Ex-Pipinsrieder-Spielertrainer: Die Hürzeler-Show geht weiter und weiter und weiter....

Dachau/Hamburg – Trainer Timo Schultz und sein Co Loic Fave wurden freigestellt, der traditionsreiche Fußball-Zweitligist stand auf Rang 15 und kämpfte gegen den Abstieg. Für sehr viel Aufsehen sorgte damals die Nachfolgeregelung. Denn Hürzeler, wie Fave Co-Trainer, sollte nicht nur bleiben, sondern fortan Chef-Coach bei St. Pauli sein.

Ein Wagnis, so schien es damals. Hürzeler war im Dezember vergangenen Jahres noch keine 30. Und als Chef hatte er nur in unteren Klassen Erfahrungen gesammelt, darunter fünf Jahre lang als Spielertrainer beim FC Pipinsried. Jetzt, zwölf Monate später, reibt man sich in der Vorstandsetage des Hamburger Traditionsvereins vermutlich genüsslich die Hände: Unter Hürzeler hob der FC St. Pauli an zu einer Siegesserie, die zunächst einmal flugs den Klassenerhalt bedeutete. Und die Erfolgsgeschichte wurde um viele Kapitel fortgeschrieben.

St. Pauli ist Tabellenführer der zweiten Bundesliga

Hürzelers Mannschaft liegt in der aktuellen Saison nach 15. Spieltagen auf Rang eins der Zweitliga-Tabelle – die Rückkehr des FC St. Pauli in die Bundesliga ist mehr als nur ein denkbares Szenario. Am Samstag verteidigte St. Pauli mit einem 2:2 im brisanten Stadtderby gegen den Tabellenzweiten Hamburger SV die Tabellenführung. St. Pauli ging als Favorit ins Duell am Millerntor, schließlich war das Team in der Saison 2023/24 noch ungeschlagen (acht Siege, sechs Unentschieden). Nach dem siebten Remis liegt Hürzelers Team mit 31 Punkten weiter vorne, der HSV ist mit 29 Punkten hinter Kiel nun Dritter

Am Dienstagabend will St. Pauli auch im DFB-Pokalwettbewerb eine Erfolgsserie fortsetzen. Es geht im Achtelfinale zum Regionalligisten Homburg. Fabian Hürzeler erinnerte sich an seine Pipinsrieder Tage: „Ich selbst durfte einen Regionalligisten trainieren. Und auch ich durfte Erfolge gegen größere Teams sammeln. Da sieht man, was möglich ist, und dass die Spieler in der Regionalliga durchaus individuelle Qualität besitzen.“ Dennoch: Die Hamburger sind natürlich Favorit. (THOMAS LEICHSENRING)