2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines
28 Tore in 36 Spielen schoss Sebastiano Nappo in der Meistersaison des SV Heimstetten.
28 Tore in 36 Spielen schoss Sebastiano Nappo in der Meistersaison des SV Heimstetten. – Foto: Imago/Revierfoto

Auf den Spuren des Papas – Nappo-Brüder bei Viktoria vereint: „War immer ein Wunsch“

Ex-Bayernliga-Torschützenkönig geht in die A-Klasse

Sebastiano Nappo zieht es aus der Bayernliga in die A-Klasse. Der Mittelfeldspieler will bei Viktoria München mit seinem Bruder zusammenspielen.

München – Die Nachricht überraschte auf den ersten Blick: Der ehemalige Bayernliga-Torschützenkönig Sebastiano Nappo wechselt mit 28 Jahren zum FC Viktoria in die A-Klasse. Der Grund: Sebastiano möchte fortan mit seinem Bruder Giuseppe zusammen spielen. Für die beiden geht damit ein Traum in Erfüllung.

„Viktoria lag schon unserem Vater sehr am Herzen.“

Giuseppe Nappo über den Wechsel seines Bruders Sebastiano vom TSV Dachau 65.

„Für mich als älterer Bruder war das immer ein Wunsch“, erklärt Giuseppe, der seit Jahren als Spielertrainer im Verein ist. Als „kleine Jungs“ zockten sie oft gemeinsam am Vereinsgelände in der Wackersberger Straße. Der Verein ist für die Familie Nappo längst etwas besonders. „Viktoria lag schon unserem Vater sehr am Herzen“, sagt Giuseppe über Antonio Nappo, der selbst jahrelang Trainer im Verein war und im Januar 2012 verstorben ist. „Ich habe immer gehofft, eines Tages dort mit meinem Bruder zusammenzuspielen, doch der Sprung schien immer zu groß.“

Dass der Wechsel nun in diesem Winter klappt, liegt auch am TSV 1865 Dachau. Obwohl Orhan Akkurt große Stücke auf seinen ehemaligen Teamkameraden hält und ihn „als besten Zehner“ adelte, ließen die Verantwortlichen den 28-Jährigen ziehen. „Ich bin dankbar für das Verständnis“, sagt Sebastiano. „Orhan ist der beste Stürmer, den die Bayernliga je gesehen hat. Ich konnte mir so viel von ihm abschauen und privat ist eine Freundschaft entstanden.“ Als junger Spieler zauberte er einst gemeinsam mit Akkurt und Lukas Riglewski beim SV Heimstetten und wurde Torschützenkönig der Bayernliga Süd.

„Ich freue mich krank auf die Spiele. Ich will, dass es endlich losgeht.“

Sebastiano Nappo wurde beim FC Bayern und der SpVgg Unterhaching ausgebildet.

Sebastiano Nappo wechselte nach zehn Jahren beim FC Bayern einst zur SpVgg Unterhaching und schnürte im Herrenbereich für den FC Augsburg II, den SV Heimstetten und Dachau 65 die Fußballschuhe. Die Vorfreude auf die A-Klasse ist dennoch riesig: „Ich freue mich krank auf die Spiele. Ich will, dass es endlich losgeht.“ Während sein Ex-Klub sich bereits auf die Rückrunde vorbereitet, muss sich der ehemalige Spielmacher noch etwas gedulden. „Ich hab mir echt viele Gedanken gemacht, wie sich die Spiele anfühlen werden“, sagt Sebastiano. „Taktisch und fußballerisch wird es mit Sicherheit schlechter. Aber da geht es halt anders zur Sache.“

Ein Selbstläufer wird die A-Klasse durch den Wechsel von Sebastiano nicht, warnt Giuseppe, der selbst in seiner Jugend u. a. bei 1860 München spielte: „Das ist definitiv die beste A-Klasse seit langem. Da sind wirklich richtig starke Spieler drin.“ Für Gartenstadt laufen beispielsweise Freunde von Sebastiano auf, die einst selbst in der Bayernliga gespielt haben. Dazu stehe mit der SG Neuaubing/Georgia eine Mannschaft in der Liga, die mit zahlreichen Ex-Profis gespickt ist.

„Die A-Klasse – das hat er noch nie erlebt“: Giuseppe freut sich auf Bruder Sebastiano

Mit dem FC Viktoria planen die beiden dennoch den langersehnten Aufstieg in die Kreisklasse. „Das war auch eine Voraussetzung für den Wechsel, sonst hätte ich ihn nicht gefragt“, sagt Giuseppe, der mit dem FC Viktoria trotz einiger starker Spieler wie Aykut Kislali (u.a. sechs Spiele für die SpVgg Unterhaching II in der Regionalliga Bayern) aktuell nur auf Rang drei steht. „Dem Verein ging es die letzten Jahre nicht gut. Wir wollen da wieder etwas aufbauen. Durch den Wechsel können wir als kleiner Verein endlich wieder gesehen werden.“

Große Anlaufschwierigkeiten erwartet Giuseppe von seinem kleinen Bruder nicht. „Wie in Dachau läuft in Sendling warmes Wasser. Er muss jetzt aber eine Sporttasche mit zum Training nehmen“, sagt Giuseppe. „Das wird ihm sau viel Spaß machen. Die A-Klasse hat er noch nie erlebt.“ (btfm)

Aufrufe: 022.1.2024, 17:00 Uhr
Boris ManzAutor