2024-05-17T14:19:24.476Z

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Ein Flutlicht muss her im Ansbacher Xaver-Bertsch-Sportpark.
Ein Flutlicht muss her im Ansbacher Xaver-Bertsch-Sportpark. – Foto: foto2press

Ansbach & die Flutlichtpflicht: »Bringt alles bissl durcheinander«

Verständnis für den Vorstoß ja, aber die Zeit für die Umsetzung sei viel zu kurzfristig

Die geplante Flutlichtpflicht in der Regionalliga Bayern stellt einige Vereine vor Probleme. In einem ersten Beitrag hatten wir die Situation beim SV Schalding-Heining beleuchtet, nun wenden wir uns der SpVgg Ansbach zu. Auch der Hauptplatz im Xaver-Bertsch-Sportpark verfügt aktuell über keine Flutlichtanlage. Das muss sich bis spätestens Sommer 2025 ändern, sonst gibt`s keine Zulassung mehr für die höchste Amateurklasse. Wie gehen die Verantwortlichen mit dem Vorstoß des BFV um?

Grundsätzlich hat Ansbachs Teammanager Stefan Dehm Verständnis für die Pläne: "Ich kann die Argumente nachvollziehen, warum das eingeführt werden soll. Die Errichtung einer Flutlichtanlage hatten wir ohnehin mittelfristig auf dem Schirm und das Vorhaben floss auch schon in die mittelfristige Finanzplanung mit ein." Im gleichen Atemzug kommt allerdings der große Einwand: "Aber diese Kurzfristigkeit ist einfach anstrengend. Das bringt grad alles ein bissl durcheinander. Eine Flutlichtanlage kostet uns zwischen 150.000 und 180.000 Euro. Das schüttelt man nicht so einfach aus der Hosentasche. Wenn der Verband gesagt hätte: Passt auf, in drei bis vier Jahren wollen wir das einführen, stellt euch darauf ein. Aber das muss anscheinend von jetzt auf gleich sein. Das wird ein Kraftakt."

Zwischen der Stadt Ansbach und der SpVgg sind die Nutzungsrechte im Xaver-Bertsch-Sportpark per Erbpacht geregelt. Anders als in Schalding, wo die Stadt Passau für die Kosten aufkommen müsste, steht in Ansbach der Verein in der Pflicht. "Bei uns ist das so geregelt, dass wir von der Stadt Ansbach für Investitionen einen Zuschuss von 10 bis 15 Prozent bekommen würden. Den Rest müssten wir selbst finanzieren! Zum Vergleich: Die Errichtung einer Flutlichtanlage verschlingt ungefähr so viel wie das Jahresbudget für die Regionalliga-Mannschaft. Wir hatten in den letzten Jahren schon sehr viel Geld in die Anlage investiert. Das wird für uns wirklich schwierig", erläutert Dehm die Lage.

Dass der BFV seine Pläne noch einmal überdenkt, daran glaubt Dehm nicht: "Ich finde die Aussagen des Verbands ein wenig seltsam. Da wird zwar gesagt, das Ganze sei erst noch in Planung und noch nicht definitiv fix. Aber im Endeffekt ist es schon beschlossene Sache."



Dehm: "Eine Pressekonferenz ist ja keine Pflicht - und vielleicht gibt`s halt dann einfach keine mehr."



Zur zusätzlich geplanten Änderung, Pressekonferenzen nur noch unter Ausschluss der Öffentlichkeit abzuhalten, äußert sich Dehm diplomatisch: "Kann man so machen, aber meiner Meinung nach lebt so eine Pressekonferenz doch gerade davon, dass Zuschauer dabei sind. Das belebt doch das Ganze und macht es spannender. Der BFV sieht das halt aber anders. Für eine Pressekonferenz ohne Zuschauer muss ich auch erst einmal wieder die Räumlichkeiten dafür haben. Aber eine Pressekonferenz ist ja keine Pflicht - und vielleicht gibt`s halt dann einfach keine mehr." Mit dem Vorschlag des BFV, eine sogenannte 'Mixed Zone' einzuführen, wo Reporter direkt an die Beteiligten ihre Fragen stellen könnten, kann Dehm nur bedingt etwas anfangen: "Da wurde als Beispiel der FC Bayern II genannt. Die haben aber im Grünwalder Stadion ganz andere Möglichkeiten. Da werden meiner Meinung nach Äpfel mit Birnen verglichen."

Apropos Äpfel mit Birnen vergleichen - eines möchte Dehm noch loswerden: "Ich bin an dieser Stelle komplett beim Kollegen Wolfgang Wagner aus Schalding: In der Liga wird mit zweierlei Maß gemessen. Die SpVgg Greuther Fürth II in Burgfarrnbach, das geht einfach nicht. Wir müssen aufwändig extra Bereiche für Gästefans errichten bzw. bauen. Und in Burgfarrnbach wird dann halt einfach ein Flatterband an einem Baum befestigt und gut ist. Gerade bei den Profireserven dürfte der BFV durchaus mal genauer hinsehen."

Aufrufe: 018.1.2024, 13:00 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor