2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
"Ich verstehe mich mit Alpi sehr gut - unsere Spielidee und unsere Ansichten sind meist sehr ähnlich", sagt Co-Trainer Dennis Vatany (links) über seinen Chef, Alper Kayabunar.
"Ich verstehe mich mit Alpi sehr gut - unsere Spielidee und unsere Ansichten sind meist sehr ähnlich", sagt Co-Trainer Dennis Vatany (links) über seinen Chef, Alper Kayabunar. – Foto: Mike Megapix

»Ich bin sehr froh, dass er an meiner Seite ist«

FuPa-Serie über die Co-Trainer der Regionalliga Bayern +++ Teil 7: Dennis Vatany, Türkgücü München

"Dennis hat in den vergangenen zwei Jahren gezeigt, wie wichtig er für den Club ist", sagt Roman Plesche, Sportlicher Leiter bei Türkgücü München, über Dennis Vatany - und spielt dabei auf den beeindruckenden Durchmarsch der U19 von der Kreisliga in die Landesliga an, für den der 31-Jährige maßgeblich mitverantwortlich zeichnete.

Vor drei Jahren, nach dem Ende seiner Karriere als Spieler, hatte ihn kein Geringerer als sein heutiger "Vorgesetzter" als Co-Trainer zu den Münchener Junioren geholt: Türkgücü-Chefcoach Alper Kayabunar. Seitdem gehen die beiden gemeinsame Wege - in der aktuellen Spielzeit erstmals in der Regionalliga Bayern.

"Für mich als Trainer ist Dennis sehr wichtig", sagt "Alpi", wie er von seinen Mitstreitern genannt wird, über seinen Partner an der Seitenlinie und ergänzt: "Ich war selber viele Jahr Co-Trainer und kann mich gut in seine Lage hineinversetzen. Wir pflegen einen sehr guten Austausch und vertrauen uns voll - denn darauf kommt's im Trainerteam an. Das Vertrauen ist zu einhundert Prozent gegeben zwischen uns. Ich bin sehr froh, dass er an meiner Seite ist."

Als Spieler war Dennis Vatany zunächst für den FC Bayern München in der B- und A-Junioren-Bundesliga aktiv. Danach wechselte er zum TSV Aindling (Bayernliga), FC Memmingen (Bezirksoberliga und Regionalliga), TSV 1860 München II (Regionalliga), VfR Garching (Regionalliga), Türkgücü-Ataspor München (Landesliga), FC Ismaning (Bayernliga) und schließlich zu Forstinning (Bezirksliga), von wo sich der einstige Mittelfeldakteur nach knapp einem Jahr in Richtung Türkgücü München verabschiedete, um seine erste Station als Co-Trainer anzutreten.

Denn wenn es nach ihm geht, werden noch weitere Trainer-Engagements folgen - optimalerweise als A-Lizenz-Inhaber, wie er FuPa im folgenden Interview verraten hat.

Dennis: Was unterscheidet den Co-Trainer in eurem Verein vom Cheftrainer, außer dass Letztgenannter die spielerische Grundausrichtung vorgibt?

Naja, ich denke nicht nur in unserem Verein, sondern generell steht der Trainer in erster Linie immer in der Hauptverantwortung und ist der Taktgeber einer Spielphilosophie. Spielt seine Mannschaft erfolgreich, wird er dementsprechend gelobt und hervorgehoben; spielt seine Mannschaft nicht erfolgreich, wird in erster Linie der Trainer dafür verantwortlich gemacht Welche Aufgaben als Co-Trainer übernimmst Du innerhalb des Trainerteams konkret? Generell besprechen wir viele Schritte gemeinsam - sowohl die Schwerpunkte in den Trainingseinheiten als auch die Aufstellung am Spieltag.

Siehst Du Deine Aufgabe als Co-Trainer nur als Zwischenstation hin zum Cheftrainer-Posten?

Aktuell fühle ich mich in der Co-Trainer-Rolle sehr wohl und kann mir auch vorstellen, länger als Co-Trainer zu arbeiten.

Bitte nicht falsch verstehen, aber: Bist Du Co-Trainer, weil Du es bislang nicht zum "Chef" geschafft hast - oder bist du's ganz bewusst geworden?

Ich hatte vor drei Jahren meine eigene Fußballlaufbahn beendet und war auf der Suche nach einer ersten Co-Trainer-Station. Alpi hatte genau zu dieser Zeit einen Co für die A-Jugend gesucht - und so hat es sich ergeben, das ich Co-Trainer geworden bin. Da ich noch keinerlei Erfahrung als Trainer hatte, hatte ich auch bewusst nach einer Co-Trainer-Stelle gesucht.
Dennis Vatany: "Ich bin eindeutig nur wegen meinem Cheftrainer bei Türkgücü München gelandet."
Dennis Vatany: "Ich bin eindeutig nur wegen meinem Cheftrainer bei Türkgücü München gelandet." – Foto: Johannes Traub
Wie groß sind Deine Einflussmöglichkeiten während eines Spieles? Oder liegt Dein Schwerpunkt ohnehin eher auf der täglichen Arbeit zwischen den Partien? Ich verstehe mich mit Alpi sehr gut. Unsere Spielidee und unsere Ansichten sind meist sehr ähnlich - deswegen kann ich auch während des Spiels die ein oder andere Aktion kommentieren.

Wie empfindest Du die Wahrnehmung der Co-Trainer in der Öffentlichkeit? Als stets im Schatten des Cheftrainers? Wird die Arbeit der Co-Trainer öffentlich so honoriert, wie sie's verdient hätten?

Ich denke schon, dass die Co-Trainer gerade in der Öffentlichkeit meist im Schatten des Cheftrainers stehen. Mir persönlich ist es aber nicht wichtig, stets in der Öffentlichkeit Erwähnung zu finden. Viel wichtiger ist für mich, dass der Trainer und der Verein mit meiner Arbeit zufrieden sind - und die Mannschaft mich akzeptiert und wertschätzt.

Bist Du bei Deinem aktuellen Verein aufgrund Deines Cheftrainers gelandet bzw. derzeit aktiv? Oder wärst du auch unabhängig von ihm dort?

Ich bin eindeutig nur wegen meinem Cheftrainer bei Türkgücü München gelandet.

Welches (Co-)Trainer-Vorbild hast Du?

Ein Co-Trainer-Vorbild hab ich keins. Mich interessiert jedoch sehr, wie viel Einfluss die Co-Trainer auf den Cheftrainer in den jeweiligen Vereinen haben.

Letzte Frage: Wie schaut Dein weiterer Weg aus binnen der nächsten fünf Jahre?

Gerne würde ich bis dahin meinen A-Trainer-Schein absolvieren - alles andere lass ich auf mich zukommen.

Vielen Dank für Deine Zeit - und weiterhin alles Gute!
Aufrufe: 029.1.2023, 06:00 Uhr
Stephan HörhammerAutor