2024-05-15T11:26:56.817Z

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SVS-Boss Wolfgang Wagner hält nichts von den Plänen des BFV.
SVS-Boss Wolfgang Wagner hält nichts von den Plänen des BFV. – Foto: Imago Images
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Schalding & die Flutlichtpflicht: Verständnis dafür? »Überhaupt nicht«

Geplante Regelung sorgt beim niederbayerischen Regionalligisten für Kopfschütteln

Mit der geplanten Einführung der Flutlichtpflicht in der Regionalliga (FuPa berichtete) stellt der Bayerische Fußball-Verband (BFV) einige Vereine vor Probleme. Zum Beispiel den SV Schalding-Heining. Das niederbayerische Aushängeschild hat nun - sollte die Regelung in Kraft treten, was "sehr wahrscheinlich" ist (O-Ton BFV-Pressesprecher Fabian Frühwirth) - bis Sommer 2025 Zeit, eine Flutlichtanlage am Hauptplatz am Reuthinger Weg zu installieren. Darf der BFV auf Verständnis für seine Pläne bei den Schaldingern hoffen? "Überhaupt nicht", sagt Wolfgang Wagner, erster Vorstand des SVS, klipp und klar.

Prinzipiell sei das eine sehr schwierige Thematik, beginnt Wagner seine Ausführungen und erklärt: "Wir sind nicht der Eigentümer der Sportanlage am Reuthinger Weg. Wir zahlen unsere Miete, Eigentümer ist die Stadt Passau." Was Wagner meint: Mit dem Vorstoß des BFV, die Vereine in die Pflicht zu nehmen, ist der Verband bei den Grün-Weißen eigentlich an der falschen Adresse. Ansprechpartner wäre im Fall des SVS in erster Linie die Kommune.

"Und für Kommunen, die auf Jahre hinaus ihre Ausgaben planen, sind eineinhalb Jahre extrem kurzfristig", so Wagner weiter. Die ganze Thematik müsse erst in vielen Gesprächsrunden vertieft, erörtert und diskutiert werden. "Schließlich reden wir nicht von einem Betrag von nur etwa 10.000 Euro. Hier geht`s um 200.000 bis 300.000 Euro, die die Errichtung einer Flutlichtanlage kostet."

Wagner, selbst Stadtrat in Passau, gibt Einblicke in die Prozesse: "Wir als SV Schalding haben im Jahr 2022 eine Flutlichtanlage beantragt. Das Vorhaben wurde in die mittelfristige Finanzplanung der Stadt aufgenommen. Es dauert aber sicher noch ein paar Jahre, bis das realisiert werden kann. Priorität genießen derzeit andere Projekte, wie die Sportanlage Oberhaus, der Kunstrasen des SC Batavia oder auch das Dreiflüssestadion."


Wagner ist merklich irritiert über die Pläne des BFV: "Das ist alles nicht sehr lustig. Ich bin der Meinung, dass wir in der Regionalliga andere Sorgen haben. Wir haben einen Verein dabei, der seit Jahren über kein eigenes Stadion verfügt und kurz vor der zweiten Insolvenz binnen zwei Jahren steht. Die SpVgg Greuther Fürth II darf in Burgfarrnbach ihre Heimspiele austragen. Das mag eine nette Anlage sein, hat aber mit Regionalliga nichts zu tun. Im Gegenzug müssen wir extra eine neue Stehtribüne für Gästefans bauen. Da wird in der Liga in meinen Augen mit zweierlei Maß gemessen. Diese Sachen müssten zunächst mal geklärt werden, bevor wir über die Einführung einer Flutlichtpflicht reden."


Soll es in der Form nicht mehr geben: Pressekonferenzen auf dem Platz und vor Zuschauern.
Soll es in der Form nicht mehr geben: Pressekonferenzen auf dem Platz und vor Zuschauern. – Foto: Moritz Hahn


Dass es keine Einwände gegen die Pläne gegeben habe, wie der BFV behauptet, das will Wagner nicht so stehen lassen: "Meines Wissens waren keineswegs alle Vereine dafür, wie der Verband glauben machen will. Und für mich ist es auch kein Argument zu sagen: Ja, in allen anderen Regionalligen ist es doch auch Pflicht. Nur weil`s alle anderen auch machen, muss es noch lange nicht gut sein."


Nach Ansicht von Wagner soll kleinen Vereinen der Zugang zur Regionalliga erschwert bzw. unmöglich gemacht werden. "Wir werden nun das Gespräch mit der Stadt suchen. Mal sehen, was dabei rauskommt", sagt Wagner.


Zusätzlich stößt Wagner die geplante Änderung sauer auf, Pressekonferenzen nur noch unter Ausschluss der Öffentlichkeit abzuhalten. "Gerade mit den Zuschauern, das macht doch bei uns, in Buchbach oder auch in Ansbach den Charme aus. Aber anscheinend will man genau solche Vereine loswerden."

Aufrufe: 017.1.2024, 15:00 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor