nur auf, wenn sie auch bereit sind, mit uns nächstes Jahr Gruppenliga zu spielen", stellt Dietz klar.

Eckdaten der Vorbereitung: Eine kleine Motivationsspritze könnte der Gewinn der RTK-Kreishallenmeisterschaft sein. Start der Vorbereitung war am 17. Januar. Tests stehen viermal zuhause gegen den SV Walsdorf (29.1.), TuS Beuerbach (4.2.), die SG Orlen (9.2.) und den SV Geinsheim (12.2.) an.

Auftaktprogramm in der Rückrunde: Zum auf Aschermittwoch verlegten Auftakt hat die TSG beim FC Eddersheim auswärts gleich mal ein Brett zu bohren. Danach warten aber durchaus schlagbare Gegner. Gegen DJK Flörsheim (H), Biebrich (A), Wetter (H) und Dorndorf (A) müssten theoretisch vier Siege her, dann wäre eventuell noch etwas möglich.

Wer wird Meister und wo landet Wörsdorf? Dietz: "Dem SC Waldgirmes wäre der Aufstieg nur zu wünschen. Ein topgeführter Verein mit toller Infrastruktur, der aus meiner Sicht in die Hessenliga gehört. Wir wollen uns mit erhobenem Haupt aus der Liga verabschieden."

Aufrufe: 026.1.2017, 17:00 Uhr
Philipp DurilloAutor