2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Wer schafft den Sprung in die Regionalliga? Vilzing? Ansbach? Oder doch beide?
Wer schafft den Sprung in die Regionalliga? Vilzing? Ansbach? Oder doch beide? – Foto: Simon Tschannerl

Offene Fragen (2): Vilzing oder Ansbach?

34. Spieltag in der Bayernliga Nord: Wer wird Meister? Wer muss in die Relegation? +++ Vilzing im Kloster, Ansbach bei Feucht +++

Es gibt noch zwei offenen Fragen rund um diese Bayernliga-Saison. Die eine beschäftigt sich mit dem Abstiegskampf (hier geht’s zum FuPa-Bericht dazu), die andere mit dem Titelrennen. Und beide Angelegenheiten eint, dass es einen Favoriten und einen Außenseiter gibt. So hat es Vilzing in der eigenen Hand, sich zum Meister zu krönen. Ein Sieg gegen Seligenporten – und die DJK ist nicht mehr von Platz 1 zu verdrängen. Verfolger Ansbach hingegen ist auf Schützenhilfe von eben jenem SVS angewiesen.

Es ist das erwartet spannende Saisonfinale an der Tabellenspitze. Erst ist Bamberg wegfallen, dann Erlangen, sodass nun die SpVgg Ansbach und die DJK Vilzing punktgleich Spitzenreiter sind. Mit Vorteil für die Oberpfälzer, die den direkten Vergleich für sich entscheiden konnten. Beide Teams wollen in die Regionalliga, was sie so bereits auch seit längerer Zeit betonen. Es sieht aber danach aus, als müssten die Mittelfranken ihr großes Ziel über den Umweg Relegation erreichen.

Diese Situation hat sich seit Wochen herauskristallisiert und ist für die Beteiligten deshalb nicht mehr sonderlich überraschend. Es verwundert also nicht wirklich, dass Vilzing-Coach Eibl wieder einmal die eigene Stärke in den Mittelpunkt rückt. "Wir gehen die Partie gegen Seligenporten genauso an wie die vergangenen Spiele. Die Jungs sind super drauf, wir werden von Minute 1 an Vollgas geben." Außergewöhnliche Motivationsreden muss der 35-Jährige dabei vor Anpfiff nicht mehr schwingen. "Ich werde schon noch was sagen. Aber das Team ist ohnehin heiß und will endlich spielen."

Ob Seligenporten nach der in der Vorwoche fixierten Relegation etwas zurückschraubt ist für Josef Eibl absolut nebensächlich. Genauso will er sich bewusst nicht über die Zwischenstände vom Ansbach-Spiel informieren lassen. "Wir schauen nur auf uns und lassen uns nicht von irgendwas beeinflussen", unterstreicht er mit Nachdruck. Eine genauso klare Meinung hat der Vilzing-Übungsleiter was eventuelle Feierlichkeiten betrifft. Von etwaigen Planungen will er nichts wissen und hören. Erst die Arbeit, dann das Vergnüngen.

Die große nächste Aufgabe steht für Seligenporten erst an, wenn nächste Woche die Relegation startet. Freilich, das gibt Trainer Gerd Klaus zu, liegt der Fokus klar auf diesen Entscheidungsspielen. "Unsere angeschlagenen Spieler werden wir gegen Vilzing nicht einsetzen, um kein Risiko einzugehen." Auf größere Experimente allerdings wird der erfahrene Coach verzichten, weil "unsere dünne Personaldecke es sowieso nicht hergeben würde. Es wird schwer, etwas mitzunehmen. Aber wir werden alles versuchen, was möglich ist."

Ähnlich Worte sind auch aus Feucht zu hören, dem Abschlussgegner von Ansbach. "Wir werden das Spiel mit der der Situation angebrachten Ernsthaftigkeit angehen", verspricht SC-Linienchef Florian Schlicker. Er wird aus diesem Grund die beste Elf ins Rennen um die drei Punkte schicken - auch wenn die Spieler auf dem Zahnfleisch daherkommen: "Aktuell kann ich meinen Jungs nur ein riesen Kompliment aussprechen. Wie in der aktuellen extrem engen Personalsituation die 11, 12 Mann, die wir Woche für Woche nur sind, jeder alles Erdenkliche aus seinem Körper rausholt, trotz Schmerzen und trotz der sieben Spiele in 21 Tagen, ist wirklich sagenhaft."

Erwähnenswert ist ebenfalls die derzeitige Form der SpVgg Ansbach. Neun Siege in Folge konnten die Nullneuner zuletzt feiern. Angesichts dessen ist laut Teammanager Stefan Dehm auch klar: "Der bisherige Weg war erfolgreich. Warum sollen wir nun wegen eines wichtigen Spieles davon abweichen?" Deshalb spiele es auch keine Rolle, mit welchem Personal Feucht antritt und ob beim Aufsteiger vielleicht die Luft raus ist. Vielmehr wolle man "das eigene Spiel auf dem Platz bringen" – und dann ist Dehm von einem weiteren Dreier überzeugt.

Aufrufe: 019.5.2022, 19:30 Uhr
Helmut WeigerstorferAutor