2024-05-08T14:46:11.570Z

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Benjamin Becker wurde zum Winter von der SG Harheim entlassen, will aber in Zukunft wieder an der Seitenlinie stehen.
Benjamin Becker wurde zum Winter von der SG Harheim entlassen, will aber in Zukunft wieder an der Seitenlinie stehen. – Foto: FC Lorsbach/stock.adobe - Bearbeitung: VRM

"Ich möchte in Zukunft wieder an der Seitenlinie stehen!"

Benjamin Becker wurde zum Winter vom Kreisoberligisten SG Harheim entlassen +++ Ganz ohne Fußball ist er allerdings nicht

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Region. Benjamin Becker, erfahrener Fußballtrainer, trat kurz nach Ostern mit sofortiger Wirkung von seiner Position als Chefcoach beim FC Lorsbach zurück. Danach wurde er Trainer beim Kreisoberligisten SG Harheim im Raum Frankfurt. Auch dort haben sich die Wege von ihm und dem Verein getrennt.

Rückblickend auf seinen Rücktritt beim FC Lorsbach äußert Becker, dass einer der Hauptgründe für seinen Austritt neben der mangelnden Kommunikation das fehlende Vertrauensverhältnis zwischen Verein, Mannschaft und ihm selbst gewesen sei. Nach fast fünf Jahren als Trainer fühlte er sich nicht ausreichend unterstützt, insbesondere von bestimmten Mannschaftsteilen und dem Verein. Dennoch blicke er dankbar auf diese Zeit zurück, in der er mit der ersten Mannschaft eine erfolgreiche Zeit hatte. "Wir haben in der ersten Saison den Aufstieg in die Kreisoberliga geschafft. Im zweiten Jahr sind wir als Aufsteiger Neunter geworden. Wir haben sogar nach vielen Jahren in der dritten Saison die Teilnahmen am Offensiv-Cup geschafft, was für den ganzen Verein ein großes Erlebnis war nach dem ganzen Corona Wahnsinn", blickt er zurück. Er verfolge den Verein immer noch, habe sich aber nach seinem Abgang kein Spiel des Kreisoberligisten mehr angeschaut.

Vom Main-Taunus-Kreis nach Frankfurt

Nach seinem Abgang beim FC Lorsbach kam die Entscheidung, sich einer neuen Herausforderung zu stellen, durch einen alten Arbeitskollegen zustande, der ihn mit der SG Harheim in Kontakt brachte. Nach einem Telefonat und einem persönlichen Kennenlernen gab er dem Verein seine Zusage. Nach dem letzten Punktespiel vor der Winterpause steht die SG aktuell auf dem 16. und damit dem vorletzten Tabellenplatz der Kreisoberliga. Nach diesem Spiel teilte der Verein Becker telefonisch mit, dass er sich von ihm trennen wolle. "Die Verantwortlichen hatten nach knapp fünf Monaten das Gefühl, dass ich die Mannschaft nicht mehr erreiche. Ich persönlich habe das nicht so empfunden und war vom Ziel „Klassenerhalt“ überzeugt", sagt Becker. Der Verein erhoffe sich mit einem neuen Trainer einen neuen Impuls für die Rückrunde um doch noch den Klassenerhalt schaffen zu können. Als Gründe für die misslungene Punkteausbeute gibt Becker die hohe Anzahl an Abgängen und der vielen Verletzungen der Spieler an.

Ziel: In Zukunft wieder an der Seitenlinie stehen

Nach der Entlassung in Harheim genießt Becker aktuell die freie Zeit mit seiner Familie. Darüber hinaus hat ihn das Trainer-Dasein allerdings nicht ganz verlassen. Er trainiert seinen Sohn in der F-Jugend des FC Sulzbach und begleitet außerdem ein Schulprojekt zweimal in der Woche, welches sich "Fußball trifft auf Kultur" nennt. Das Projekt ist eine freiwillige Angelegenheit für Kinder, zwei Mal in der Woche Deutschunterricht und zwei Mal in der Woche Fußballtraining zu bekommen.
Eine nächste Trainerstation ist aktuell noch nicht geplant, sein Ziel ist es allerdings ganz klar, in Zukunft wieder an der Seitenlinie zu stehen, da ihm nach so vielen Jahren als Spieler und als Trainer sonntags etwas fehle. Zu den Faktoren, die ein zukünftiger Verein mitbringen muss, sagt er: "Grundsätzlich würde ich mir alles anhören. Das Konzept des Vereins und meine Ideen und Vorstellungen von Fußball sollten einfach passen. Da ist die Liga „fast“ egal."

Zur Serie: In dieser Reihe porträtieren wir in unregelmäßigen Abständen bekannte Trainer aus der Region, die aktuell nicht mehr an der Seitenlinie stehen. Ihr habt Vorschläge für einen Protagonisten, der Teil der Serie werden soll? Dann mailt uns an fupa@vrm.de!

Bisher erschienen:

Aufrufe: 011.1.2024, 17:00 Uhr
Celine GollanAutor