2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Marian Knecht ist der Toptorjäger des FCP.  Foto: Archiv
Marian Knecht ist der Toptorjäger des FCP.  Foto: Archiv

Torjäger Knecht: „Natürlich träume ich von einem Profivertrag“ 

Interview über seine Zukunft, seinen Torricher und den FCP

Marian Knecht ist Toptorjäger beim FC Pipinsried in der Regionalliga Bayern. Im Interview verrät der Torjäger sein Erfolgsrezept und seine Zukunftspläne.

Im Sommer wechselte Marian Knecht mit der Empfehlung von 25 Toren und vier Vorlagen in 31 Spielen vom Bayernliga-Absteiger BCF Wolfratshausen zum FC Pipinsried. Aber auch eine Liga höher in der Regionalliga Bayern fühlt sich der 26-Jährige wohl und darf sich zurecht als Lebensversicherung des FCP bezeichnen. In 15 Spielen kommt der Stürmer bereits wieder auf neun Tore und zwei Vorlagen. Im Interview verrät der Instagram-Star (45.000 Follower) mit sein Erfolgsgeheimnis und spricht über Pipinsried und seine Pläne für die Zukunft.

Der zarte Aufschwung der letzten Wochen wurde im Spiel gegen Greuther Fürth jäh gestoppt. Jetzt warten die Topteams der Liga, wie zuversichtlich bist du für die nächsten Wochen?

Sehr zuversichtlich. Die Tabellenkonstellation spiegelt unsere Leistung nicht wieder. Die ersten fünf Spiele ausgenommen, haben wir aus 13 Spielen lediglich drei Niederlagen kassiert. Das ist nicht so schlecht. Ich sehe das immer noch als einen Aufwärtstrend. Die nächsten Gegner sind zwar bärenstark, aber in der Liga kann jeder jeden schlagen. Das hat man die letzten Wochen auf jeden Fall gesehen.

Fehlt womöglich in den eigenen Reihen die spielerische Qualität für mehr als Abstiegskampf?

Nein, das würde ich nicht sagen. Die Qualität ist in jedem Mannschaftsteil da, daran liegt es sicher nicht. Uns fehlt die Konstanz und die Disziplin. Wir haben schon in vielen Spielen gezeigt, was in uns steckt und alles möglich ist. Wir müssten es nur jedes Mal zu 100 Prozent und vor allem über 90 Minuten abrufen. Dann gewinnen wir vielleicht auch einmal zwei Spiele in Folge.

Qualitativ hat sich bei euch auf dem Platz seit dem Trainerwechsel einiges getan. Ist mit Manni Bender ein Stück weit das Vertrauen in die eigene Stärke zurückgekehrt? Erreicht er das Team mehr?

Er ist zum richtigen Zeitpunkt gekommen. Die irre Aufholjagd von 0:3 auf 3:3 nach der Pause gegen Aschaffenburg hat uns natürlich Selbstvertrauen gegeben. In der Zeit sind wir als Mannschaft auf jeden Fall enger zusammengerückt. Wir spielen seitdem disziplinierter.

Während deine Mannschaft auf Platz 16 liegt, bist du Dritter in der Torschützenliste. Eine ungewöhnliche Konstellation. Steckt in Marian Knecht mehr als ein Regionalligastürmer, der gegen den Abstieg spielt?

Ungewöhnlich finde ich es nicht, schließlich war ich letzte Saison zweitbester Torschütze bei einem Absteiger. Spaß beiseite, wir haben im Angriff eine brutale Qualität und sind in jedem Spiel für Tore gut. Bei Seligenporten, Fürstenfeldbruck und Wolfratshausen habe ich bisher immer gegen den Abstieg gespielt. Die Kunst ist es doch, auch bei solchen Vereinen viele Tore zu erzielen. Deshalb wäre es wünschenswert einmal bei einem Verein zu spielen, der oben mitspielt. Dann würde ich wahrscheinlich noch mehr Tore schießen. Aber ich kenne es gar nicht anders.

Dein Werdegang der letzten Jahre kennt nur eine Richtung: nach oben. Träumst du mit 26 Jahren noch von mehr, vielleicht einem Profivertrag?

Natürlich träume ich von einem Profivertrag, jeder Fußballer träumt davon. Mein Ziel war es immer schon, Regionalliga zu spielen. Zeitlich gesehen würde es natürlich super reinpassen, da ich kommenden Februar mein Studium abschließen werde. Auf der anderen Seite bin ich aber auch ein wenig realistisch, da ich leider keine 19 mehr bin. Denn mit 26 bin ich in dem Geschäft schon ein „alter Hase“.

Vor der Saison hattest du 15 Tore in deiner ersten Regionalliga-Saison als Erfolg ausgerufen. Nach unserem Rechenschieber werden es ein paar mehr. Selbst überrascht oder cleveres Understatement?

Um ehrlich zu sein, schon ziemlich. Dass ich jetzt schon neun Tore und zwei Vorlagen habe, ist für mich natürlich sensationell. Ich habe mich mittlerweile gut an die Liga gewöhnt und gemerkt, dass da doch was geht. Wenn es jetzt so weiter geht, wäre das natürlich der Hammer. Dazu fehlen mir noch Tore, die musst du auch erst mal machen. In der Liga wird dir nichts geschenkt, es bedeutet harte Arbeit.

Egal, wo du spielst, auf die gewöhnliche Anlaufzeit verzichtest du immer. Passt du schlicht in jedes Team? Ist deine Unverfrorenheit im positiven Sinne der großer Vorteil?

Ich würde schon sagen, dass ich mich sehr schnell anpassen und eingewöhnen kann. Ich wurde nach meiner Verletzung aber auch super von den Verantwortlichen und der Mannschaft aufgenommen. Selbstverständlich erleichtert das die Anlaufzeit. Ich fühle mich im Moment sehr wohl und bekomme das Vertauen. Das gibt mir die nötige Motivation und ich kann befreit aufspielen. Ich versuche immer alles rauszuhauen und meinem Team zu helfen. Am Besten natürlich mit Toren.

Wie es der Zufall so will, haben wir kürzlich auch mit deinem Kollegen Amar Cekic gesprochen. Mit Amar Cekic und Marian Knecht in der Offensive ...

... ist so ziemlich alles möglich.

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Aufrufe: 016.11.2018, 13:11 Uhr
Christoph EnglmannAutor