Die Landesliga Südost begeistert. Der Zuschauerschnitt steigt deutlich. Grünwald und Wasserburg stehen oben. Die Zahlen und Fakten zur Hinserie.
München – Der Ball ruht in der Landesliga Südost. Der 5:1-Achtungserfolg des SV Neufraunhofen gegen den VfB Forstinning markierte den Saisonabschluss einer aufregenden Hinserie. Erst Ende Februar erwacht die Landesliga wieder aus dem Winterschlaf. Genug Zeit, um zurückzublicken und die Zahlen der ersten Saisonhälfte etwas genauer zu betrachten.
Schafft Grünwald den Aufstieg in die Bayernliga? Mit fünf Punkten Vorsprung steht der TSV souverän an der Tabellenspitze. Aber Cheftrainer Rainer Elfinger dämpfte jüngst die Euphorie und will vorerst weiter nichts vom Aufstieg wissen: „Wenn wir nach der Winterpause gut starten, kann man weiterreden.“
Das Meisterschaftsrennen nochmal spannend machen könnte derweil der TSV 1880 Wasserburg. Die Löwen verabschiedeten sich mit sieben Siege in Serie in die Winterpause. Fast schon logisch, dass Cheftrainer Florian Heller vorzeitig verlängerte. „Es macht mir einfach Spaß in Wasserburg. Die Jungs ziehen super mit, wir haben einen guten Kader“, kommentierte der Ex-Profi die aktuelle Situation. Außerdem verstärkten sich die Wasserburger in der Winterpause: Torjäger Robin Ungerath kehrt zurück an den Inn.
Mit etwas Abstand dahinter lauert Schwaig. Bei elf Punkten Rückstand auf Grünwald müssen die Sportfreunde aber zulegen. Optimistisch stimmt das Frühjahr. In der vergangenen Rückrunde waren die Schwaiger das erfolgreichste Team der Landesliga Südost. (Zur Tabelle)
Absteigen würden, nach aktuellem Stand der Dinge, der SV Neufraunhofen und Holzkirchen. „Ich bin ehrlicherweise froh, dass das Seuchenjahr 2023 jetzt vorbei ist“, sagte TuS-Vize-Kapitän Zetterer über die Saison. Der Ex-Bayernlgiist steht mit 13 Punkten abgeschlagen am Tabellenende, hat im Winter aber nachgerüstet. Neben Schlicher und Kabeya kommt Dipalo aus Waldperlach. Der 20-jährige Mittelstürmer debütierte bereits in der Bayernliga, kickte aber zuletzt nur in der B-Klasse. Weitere Transfers könnten folgen.
Ampfing, Garmisch-Partenkirchen und Feldmoching droht derweil die Relegation. Nach einer dreimonatigen Durststrecke beendete der 1. FC in Feldmoching seine Sieglosserie und präsentierte sich von den abstiegsbedrohten Teams zuletzt am formstärksten. In den letzten vier Spielen holte die Elf von Florian Heringer acht Punkte. Mit Elian Schmitt steht der erste Winter-Transfer bereits fest und der Rückkehrer hat Lust auf den Abstiegskampf: „Die Aufgabe, ständig punkten zu müssen, ist ein ganz großer Reiz. Ich mag Spiele, in denen es zur Sache geht.“
In der Torjägerliste steht derweil Gilbert Diep (21 Tore) an der Spitze. Mittelfristig will er den SV Pullach zurück in die Bayernliga führen. Dazu hat er sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: In dieser Saison will Diep 34 Tore schießen, wie der ehemalige Regionalliga-Spieler verriet.
Das wären fünf Treffer mehr als Raffael Ascher in der Vorsaison auf dem Torkonto hatte. Mit 18 Treffern könnte sich der amtierende Top-Torjäger aber auch selbst wieder zum Torschützenkönig krönen.
Der Jakob-Schaumaier Sportpark lockt in dieser Saison die meisten Menschen ins Stadion. Im Schnitt sehen über 500 Fans die Heimspiele des SB Chiemgau Traunsteins. Gleich dreimal waren über 600 Zuschauer im Sportpark. Auf Rang Zwei folgt Aufsteiger Neufraunhofen und die profitieren von ihrem Heim-Support. 15 der 17 Punkte holte der SV zu Hause.
Insgesamt besuchten über 43.000 Menschen die Stadien der Landesligisten. Im Durchschnitt sind das über 220 Zuschauer pro Partie. Damit ist die Landesliga Südost deutlich beliebter als in der Vorsaison, als nur etwa 166 Fans ihre Teams vor Ort unterstützen. (Zur ausführlichen Zuschauerrangliste)
Daheim eine Macht ist Spitzenreiter Grünwald. In elf Heimspielen ist die Elf von Rainer Elfinger noch ungeschlagen. Wohl auf dem eigenen Rasen fühlen sich auch die Kicker von Bayernliga-Absteiger Hallbergmoos. Neu-Trainer Christian Endler war bereits vor seinem Amstantritt im Stadion am Airport zu Gast. „Da war wirklich richtig Remmidemmi auf der Tribüne. Von dem her freue ich mich auf die Fans und die Unterstützung“, schwärmte der VfB-Coach.
Den zweitbesten Punkteschnitt zu Hause hat aber der TSV Kastl. Der amtierende Meister der Bezirksliga Ost spielt bisher eine starke Saison und sammelte daheim 22 Punkte. Dank der starken Ausbeute hat der TSV bereits 10 Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge.
Große Probleme zu Hause haben derweil Eggenfelden und Holzkirchen. Besonders bitter für den SSV: Sechsmal musste sich die Mannschaft von Tobias Huber bereits mit einem Unentschieden zufriedengeben. Immerhin dürfen sich die Rottaler deshalb auch die „Remiskönige der Landesliga Südost“ nennen.
Auswärts dominiert dagegen der TSV 1880 Wasserburg die Liga. In jedem ihrer zehn Spiele in der Fremde blieben die Löwen ungeschlagen. Wenig erfolgreich waren dagegen der SV Neufraunhofen und der SV Bruckmühl.
Die Rot-Weißen waren im Vorjahr die Sensationsmannschaft, doch haben in dieser Saison Probleme. Und das liegt vor allem an der Torausbeute in der Fremde: Nur acht Auswärtstreffer erzielte der SVB in zehn Spielen. Mit insgesamt 25 Treffern stellt die Elf von Mike Probst damit die aktuell harmloseste Offensive der Liga. Beim SV Neufraunhofen ist die Lage derweil noch gravierender: Nach dem Durchmarsch aus der Kreisliga müssen die Vilstaler weiter auf den ersten Auswärtsdreier der Saison warten. (btfm)