Heiratsantrag nach Freistoßtor

Mit welchem Deiner ehemaligen Trainer oder jetzigen Spieler hättest Du gerne mal zusammengespielt? (Bambach)

Mit Andreas Junker hätte ich das gerne getan. Er war mein erster Trainer in meiner Aktivenzeit beim 1. FC Eschborn. Seine Art und Weise, wie er sein Training gestaltet hat und der menschliche Umgang waren hervorragend. Seine Devise lautete, dass man sich immer alles erarbeiten muss. Bis vor einem Jahr hatten wir auch noch regelmäßig Kontakt, was nach so langer Zeit einfach auch das Vertrauen, das zweifellos bestand, zeigt.

Wer hat den stärksten Hammer im Kreis? Ich erinnere mich da an viele Freistoßtore aus sehr langer Distanz... Im Zuge dessen: was war Dein schönstes Tor in Deiner Karriere? (Bambach/Mühlenbeck)

Zu der Zeit hatten Andreas Wrage (u.a. SV Zeilsheim und TuS Hornau) und ich einen sehr harten Schuss. Dadurch habe ich einige schöne Treffer aus der Distanz erzielt. Aber der schönste war das 1:1 (Endstand 2:1) im Mai 2011 gegen den FC Eddersheim II, auch wenn es nur ein 'normales Freistoßtor' war. Im Anschluss an das Spiel habe ich meiner Frau einen Heiratsantrag auf dem Sportplatz gemacht. Bis auf meine Eltern wusste niemand Bescheid. Danach gab es eine Riesensause.

Du kannst ein Spiel in Deiner Laufbahn vergessen machen. Welches würdest Du auswählen und warum?

Das Gruppenliga-Spiel mit Eschborn II beim FSV Winkel auf deren grauen Hartplatz. Nach elf Minuten lagen wir durch drei Freistoßgegentore mit 0:3 zurück. Deren Stürmer hatte Achillessehnenbeschwerden, musste nach 30 Minuten ausgewechselt werden, aber hatte zu dem Zeitpunkt bereits vier Buden gemacht. Nach 35 Minuten und nur gefühlt zehn Ballkontakten bin ich dann noch mit glatt rot vom Platz geflogen und wurde für sechs oder sieben Wochen gesperrt. Am Ende stand es 0:9.

Was war sportlich Dein größter Erfolg? (Bambach)

Als wir mit Eschborn II von der A-Klasse bis in die Bezirksoberliga durchmarschiert sind. Wir waren ein brutal geiler Haufen und haben uns auch privat unheimlich gut verstanden. Jeder Spieler hat sich wohl gefühlt, die Arbeit mit dem Betreuerstab war herausragend. Ich wurde als junger Spieler gut aufgenommen. Für mich war das Kapitel prägend und ich hatte dort mitunter die schönste Zeit in meiner Laufbahn.

Auch wenn es nur eine Saison war. Aber als kleiner Bub habe ich Dir während Deiner Zeit beim FC Schwalbach (2005/2006) zugejubelt. Welche Erinnerungen hast Du noch an diese Spielzeit?

Detaillierte Erinnerungen an einzelne Spiele habe ich zugegebenermaßen nicht mehr. Wir haben keine gute Saison gespielt und waren mitten im Abstiegskampf. Im letzten Heimspiel haben wir mit einem Sieg (4:0 gegen Alemann Nied, Anm. d. Red.) den Klassenerhalt gefeiert. Im Anschluss gab es eine legendäre Nichtabstiegsparty.

Simon bestätigte, dass Du ihn beim Sprung vom Junioren in den Seniorenbereich unterstützt hast. Welches Potenzial bzw. welche Stärken hat der junge Simon damals mitgebracht?

Simon war und ist bis heute sehr engagiert in dem, was er tut. Das macht ihn einfach aus. Wie er schon bestätigt hat, geht es ihm um die Freude mit der Mannschaft. Er ist ein absoluter Teamplayer, der nie unter Missgunst litt. Ich würde gerne etwas Negatives über ihn sagen, aber es gibt einfach nichts (lacht).

Wenn's das Halli-Galli noch gäbe, dann... (Bambach)

wäre ich auch heute noch ab und zu mal da (lacht). Es war eine brutale Zeit. Zwischenzeitlich war nie eine andere Location ein Thema. Das lag vielleicht auch daran, dass ich dort mal gearbeitet habe und es miteröffnet habe. Donnerstagsabends sind wir nach den Spielersitzungen gemütlich hingegangen und gefühlt kamen wir erst Sonntagsmorgens vor dem Spiel wieder raus.

Wie häufig hätte ich noch 'Abseits' rufen müssen, damit zu mir auf den Platz rennst? (Zum Verständnis: Im Hinspiel zwischen dem 1. FC Lorsbach und der SG Bad Soden II (Endstand 8:3) habe ich bei gefühlt jedem Pass in die Tiefe hinter unsere Abwehr Abseits gerufen)?

(Lacht laut). Eine genaue Zahl kann ich an dieser Stelle gar nicht sagen. Aber manchmal bin ich zu nah dran an der Mannschaft und zu emotional, dass so etwas an mir abprallt. Dahingehend könnte ich noch ein wenig ruhiger werden.

In der nächsten Folge wird der von Benjamin Becker ausgewählte Oliver Wolf (SG Nassau Diedenbergen) zu Gast sein.