München/Hamburg - Fabian Hürzeler hat in der Jugend viele Jahre beim FC Bayern München gespielt und war dort auch Kapitän sämtlicher Juniorenteams. Schon in jungen Jahren trat Hürzeler als Führungsspieler in Erscheinung. So kam es auch, dass er nach Spielerstationen bei den zweiten Mannschaften in Hoffenheim und beim TSV 1860 München schon zur Saison 2016/17 - im Alter von erst 23 Jahren - Spielertrainer beim FC Pipinsried in der Bayernliga wurde. Nach vier Jahren beim Dorfclub aus dem Dachauer Hinterland, folgt für den heute 27-jährigen nun der nächste Karrieresprung, er wird Co-Trainer beim Zweitligisten FC St. Pauli .
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Nachdem Hürzeler bereits im Januar diesen Jahres verkündet hatte, dass nach der Saison Schluss ist beim FCP, wurde lange spekuliert was die nächste Station in seiner Karriere sein würde. Im Video-Interview bei Fussball-Vorort Ende Juni, hatte der 27-jährige noch betont, dass er offen für vieles sei und er sich auch verschiedene Tätigkeiten, auch außerhalb Bayerns, vorstellen könnte.
Hürzeler hatte allerdings betont, dass er eine Cheftrainer-Position bevorzugen würde. Co-Trainer könne er sich nur vorstellen, wenn er dann einen Cheftrainer über sich hat, der die gleiche Philosophie vom Fußball besitzt wie er und von dem er viel lernen könnte. Der Fall ist nun eingetroffen: Hürzeler wird Co-Trainer beim FC St. Pauli in der 2. Bundesliga. Der Platz in der zweiten Reihe sei für ihn aber kein Problem, da er „dieselbe Philosophie wie Timo Schultz“ habe.
„Wir sind auf einer Wellenlänge und sehen den Fußball auf die gleiche Art und Weise, wir sind uns da sehr ähnlich“, so Hürzeler weiter. „Außerdem hat Timo einen wahnsinnig guten, menschlichen Umgang. Von ihm werde ich viel lernen und mir einiges abschauen können“.
Zum Kontakt mit St. Pauli kam es primär durch Timo Schultz, den Fabian Hürzeler vorher schon kannte: „Ich habe vor zwei Jahren mal im Nachwuchsleistungszentrum von St. Pauli hospitiert und habe dabei Timo Schultz kennengelernt. Als er nun Cheftrainer wurde, habe ich ihm gratuliert. Timo hat mich dann gefragt, was ich mache und ich habe ihm geantwortet: ‚Nichts‘. Da hat er mich gefragt, ob ich nicht sein Co-Trainer werden möchte und so kam die Sache ins Rollen“.
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Ob Hürzeler lange überlegen musste, als das Angebot von Timo Schultz und dem FC St. Pauli kam? „Nein! Es gab zwar auch noch zwei, drei weitere, spannende Projekte in anderen Konstellationen, aber bei St. Pauli hat einfach mein Bauchgefühl gepasst. Das hat sich von Anfang an gut angefühlt“, gibt Hürzeler Einblick in seine Gedankengänge bei der Entscheidung.
Auch der Fußball-Lehrer-Lehrgang soll bei seiner Entscheidung eine Rolle gespielt haben, sagt Hürzeler. Bereits im Februar dieses Jahres hatte er an der Aufnahmeprüfung teilgenommen. Als dann im Juni die Teilnehmer veröffentlicht wurden, stand der 27-jährige allerdings nicht auf der Teilnehmerliste. Bereits im Video-Interview hatte Hürzeler angekündigt, im kommenden März erneut teilnehmen zu wollen. Dieser Versuch soll nun auch vom FC St. Pauli unterstützt werden. Dies sei ihm sogar vertraglich zugesichert worden, so Hürzeler.
Neben Chefcoach Timo Schultz und Co-Trainer Fabian Hürzeler gibt es noch einen weiteren Assistenztrainer, den 27-jährigen Loïc Favé . Laut Hürzeler sind die Aufgaben des Trainerteams hierarchisch aufgeteilt und jeder für spezielle Fachbereiche zuständig. „Mein hauptsächlicher Themenbereich wird die Gegner-Analyse, speziell die Vorbereitung auf den nächsten Gegner und auch die Video-Analyse der eigenen Mannschaft sein. Außerdem bin ich mitunter auch für die Mitgestaltung der eigenen Spielidee zuständig“, so Hürzeler.
Sportchef Andreas Bornemann freut sich über die Verpflichtung von Hürzeler: „Ich freue mich, dass unser Trainerteam nun komplett ist. Fabian hat bereits zwei Jahre eine Mannschaft im Herrenbereich trainiert und bringt trotz seines verhältnismäßig jungen Alters eine große Fach- und Sozialkompetenz mit. Entsprechend froh sind wir, ihn für diesen Bereich für unser Trainerteam gewonnen zu haben.“
Inzwischen ist Hürzeler bereits in Hamburg angekommen, ganz heimisch fühlt er sich aber noch nicht. „Derzeit bin ich leider noch im Hotel, aber das sollte sich bald ändern und dann werde ich mich auch schnell einleben. Ich kenne eh schon ein paar Leute hier aus Hamburg und ich muss auch sagen, dass Hamburg - nach München - die wohl schönste Stadt in Deutschland ist“.
(DF)