2024-05-17T14:19:24.476Z

Interview
Nico Helmbrecht (am Ball) im Zweikampf mit Patrick Walleth vom TSV Buchbach.
Nico Helmbrecht (am Ball) im Zweikampf mit Patrick Walleth vom TSV Buchbach. – Foto: Andreas Santner

Ein Unterschiedsspieler, der bei Wacker Führung übernehmen soll

Nico Helmbrecht (26) ist nach einem holprigen Start in Burghausen angekommen

Er könnte beim SV Wacker in der neuen Spielzeit den Unterschied machen: Nico Helmbrecht will an der Salzach durchstarten und mit Burghausen eine tolle Runde absolvieren. Wir haben uns mit dem 26-jährigen Flügelflitzer über seine Rolle unterhalten.

FuPa: Mit Aschaffenburg und Schweinfurt habt ihr zuletzt im Pokal zwei Teams besiegt, die in den Playoffs um den Aufstieg in die 3. Liga gekämpft haben. Klammert man Buchbach mal aus, dann lässt es sich nach der langen Pause gut an in Burghausen.
Nico Helmbrecht (26): Schweinfurt hat zwar nicht in Topbesetzung gespielt, aber gegen die Schnüdel und Aschaffenburg hat man schon unsere Fähigkeiten sehen können. Und auch gegen Buchbach waren wird die bessere Mannschaft. Also ja, wir können durchaus zufrieden sein. (lacht)

War das schon ein Fingerzeig Richtung kommende Saison?
Wir brauchen uns auf keinen Fall verstecken, mit uns kann man schon rechnen. Aber zum jetzigen Zeitpunkt eine genaue Prognose abzugeben, wäre kontraproduktiv. Wir müssen auf dem Boden bleiben.

Wie lautet deine Meinung zur neuen Regionalliga?
Eine richtig geile Liga. Die beste Regionalliga, in der ich bisher gespielt habe. Unterhaching und Bayern II kommen runter, und wollen sicher gleich wieder hoch, auch wenn die Hachinger wieder tiefstapeln. Bayreuth wird sicher ganz vorne mitmischen. Auch Aschaffenburg wird wieder eine gute Rolle spielen.

Jubel in Schweinfurt: Nico Helmbrecht (re.) und Co. sind überraschend weitergekommen.
Jubel in Schweinfurt: Nico Helmbrecht (re.) und Co. sind überraschend weitergekommen. – Foto: Imago Images


Du bist nun schon fast eineinhalb Jahre in Burghausen, bedingt durch die Pandemie bist du aber erst jetzt richtig angekommen. Täuscht der Eindruck?
Das kann man schon so sagen. Zum Start in die Frühjahrsrunde 2020 wurde ich in Aschaffenburg eingewechselt, danach folgte der erste Lockdown. Ich komme bei Wacker bisher auf ganze vier Ligapspiele, es war also ein holpriger Beginn. (lacht) Ich bin aber mittlerweile voll angekommen und mich jetzt einfach auf meine erste komplette Saison in Burghausen. Das Vereinsgelände ist toll, das Stadion super. Ich bin heiß.

Wie siehst du persönlich deine Rolle in der neuen Saison?
Mit meinen 26 war ich gegen Aschaffenburg, glaube ich, der Älteste in unserer Mannschaft. Ich habe mit den Verantwortlichen gesprochen und wir sind uns einig: Ich soll eine Führungsrolle übernehmen.


Der Traum vom Profifußball - schon ausgeträumt?


Auf welcher Position siehst du dich am wertvollsten?
Ich fühle mich auf der Außenbahn am besten aufgehoben. Hier kann ich meine Stärken ausspielen: Die Schnelligkeit und das Dribbling im Eins-gegen-Eins. Zuletzt habe ich aber auch im Sturmzentrum gespielt und mit unserem Trainer Leo Haas auch schon darüber gesprochen. Wenn ich der Mannschaft vorne im Zentrum am meisten helfen kann, dann mache ich das natürlich. An meiner Torquote muss ich aber noch ein wenig arbeiten. (schmunzelt)

Mit den Löwen bist du in die 3. Liga aufgestiegen, dein Vertrag wurde aber nicht verlängert. Hast du mit 26 den Traum vom Profifußball aufgegeben?
Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich daran keinen Gedanken mehr verschwende. Viele Wege führen ans Ziel. Ich bin bei Bayern und bei Haching in der Jugend durchs Raster gefallen, über Rosenheim habe ich mich dann zu den Löwen gekämpft. Wer weiß, was noch alles passiert. Es liegt einzig an mir, mich mit starken Leistungen für höhere Aufgaben zu empfehlen. Wobei es mittlerweile auch anders ist als mit 21 oder 22. Ich würde sicher nicht mehr auf Teufel komm raus alle Angebote annehmen.

Bei Wacker wird großen Wert darauf gelegt, dass sich die Spieler neben dem Fußball ein berufliches Standbein schaffen. Wie sieht das bei dir aus?
Ich studiere in Ismaning mittlerweile im vierten Semester Sportmanagement mit Schwerpunkt Fußballmanagement. Pandemiebedingt habe ich die Uni aber noch nicht oft von innen gesehen. (lacht) Ich werde zwar dann immer gefragt, ob ich dann der große Fußballmanager werden möchte, aber das ist gar nicht so sehr mein Ding. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass ich mal im Marketing arbeite oder auch bei einem Sportartikelhersteller.

Das Interview führte Mathias Willmerdinger.

Aufrufe: 012.6.2021, 12:00 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor