2024-04-25T14:35:39.956Z

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Seit etwa über einem Jahr ist Ronald Wendel nicht mehr als Trainer einer Mannschaft tätig, im Moment fokussiert sich der Coach auf andere Dinge in seinem Leben.
Seit etwa über einem Jahr ist Ronald Wendel nicht mehr als Trainer einer Mannschaft tätig, im Moment fokussiert sich der Coach auf andere Dinge in seinem Leben. – Foto: VRM

Rückkehr momentan zeitlich nicht möglich

Ronald Wendel fokussiert sich auf seine Promotion +++ Traineramt frühestens wieder ab 2024

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Wiesbaden. DFB-Stützpunkt Trainer, Hochschuldozent, Meisterschaftscoach: Ronald Wendel ist im Wiesbadener Fußballkreis vielen Fußballern ein Begriff. Als Spieler selbst aktiv beim FV Geisenheim, FSV Winkel und dem SV Presberg startete er bei seinem Jugendverein in Geisenheim seine Trainerlaufbahn.

In seinem ersten Trainerjahr führte Wendel die Geisenheimer zusammen mit Trainerkollege Thomas Gommert zum Aufstieg in die Kreisoberliga. Jener Gommert war es, welcher Wendel drei Jahre nach diesem Erfolg in den Wiesbadener Kreis zu Schierstein 08 lotste. Wendel und Schierstein, das war eine weitere Erfolgsgeschichte. Im ersten Amtsjahr scheiterte Wendel mit seinen Schiersteinern knapp in der Relegation am Aufstieg in die Kreisoberliga. Ein Jahr danach verpasste man den Aufstieg wieder um Haaresbreite auf Rang drei, ehe es in der Saison 16/17 endlich klappte. Wieder schaffte es Wendel in die Relegation, konnte sich aber diesmal gegen die Freien Turner durchsetzen und bejubelte die Rückkehr in die KOL nach sechs Jahren Abstinenz.

Abstieg nach einer Saison

Im Jahr darauf stieg der FSV allerdings wieder aus der Kreisoberliga ab, was auch die Zeit von Ronald Wendel in Schierstein besiegelte, welchen es weiter in den Rheingau zur SG RaMa zog. Bei der SG RaMa verbrachte Wendel nur ein Jahr. Nach diesem Jahr wurde es um den A-Lizenztrainer etwas ruhiger. Doch plötzlich tauchte der Name Wendel wieder im Wiesbadener Kreis auf. Wendel wurde neuer Trainer des TuS Nordenstadts und sollte den Umbruch des Wiesbadener Traditionsklubs einleiten. Nach einer guten Saison verließ Wendel allerdings wieder den TuS, aus privaten Gründen. Nordenstadt war die letzte Station von Ronald Wendel, nun ist es wieder ruhiger geworden.

Ronald Wendel an der Seitenlinie des TuS Nordenstadt, seiner bisher letzten Trainerstation.
Ronald Wendel an der Seitenlinie des TuS Nordenstadt, seiner bisher letzten Trainerstation. – Foto: RSCP Photo

Momentan ist der ehemalige Leiter der Mainz 05 Fußballschule als DFB-Stützpunkttrainer am Standort Mainz-Kastel tätig und trainiert dort jeden Montag Talente aus dem Raum Wiesbaden des D- und C-Jugend Bereiches. Vor kurzem war Wendel als Trainer mit den Stützpunkttalenten des Jahrgangs 2011 bei einem großen Turnier mit allen hessichen NLZ-Mannschaften und allen anderen 30 Stützpunkten in Grünberg, wo er mit seinem Wiesbadener Stützpunkt einen erfolgreichen vierten Platz erreichte. "Das ist nicht selbstverständlich, dort waren fast 400 Kinder und wir Wiesbadener stechen dort so heraus", beschreibt Wendel den Erfolg des Turniers. (Zum Turnierbericht)

Auch als Dozent Fußballer unter seinen Fittichen

Neben dem Fußball ist Wendel an der Hochschule Rhein-Main tätig, unterrichtet dort die Fächer Mathematik und Statistik. "Das ist auch das interessante, weil da sind auch sehr viele Spieler die in Wiesbaden in allen Klassen unterwegs sind, welche ich dann auch aus einer anderen Sicht kennenlerne." Mit seiner Unternehmensberatung ist Wendel auch noch selbstständig, wo er im HR-Bereich spezialisiert ist. Außerdem promoviert der A-Lizentrainer auch momentan, arbeitet an seiner Doktorarbeit rund um das Thema "Generation-Z".

"Die Lust ist immer da"

Grundlegend könnte sich Wendel den Einstieg in das Trainergeschäft wieder vorstellen, schiebt wichtigere Dinge allerdings vorerst vor. "Die Lust ist immer da, aber ich habe es ja bewusst zurückgestellt, da ich andere Themen momentan habe, wie zum Beispiel die Promotion. Wenn ich promoviert habe könnte ich es mir auch wieder vorstellen, da ich dann mehr Zeit habe, aber bis dahin werde ich erstmal nichts annehmen", stellt Wendel klar. Die Möglichkeiten für Wendel nach seinem Abgang von Nordenstadt eine neue Aufgabe zu übernehmen, waren allerdings natürlich schon da. Doch Wendel bleibt seiner Devise erstmal treu, möchte sich nach seiner Doktorarbeit erst wieder damit beschäftigen. "Anfragen waren da, doch ich habe den Vereinen sofort klar gemacht, dass es momentan aufgrund des Zeitaufwands nicht möglich ist", sagt Wendel.

Ambitionierte Mannschaft als Kriterium

Wenn es Wendel wieder zeitlich möglich ist eine Mannschaft zu übernehmen, voraussichtlich zur Saison 2024/2025, stellt der A-Lizentrainer allerdings auch Anforderungen an den Verein und an das Team. "Mir ist ganz wichtig, dass die Mannschaft ambitioniert ist, dass bedeutet für mich, dass die Spieler aber auch der Verein bereit dafür sind etwas bewegen zu wollen", stellt Wendel klar fest. "Wenn man strukturiert etwas erreichen möchte über zwei, drei, vier Jahre, denke ich, bin ich der richtige Trainer", sagt der DFB-Stützpunkttainer. Trotz seiner Pause vom Amateurfußball verfolgt Wendel den Fußball im Wiesbadener Kreis immernoch intensiv. "Ich bin noch sehr eng mit dem Fußball verbunden, jeden Sonntag schaue ich mir die Aufstellungen und Ergebnisse an, wer wie und wo gespielt hat. Ich stehe mit einigen Spielern noch in einem engen Austausch. Das gehört einfach dazu, da es ja auch sehr interessant ist." Für die kommende Saison sieht er seinen Ex-Verein Schierstein 08 nach der Abstiegssaison für die A-Liga Runde gerüstet. "Ich glaube sie sind sehr gut aufgestellt um oben mitspielen zu können."

Ronald Wendel bei Schierstein 08.
Ronald Wendel bei Schierstein 08. – Foto: FuPa-Archiv

"Heutzutage gibt es nicht nur den Fußball"

In seiner 14-Jährigen Trainerlaufbahn hat Wendel auch auf den Sportplätzen ein paar Veränderungen erlebt, sieht zur Bewältigung dieser Veränderungen die Verantwortung bei den Trainern und Vereinen und nicht nur bei den Spielern selbst. "Heutzutage gibt es viel mehr Möglichkeiten für die Spieler, das bedeutet Sie haben nicht mehr nur den Fußball, sondern noch ganz viel andere Aktivitäten die Sie warnehmen können", erklärt Wendel die Gründe für die Veränderungen, "da ist halt die Kunst vom Verein und von den Trainern die Spieler so zu überzeugen und zielgerichtet aufzustellen, dass diese gerne ins Training kommen und nicht andere Sachen tun", sagt Wendel.

Zur Serie: In dieser Reihe porträtieren wir in unregelmäßigen Abständen bekannte Trainer aus der Region, die aktuell nicht mehr an der Seitenlinie stehen. Ihr habt Vorschläge für einen Protagonisten, der Teil der Serie werden soll? Dann mailt uns an fupa@vrm.de!

Bisher erschienen:

Aufrufe: 07.8.2023, 11:52 Uhr
Luca PalmerAutor