2024-05-14T11:23:26.213Z

Spielvorbericht
– Foto: regional - fussball.ch
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Keiner, einer oder sogar zwei Zürcher Aufsteiger in die Interregio?

Aufstiegsspiele zur 2. Liga interregional

Wer in die 2. Liga interregional aufsteigen wird, entscheidet sich an den nächsten beiden Wochenenden. Bülach bekommt es in den Entscheidungsspielen mit dem FC Schattdorf aus dem Kanton Uri zu tun - Dübendorf muss sich gegen den Ostschweizer Vertreter Abtwil-Engelburg durchsetzen.

Während Aufstiegsspiele in anderen Regionalverbänden der Schweiz durchaus Tradition haben, sind K.o.-Partien dieser Art in der Region Zürich die Ausnahme.

Bereits 13 Jahre ist es her, als Oerlikon/Polizei sich in einer Art Barrage gegen Gossau 2:1 durchsetzte und so den Aufstieg in die 2. Liga interregional schaffte.

Die Aufstiegsduelle der beiden kommenden Wochenenden finden nun aber regionenübergreifend statt - und vor allem in Form eines Hin- und Rückspiels. Der eigentliche Grund dafür ist eine Reform in der 2. Liga interregional. Nur noch 64 statt wie bisher 76 Teams werden inskünftig auf dieser Stufe spielen.

Doch wie gross sind überhaupt die Chancen für die beiden Zürcher Gruppensieger Bülach und Dübendorf? Es ist ziemliches Kaffeesatz lesen, sind doch die Gegner Schattdorf und Abtwil-Engelburg nur schwierig einzuordnen. Doch kommen wir zu den einzelnen Vergleichen:

Schattdorf - Bülach

Hinspiel, Samstag, 17. Juni, 18 Uhr in Schattdorf
Rückspiel, Samstag, 24. Juni, 20 Uhr in Bülach

Für den FC Bülach hat sich bisher alles ausbezahlt. Frisch wieder in die 2. Liga aufstiegen, wurde er für Aussenstehende vom Fussballverband der Region Zürich etwas überraschend (auf Kosten von Zürich City) in die Gruppe 1 eingeteilt. Geografisch hätten die Unterländer wie üblich in die andere Gruppe gehört.

Wie auch immer: Bülach spielte mit dem anderen Aufsteiger - dem FC Horgen - von Beginn weg eine starke Rolle, und setzte sich schliesslich in einer Art Finalissima am letzten Spieltag gegen den Seeklub 2:1 durch. Ob es mit der Qualität der Gruppe 1 zusammenhängt, dass gleich beide Aufsteiger um den Gruppensieg mitspielten, sei dahingestellt. In der Gruppe 2 treten jedenfalls gleich zwei der vier Aufsteiger wieder den Gang in die 3. Liga an.

Doch zurück aufs Bülacher Erachfeld: Der seit zwei Saisons von Gianna Lavigna gecoachte FCB baut auf einen starken Kern aus Eigengewächsen. Er hat aber auch mit Albert Laski, Torjäger Leandro Teixeira (27 Treffer!), Robin Steinmetz, Angelo Willi und Fabio Borges ein paar auswärtige Säulen mit entsprechender Erfahrung.

Der einstige "FC Bayern des Unterlands" blickt auf eine erfolgreiche Interregio-Vergangenheit zurück. Mit der Lancierung der Liga spielte der frühere Erstligist zunächst von 2000 bis 2002 und nochmals von 2003 bis 2010 in der 2. Liga interregional, ehe er sportlich einige Turbulenzen zu erleiden hatte.

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Für ein Comeback muss noch der FC Schattdorf aus dem Weg geräumt werden. Das Urner Team schaffte die Qualifikation als Gruppensieger des Innerschweizer Verbands. Für Schattdorf wäre es der zweite Anlauf in der 2. Liga interregional, nachdem es in der Saison 2021/22 nach nur einem Jahr Aufenthalt als Tabellenletzter der Gruppe 4 wieder absteigen musste.

Wie geht's aus? Ein klarer Favorit ist nicht auszumachen. Kann Bülach im Urnerland ein solides Resultat im Hinspiel erzielen, hat es aber aufgrund des Heimvorteils sicher leichte Vorteile, als Sieger hervorzugehen.

Dübendorf - Abtwil-Engelburg

Hinspiel, Sonntag, 17. Juni, 15 Uhr in Dübendorf
Rückspiel, Samstag, 24. Juni, 16 Uhr in Abtwil

Hier sind die Rollen klar verteilt: Es spricht so ziemlich alles für den FC Dübendorf. Die Glattaler zeigten eine bärenstarke Rückrunde (10 Siege, 2 Remis, 1 Niederlage). Die letzten sechs Partien wurden sogar mit einem Torverhältnis von 26:3 gewonnen.

Grundlage des Höhenflugs ist der erheblich Umbau des Kaders während des vergangenen Jahres. Gerade in der Winterpause investierten die Glattaler nochmals heftig. Für die Abwehr wurden zunächst Timo Todzi (von Thalwil) und Filip Hren (Seefeld) geholt. Nachdem aber Todzi (der Freund der Ex-Miss-Schweiz Melanie Winiger) früh wegen einer Knieverletzung ausfiel, war mit Ali Aliji (Ibach) schnell Ersatz da. Und gekleckert wurde auch nicht in der Offensive, wo Guido Bischofberger (Seefeld), Adil Sejdiji (Ibach) und Joao Miguel Pereira Almeida (Bassersdorf) für einen zusätzlichen Qualitätsschub sorgten.

Dübendorf und Abtwil-Engelburg trafen übrigens vor drei Jahren in der Cup-Qualifikation zum Schweizer Cup schon einmal auf dem Zelgli aufeinander. Es war eine ziemlich einseitige Angelegenheit, in der sich die Glattaler 6:2 durchsetzten.

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Der Erstklassierte der Ostschweizer Gruppe 1 blickt übrigens auf eine turbulente Saison zurück. Im April trennte sich der seit 2008 in der 2. Liga spielende Klub doch tatsächlich nach einem 5:0-Erfolg im Spitzenspiel gegen Vaduz II vom langjährigen Trainer Marc Blumer. Also just zu dem Zeitpunkt, als das Team die Führung in der Tabelle übernommen hatte.

Weshalb? "Potenzielle zukünftige Interessenskonflikte", weil Blumer zum Ende der Saison zu Rorschach-Goldach wechsle. Sportchef Sandro Mauret gab sich zur Thematik im "St. Galler Tagblatt" ziemlich einsilbig: "Es ist alles gesagt. Wir schauen nach vorn."

Nach vorn ging es aber zunächst nicht mit Interimstrainer Roland Näf (von 2007 bis 2009 übrigens beim FC Seuzach). Aus den nächsten fünf Meisterschaftspartien gab es noch vier Punkte. Und auch der Cupfinal gegen Winkeln SG ging verloren. Näf sagte dazu: "Ich bin kein Freund der langen Bälle, ich möchte, dass wir von hinten aufbauen. Die Spieler mussten sich umstellen. Das brauchte etwas Zeit."

Tatsächlich sollte es Rorschach-Goldach am Ende noch reichen. Dies weil Cupsieger Winkeln im letzten Spiel patzte, und dadurch den Konkurrenten noch vorbeiziehen lassen musste.

Wie geht's aus? Dübendorf wird nicht gross Federlesen machen - und setzt sich gegen Abtwil-Engelburg durch. Die Basis dafür legen die Glattaler am Sonntag mit einem klaren Heimsieg. Für den abtretenden Trainer Luca Ferricchio wäre es der perfekte Abschied. Bekanntlich wechselt er zum Erstligisten FC Muri.

Das Hoffen der Blue Stars und von Greifensee

Das Abschneiden von Bülach und Dübendorf dürfte übrigens noch zwei andere Zweitligisten interessieren: die Blue Stars und Greifensee.

Würde nämlich keiner der beiden Zürcher Erstklassierten aufsteigen, müssten die Blue Stars als schlechterer Gruppenviertletzter noch absteigen. Cupfinalist Greifensee muss derweil schon fast beten - mit der Hoffnung, dass beide Teams den Sprung in die 2. Liga interregional schaffen. Dann würde der FCG als besserer Drittletzter in der 2. Liga verbleiben. Der Grund: Mit Regensdorf steigt nur ein FVRZ-Vertreter aus der Amateurliga ab.

Definitiv Bescheid bekommen die Greifenseer (und die Blue Stars) übrigens rund zwei Stunden nach dem Cupfinal - dann wenn das Rückspiel in Bülach abgepfiffen wird. Spielern und Trainern dürfte in diesem Moment wohl ziemlich egal sein, ob das Endspiel gegen Witikon gewonnen wurde oder verloren ging. Es ist eine ziemlich groteske Situatikon.

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Aufrufe: 015.6.2023, 17:34 Uhr
Redaktion regional-fussball.chAutor