2024-05-17T14:19:24.476Z

Pokal
F: Harneit
F: Harneit

Lisa Jacobs feiert ein "fast perfektes" Comeback

Landesligist Anderlingen gewinnt gegen VSK mit 2:1 und zieht in nächste Pokalrunde ein

Im Viertelfinalspiel des Bezirkspokals der Frauen zwischen Gastgeber VSK Osterholz-Scharmbeck und der SG Anderlingen/Byhusen war Rückkehrerin Lisa Jacobs die Matchwinnerin und sicherte ihrem Team mit zwei Toren nach Rückstand beim 2:1-Erfolg den Einzug ins Halbfinale.

Die Bedingungen waren alles andere als gut: Das bereits in der Vorwoche angesetzte und auf Grund des Wetters ausgefallene Pokalviertelfinale fand auf einem schweren Geläuf statt, konnte jedoch zumindest ohne Bodenfrost angepfiffen werden.

Den Mannschaften war die lange Winterpause und die widrigen Bedingungen anzumerken, keinem der beiden Teams gelang es in den ersten Minuten einen vernünftigen Spielaufbau aufzuziehen. Immer wieder versprangen die Bälle und viele Pässe fanden den Weg zur Mitspielerin nicht. Das personell arg gebeutelte Team des VSK stand tief und lauerte auf Konter, um ihre Stürmerin Jana Hollmann in Szene zu setzen, doch Anderlingens Abwehr war auf dem Posten.

Die SG versuchte über die Flügel zu kommen und mehrfach setzte sich Chiara Hess auf der linken Seite gut durch, doch in der Mitte fehlte der Abnehmer ihrer Bälle oder ihr Schuss aufs Tor war zu ungefährlich. Auf beiden Seiten wurden viele Bälle aus dem Halbfeld in die Spitze geschlagen, kurze Passstaffetten suchten die Zuschauer vergebens.

Goalgetter Hollmann trifft zur Führung

VSK-Coach Frank Tausendfreude musste in der 19. Spielminute bereits verletzungsbedingt wechseln und brachte Erika Stöver für Nadine Tausendfreude auf die rechte Abwehrseite. In der 22. Minute hatte VSK-Innenverteidigerin Katrin Puckhaber das Auge für ihre zurückgefallene Stürmerin Jana Hollmann, die den Ball nach außen auf Nathalie Niemann legte und selbst den Weg in die Mitte antrat. Der Ball von Niemann fand Hollmann am Strafraum und die Torjägerin schob den Ball zum 1:0 ein.

Die Führung des VSK war bis dahin die erste nennenswerte Chance, die auf das Tor von Birte Luitjens kam und war der Weckruf für die SG A/B, das Spiel zwingender zu gestalten. Antonia Gieschen schickte mit einem Ball über die VSK-Abwehr erneut Hess, doch Torhüterin Sandra Kolbeck war auf dem Posten und lief den Ball ab. Beide Torhüterinnen spielten im gesamten Spiel gut mit und erliefen einige lange Bälle, die sonst hätten gefährlich werden können.

Eine Standardsituation brachte dann den Ausgleich für den Gast: Der von Hess getretene Freistoß von der linken Außenlinie wurde vor das Tor geschlagen und zu kurz abgewehrt, sodass Rückkehrerin Lisa Jacobs den Ball aus fünf Metern ins Tor schießen und ausgleichen konnte. Anderlingens Stürmerin machte in der Vorwoche ihr erstes Pflichtspiel seit zweieinhalb Jahren und zeigte heute, dass sie in der Zeit nichts verlernt hat.

Mit einem 1:1 ging es in die Kabinen und beide Trainer hatten noch einmal die Möglichkeit ihre Teams neu einzustellen. Die Heimelf vom VSK hatte weniger Spielanteile in der ersten Halbzeit und konnte sich nur die eine nennenswerte Chance herausspielen, die zum 1:0 führte. Landesliga-Tabellenführer SG Anderlingen/Byhusen zeigte verständlicherweise auch noch kein Offensivfeuerwerk, hatte aber mehr Ballanteile und drängte auf die Führung.

Lisa Jacobs krönt ihr "fast perfektes" Comeback

SG-Coach Sören Haß wechselte zur Halbzeite Theresa Kück für Laura Steffens ein und Kück zeigte gleich mit ein paar gut getimten Pässen in die Spitze, dass sie sich nahtlos einfügen konnte. Einen dieser Pässe pflückte Gieschen an der Strafraumkante aus der Luft und kam vor dem Tor zum Abschluss, doch sie konnte dem Ball nur noch mit der Fußspitze die Richtung geben, Kolbeck konnte den flachen Ball noch zur Ecke klären.

Kurz danach war wieder Jacobs dran: Hess lief mit dem Ball über die linke Seite Richtung VSK-Tor, spielte einen Doppelpass mit Jacobs und ihr Pass fand diese vollkommen freistehend im Strafraum. Sie ließ noch eine herbeieilende Abwehrspielerin aussteigen und schloss dann flach ins lange Eck zur 2:1-Führung ab. In der Vorwoche hatte sie über 90 Minuten noch "Anlauf geholt", um in ihrem zweiten Spiel mit ihrem zweiten Tor zur Matchwinnerin zu werden und somit ein "fast perfektes" Comeback abzuliefern.

Diese Führung ging aufgrund der herausgespielten Chancen in Ordnung, aber der VSK bäumte sich noch einmal auf und startete über das Mittelfeld über die starken Laura Prigge und Dorothea Bavendamm mehrere Angriffe und wurde vor dem SG-Tor etwas zwingender. Hollmann, Prigge und auch die eingewechselte Johanna Tietjen kamen zu Abschlüssen, die jedoch nicht gefährlich genug waren und Luitjens nicht in Bedrängnis brachten. Die SG-Abwehr mit Romina Wellbrock und Andrea Borchers stand sicher und war bei brenzligen Situationen immer den entscheidenden Schritt schneller als die VSK-Angreifer und sie verteidigten so den knappen Vorsprung.

Der Schiedsrichter pfiff die Partie nach 95 Minuten ab und der Landesligist konnte sich über den Einzug ins Halbfinale freuen. Es war ein enges Spiel, das aufgrund der knappen und holprigen Vorbereitung und den Platzgegebenheiten beiden Mannschaften teilweise deutlich Probleme bereitete. Doch am Ende war der Einzug in die nächste Runde für das Haß-Team verdient.

Haß: "Wir wussten, dass es eine schwierige Aufgabe werden würde."

Das fand auch der Coach: "Es war ein ordentliches Spiel von uns. Wir wussten, dass es in Osterholz eine schwierige Aufgabe werden würde und dass wir gut verteidigen müssen. Das haben wir über weite Strecken gut hinbekommen. In der Offensive hat uns eine starke Phase von der 30. bis zur 70. Minute gereicht. Das können wir sicherlich besser, aber nach dieser holprigen Vorbereitung ist es auch kein Wunder, dass noch nicht alles 100% funktioniert. Wir freuen uns, dass wir einen starken Gegner im Pokal ausgeschaltet haben."

Sein Pendant auf der Gegenseite sah es ähnlich: "Wenn man bedenkt, dass wir mit unserem letzten Aufgebot antreten mussten, war unsere Leistung, trotz der Niederlage, zufriedenstellend. Mit etwas Glück wäre vielleicht sogar mehr drin gewesen. Wir hatten befürchtet, dass der Klassenunterschied deutlich sichtbar sein wird. Allerdings hatte Anderlingen auch einige Ausfälle zu beklagen. Alles in allem können wir mit unserer Leistung zufrieden sein.", so VSK-Coach Frank Tausendfreude.

Schaut euch hier die Tore und alle Highlights bei FuPa-TV an:


Die nächste Pokalrunde steht bereits am Ostersamstag an:

Die SG Anderlingen/Byhusen empfängt den SV Eintracht Lüneburg und die SG Laßrönne/Borstel-Sangenstedt trifft zu Hause auf den ATSV Scharmbeckstotel.

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Aufrufe: 021.3.2018, 10:43 Uhr
FuPa LüneburgAutor