2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Irgendwie sinnbildlich für das enge Aufstiegsrennen: Gebenbach und der FC Eintracht Bamberg trennten sich im Topspiel unter der Woche 2:2-Unentschieden.
Irgendwie sinnbildlich für das enge Aufstiegsrennen: Gebenbach und der FC Eintracht Bamberg trennten sich im Topspiel unter der Woche 2:2-Unentschieden. – Foto: Johannes Hager

Ganz knapp, aber: Der FC Eintracht Bamberg wird Meister

28. Spieltag in der Bayernliga Nord: Meisterumfrage unter den 18 Teams - mit knappem Ergebnis +++ Besonderen Blick auf Feucht, Ammerthal und Geesdorf +++ Schicksalsspiel im Grabfeld +++

Die Spielzeit 2022/23 biegt langsam aber sicher in die Zielgerade ein. Die noch ausstehenden Begegnungen werden weniger, das Tabellenbild klarer - obwohl weiterhin einige Nachholspiele, vor allem der Top-Teams, anstehen. Immer mehr drängt sich also die Meisterfrage in den Vordergrund. Wer steigt auf? Wer ist künftig Regionalligist? Wer hat das Nachsehen? Spitzenreiter Gebenbach, Eltersdorf, der FC Eintracht Bamberg, Donaustauf und vielleicht auch noch Abtswind sind in der Verlosung.

Beim Blick auf das Tableau vor dem 28. Spieltag wird deutlich, dass der Kampf um Platz 1 eine ganz, ganz enge Kiste werden wird. Davon gehen auch die wohl größten Insider der Bayernliga Nord überhaupt aus - nämlich die 18 Teams selber. Bei einer FuPa-Umfragen tippten vier Vereine auf den FC Eintracht Bamberg als Meister der Saison 2022/23, drei auf die DJK Gebenbach und zwei auf den SC Eltersdorf. Die übrigen Vereinsvertreter wollten sich entweder nicht dazu äußern oder nannten mehrere Teams.

"Seit dem vergangenen Spieltag haben Gebenbach und Eintracht Bamberg wieder die beste Ausgangssituation. Aber man hat ja gesehen, wie schnell sich alles ändern kann. Jetzt sind diese beiden Teams wieder die Gejagten", beschreibt Quecken-Sprecher Thorsten Röwe das verrückte Aufstiegsrennen in der Nord-Staffel der 5. Liga. Ähnlich ergebnisoffen was die Meisterfrage betrifft ist auch WFV-Trainer Harald Funsch: "Die vier Mannschaften, die derzeit vorne stehen, werden sich bis zum Ende der Saison ein wildes Rennen liefern. Da wir noch gegen alle Mannschaften von der Tabellenspitze antreten, können wir das Zünglein an der Waage sein."

Soweit die Fraktion, die etwas unsicher ist. Es gibt aber auch diejenigen Funktionsträger, die eine klare und eindeutige Meinung haben. "Der FC Eintracht Bamberg wird Meister - das stand für mich schon vor dieser Spielzeit fest", ist Michael Hutzler, Trainer der DJK Bamberg mit Domreiter-Vergangenheit, überzeugt. "Auf Platz 1 landet der SC Eltersdorf, der in der Breite die meiste Qualität und Erfahrung aufweist", vermutet hingegen Weiden-Fußballchef Rüdiger Hügel. Interessant: Jan Gernlein, Trainer des FC Eintracht Bamberg, nennt die DJK Gebenbach als seinen absoluten Meisterfavoriten...

Freitag

Florian Schlicker (Trainer, Feucht): "Erstes Spiel nach Tag X - sicherlich dadurch kein leichtes. Die Entscheidung ist natürlich an uns allen nicht spurlos vorüber gegangen, daher liegt der Fokus diese Woche darauf, all das auszublenden. Nicht nur wir Trainer, sondern auch die Jungs. Wir werden sehen, wie uns das am Freitag gelingt, um auch Abtswind, die sehr gut aus der Pause gekommen sind, Paroli bieten zu können. Unsere volle Konzentration liegt darauf, einer bisher sportlich guten Saison auch einen würdigen Abschluss zu geben."

Personal: Unverändert

--> Der Verein hat am Osterwochenende entschieden, nicht mehr mit dem Trainerduo Schlicker/Gündogan zusammenarbeiten zu wollen. Hier geht's zum Bericht zu diesem Thema (einfach klicken)

Thorsten Götzelmann (Sportlicher Leiter, Abtswind): "Wir dürfen wie schon im Vorjahr ein Abendspiel in Feucht bestreiten. Vergangene Saison haben wir verloren, obwohl wir in fußballerischer Hinsicht ebenbürtig waren. Wenn unsere Truppe die unglückliche Niederlage gegen Gebenbach verdaut hat, glaube ich, dass wir die drei Punkte aus Feucht mitnehmen können. Allerdings hat der 1. SC in der Rückrunde bewiesen, unter anderem beim 0:0 gegen Eintracht Bamberg, dass er sowohl in der Defensive als auch in der Offensive viel Qualität hat. Es erwartet uns ein sehr interessantes Spiel. Holen wir die drei Punkte nicht, ist das Gespenst Regionalliga endgültig verjagt."

Personal: Die Langzeitverletzten sind bekannt. Hinter dem Einsatz von Kapitän Michael Herrmann steht ein Fragezeichen.

Ein Archivbild vom Herbst 2020, das wieder aktuell wird: Ammerthals Sportdirektor Tobias Rösl springt erneut als Interimstrainer ein.
Ein Archivbild vom Herbst 2020, das wieder aktuell wird: Ammerthals Sportdirektor Tobias Rösl springt erneut als Interimstrainer ein. – Foto: Andreas Brückmann

Rüdiger Hügel (Trainer, Weiden): "Die personelle Situation im Weidener Lager ist extrem angespannt, zumal man wegen der fehlenden Leistungsträger allenfalls eine Rumpfmannschaft gegen Erlangen aufbieten kann. Beim Hinspiel in Erlangen hatte man in Halbzeit 1 keinen Zugriff aufs Spiel. Im zweiten Durchgang gelang es dort zumindest dem ATSV auf Augenhöhe zu begegnen. Wir erwarten eine technisch und taktisch starke Erlanger Mannschaft, die uns erneut alles abverlangen wird. In unserer Situation müssen wir versuchen, so schnell wie möglich wieder viele Spieler fit zu bekommen, um nach der alles andere als einfachen Saison zum Ende hin die Ziele erreichen zu können."

Personal: Nach der Knieverletzung von Sven Kopp während des Spieles in Bamberg musste am selben Tag in Weiden auch Martin Ruda wegen einer schweren Knöchelverletzung in die Notaufnahme gebracht werden. Mit David Bezdizka, Sven Kopp und Martin Ruda fehlen verletzungsbedingt drei Leistungsträger plus dem gesperrten Lukas Bauer. Stefan Graf und Kevin Grünauer fehlten in Bamberg erkältet, können jedoch die Trainingswoche absolvieren. Tobi Gerber befindet sich wieder auf dem Genesungsweg. Und auch Stefan Pühler kam nach wochenlanger Verletzungsunterbrechung wieder zum Einsatz.

Mauris Dransfeld (Co-Trainer, Erlangen): "Wir fahren mit dem Ziel nach Weiden, unsere Negativserie zu beenden. Es ist für uns ein sehr wichtiges und ein richtungsweisendes Spiel. Wir erwarten eine sehr schwere Partie in Weiden, aber die erste Halbzeit gegen Ammerthal stimmt uns positiv für das Spiel am Freitag, dass wir mit einem positiven Erlebnis zurück nach Erlangen fahren werden."

Personal: Nur die Langzeitverletzten stehen nicht zur Verfügung.

---> Der ATSV Erlangen forderte unter der Woche im Totopokal-Halbfinale die Drittliga-Truppe des FC Ingolstadt. Hier geht's zum Spielbericht (einfach klicken)

Tobias Rösl (Sportdirektor/Trainer, Ammerthal): "Wir stehen vor einer neuen Herausforderungen nach einer turbulenten Woche. Besonders macht es zusätzlich, dass es gegen den ehemaligen Ammerthaler Trainer Michael Hutzler geht. Entscheidend für mich wird sein, dass meine Jungs sich auf das Wesentliche konzentrieren und wir einen geschlossenen, willensstarken Auftritt hinbekommen."

Personal: Bei Martin Popp, Finn Rudel, Kenan Muslimovic und Anton Shynder entscheidet es sich kurzfristig, wer eingesetzt werden kann.

--> Das Trainerduo Schmid/Geitner hat hingeworfen, Sportdirektor Tobias Rösl springt ein. Hier geht's zum Bericht dazu (einfach klicken)

Michael Hutzler (Trainer, Bamberg): "Den Sieg gegen Großbardorf haben wir uns mit großem Fleiß und Willen erkämpft. Auch deshalb freuen wir uns auf die schwere Aufgabe in Ammerthal. Natürlich tut es mir leid, dass dort das Trainerteam frühzeitig gegangen ist. Immer schade, wenn sowas unter der Saison passiert. Umso mehr freut es mich, dass Tobias Rösl übernimmt, der aus meiner Sicht ein Top-Trainer und ein Top-Mensch, den ich über alles schätze, ist. Wir durften ja ein Jahr lange miteinander arbeiten. Auf diese Zeit bei der DJK blicke ich gerne zurück. Dennoch werden wir alles daran setzen, etwas mit nach Hause zu nehmen."

Personal: Dominik Sperlein fehlt weiter - und das als Dreh- und Angelpunkt an allen Ecken und Enden. Max Hüttners Einsatz ist wegen einer Mandelentzündung gefährdet.

Wie reagiert Geesdorf auf die weitreichende Entscheidung am Osterwochenende?
Wie reagiert Geesdorf auf die weitreichende Entscheidung am Osterwochenende? – Foto: Hans Will

Hendrik Baumgart (Trainer, Kornburg): "Mit den beiden Siegen am Osterwochenende gehen wir zuversichtlich ins nächste Match gegen den Jahn. Das wird zugleich auch eine ungemein interessante Partie, da es wie gegen Großbardorf wieder gegen eine sehr junge Mannschaft geht - allerdings mit einem komplett anderen Ansatz. Der TSV wollte jeden Fehler vermeiden und auf Kompaktheit und Umschalten setzen, während der Jahn jeden Ball auch unter größter Bedrängnis versuchen wird auszuspielen. Wir haben zuletzt zweimal gegen den Jahn verloren, sind also gewarnt und ich bin sehr gespannt, wieviel wir daraus gelernt haben."

Personal: Die Langzeitverletzten sowie Marco Wiedmann stehen nicht zur Verfügung.

Christoph Jank (Trainer, Regensburg): "Unser Ziel gegen Kornburg ist es, dominant aufzutreten und die drei Punkte aus Kornburg mitzunehmen."

Personal: Rekonvaleszent: Donlan Osei-Tutu, Ajdin Bajric.

Samstag

Simon Weiglein (Abteilungsleiter, Geesdorf): "Gegen Gebenbach haben wir noch etwas gut zu machen. Allein deshalb sollte die Motivation groß sein, aus diesem Spiel was mitzunehmen. Dafür muss es uns aber gelingen, weniger einfache Fehler in der Defensive zu machen."

Personal: Wie gehabt.

--> Der 1. FC Geesdorf hat den Abstieg aus der Bayernliga mehr oder weniger akzeptiert - und wird auch nicht in der Landesliga antreten. Hier geht's zum Bericht dazu (einfach klicken)

Kai Hempel (Trainer, Gebenbach): "Nach dem sehr guten Spiel am Mittwoch gegen Bamberg wartet jetzt mit Geesdorf eine, vor allem für den Kopf, schwierige Aufgabe. Die Bekanntmachung, dass Geesdorf nicht weiter in der Bayernliga spielen wird, kann denen eine gewisse Unbekümmertheit geben. Trotzdem werden wir dort gewinnen, wenn wir ähnlich abrufen wie es unter der Woche der Fall war."

Personal: Wie in einer Englischen Woche üblich ist vieles offen.

Die SpVgg Bayern Hof reist zum Kellerknaller nach Großbardorf.
Die SpVgg Bayern Hof reist zum Kellerknaller nach Großbardorf. – Foto: Mario Wiedel

Dominic Rühl (Trainer, Neumarkt): "Nach Donaustauf erwartet uns mit Eltersdorf die nächste Spitzenmannschaft. Sie stehen völlig zurecht ganz oben. In der Breite gibt's kaum einen besseren Kader, der in jedem Mannschaftsteil über so viel Regionalliga-Erfahrung verfügt. Der SCE besticht vor allem durch seine Effizienz. Dadurch werden wir in der Defensive absolut gefordert sein, Eltersdorf möglichst weg vom Tor zu halten. Auch hier müssen wir übers Limit gehen, wenn wir punkten wollen. Das vergangene Spiel hat gezeigt, dass wir uns keine Pausen gönnen können, weil das sofort bestraft wird. Die Quecken haben definitiv den Druck, wenn sie weiter oben mitmischen wollen. Daher werden wir alles reinwerfen und den Gegner maximal fordern."

Personal: Unverändert.

Bernd Eigner (Trainer, Eltersdorf): "Nach den beiden etwas unglücklichen Niederlagen gegen Donaustauf und in Regensburg wollen wir natürlich wieder in die Erfolgsspur zurück. Die Leistungen waren in großen Teilen gut, uns hat in einigen Situationen die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor gefehlt. Neumarkt ist sehr gut aus der Winterpause gestartet und hat alle fünf Spiele gewonnen. Wir sind daher gewarnt und müssen mit absoluter Leidenschaft in die Partie gehen."

Personal: Neben den Langzeitverletzten Patrick Ort (Kreuzband), Paul Massari (Schulterverletzung) und Tobias Schaffors (Muskelverletzung) steht hinter dem Einsatz von Niclas Egerer (erkrankt) ein Fragezeichen.

Stefan Wagner (Trainer, Donaustauf): "Wir freuen uns auf das Spiel und wollen die letzten Partien der Saison positiv bestreiten."

Personal: Gewohnt angespannte Lage

Harald Funsch (Trainer, Würzburg): "Die Trauben hängen hoch in Donaustauf, keine Frage. Ungeachtet der Personalsituation bedarf es so oder so einer Energieleistung unsererseits, um mit mannschaftlicher Geschlossenheit dem individuell gut besetzten Gegner genug entgegenzusetzen und erfolgreich zu sein. Wir werden alles versuchen, um nach der Heimniederlage gegen Cham trotz der Schwere der Aufgabe die Wende zu schaffen und unsere kritische Tabellensituation zu verbessern. Donaustauf braucht ebenso einen Heimsieg. Eine angespannte Ausgangslage für beide Teams."

Personal: Wie in den Vorwochen.

Andreas Lampert (Sportvorstand, Großbardorf): "Wir haben in den vergangenen beiden wichtigen Spielen nicht das gezeigt, was nötig gewesen wäre, um zu punkten und Boden im Keller gutzumachen. Entweder können wir gegen Hof als nächsten direkten Konkurrenten punkten oder der Weg raus aus den Relegationsplätzen dürfte weg sein."

Personal: Keine Angaben.

Michaela Streit (Sprecherin, Hof): "Die Stimmung ist nach wie vor verhalten. Es ist momentan für die Mannschaft eine Berg- und Talfahrt der Emotionen. Das Unentschieden in der vergangenen Woche hat der Mannschaft erneut gezeigt, wie wichtig es ist, zu kämpfen und den Fokus nicht zu verlieren. Ein Sieg wäre freilich schöner gewesen, aber ein Unentschieden ist immer besser als eine Niederlage. In der momentanen Situation ist es absolut wichtig für uns, etwas Zählbares mitzunehmen; jeder Punkt zählt! Das Ziel für das nächste Spiel ist wie immer klar: Jede Mannschaft möchte gewinnen, so auch wir. Wichtig für uns ist, dass wir uns am Samstag nicht mit einer Niederlage auf die Rückfahrt nach Hof begeben."

Personal: Yannick Frey fällt weiterhin aus.

--> Bei den Oberfranken hat Trainer "Mika" Sajaia verlängert. Zudem stehen der erste Zu- und der erste Abgang zur neuen Saison fest. Hier geht's zum Bericht dazu (einfach klicken)

Faruk Maloku (Trainer, Cham): "Wir spielen gegen den imaginären Tabellenführer. Eintracht Bamberg hat den besten Punkteschnitt der Liga, stellt die beste Abwehr der Liga und ist seit sagenhaften 23 Spieltagen ungeschlagen. Respekt. Wir können befreit aufspielen, der Druck und die Erwartungshaltung ist auf der Bamberger Seite definitiv größer. Dennoch brauchen wir einen absoluten Sahnetag und müssen es schaffen, weit über uns hinauswachsen zu können."

Personal: Marco Pfab (langzeitverletzt), Daniel Ettl, Lukas Leutner (beide verletzt) und Paul Hansen (Auslandsstudium) sind nicht mit an Bord. Lukas Faltermeier (krank) ist fraglich.

Jan Gernlein (Trainer, Bamberg): "Nach dem Kampfspiel in Gebenbach müssen wir schauen, dass wir schnell regenerieren und für Cham wieder genug im Tank haben. Cham spielt seit der Winterpause auch sehr konstant und hat gute Ergebnisse. Das wird ein harter Kampf und vor allem haben wir eine lange Anreise, die wir auch erstmal aus den Beinen schütteln müssen."

Personal: Alle Mann sind fit.

Aufrufe: 013.4.2023, 20:20 Uhr
Helmut WeigerstorferAutor