„Mannschaft ist charakterlich astrein“: So reagieren die Landsberger auf das Regionalliga-Aus

Landsberg – Wie ein Hammer schlug die Meldung im oberbayerischen Fußball ein: Der TSV Landsberg meldet nicht für die Regionalliga Bayern und verpasst damit den seit zwei Jahren angestrebten Aufstieg. Die Voraussetzungen für die vierthöchste Spielklasse seien unter den aktuellen „personellen und strukturellen Voraussetzungen nicht gegeben“, erklärte der Verein kurz vor dem Ablauf der Lizenzisierungsfrist.

Landsberg meldet nicht für die Regionalliga – Spieler vor ungewisser Zukunft

Bei den Lechstättern gab es zuletzt Probleme mit den Gehältern. Insgesamt blickt der Verein einer ungewissen Zukunft entgegen: Der Vertrag von Ex-1860-Torjäger Sascha Mölders wurde über den Sommer hinaus nicht verlängert – der Trainerposten ist ab Sommer vakant. Eine Lücke auf der Rolle des sportlichen Leiters hat der Verein ebenfalls seit Monaten nicht neu besetzt. Zudem war auch die unklare Vertragssituation der Spieler in der Kabine Thema. Die ersten Reaktionen der Landsberger Spieler zum Regionalliga-Aus.

„Ich will Spaß am Fußball haben und mit meinen Jungs kicken, ob das dann in Landsberg ist oder woanders wird sich zeigen.“

Nico Helmbrecht stieg mit 1860 München aus der Regionalliga in die 3. Liga auf.

Nicholas Helmbrecht: „So überraschend war es ja jetzt nicht mehr. Es waren ja schon genügend Gerüchte im Umlauf. Wir haben‘s gestern nach dem Training dann von den Verantwortlichen mitgeteilt bekommen. Persönlich spielt die Entscheidung keine große Rolle für mich. Ich will die nächsten Jahre Spaß am Fußball haben und mit meinen Jungs kicken, ob das dann in Landsberg ist oder woanders wird sich zeigen, wenn Landsberg einen konkreten Plan vorstellt.“

„Die Entscheidung ist für mich irrelevant. Was große Relevanz hat, ist ein zeitnaher, konkreter Plan für die Fußballabteilung des TSV Landsberg.“

Daniel Leugner stand bei Landsberg die meisten Minuten in dieser Saison auf dem Platz.

Daniel Leugner: „Die Entscheidung ist für mich komplett irrelevant. Was für mich jedoch sehr große Relevanz hat, ist ein – nach dieser nun gefallenen Entscheidung notwendiger – zeitnaher, konkreter, kurz-, mittel- und langfristiger Plan für die Fußballabteilung des TSV Landsberg beginnend mit der Saison 2024/2025 in der Bayernliga Süd. Mit diesem hoffe ich mich dann identifizieren zu können, denn Identifikation mit dem Verein, dessen Plan, Vision und Personalien ist für mich das Wichtigste. Ansonsten und bis dahin werde ich mich nach Interessenten bezüglich meiner Personalie umhören.“

„Obwohl niemanden klar war, wie es weiter geht, hat jeder Spieler dem Verein die Treue gehalten. Die Mannschaft ist charakterlich astrein.“

Amar Cekic vom TSV Landsberg hat die meisten Vorlagen aller Spieler der Bayernliga Süd.

Amar Cekic: „Ich möchte dazu gar nicht viel sagen, außer eine Sache: Es hieß immer, Landsberg hat eine zusammengekaufte Söldner-Truppe und obwohl niemanden klar war, wie es weiter geht, hat jeder Spieler dem Verein die Treue gehalten. Die Mannschaft ist charakterlich astrein. Von meiner Seite einfach ein großes Lob – auch an das Trainerteam rund um Sascha Mölders, Mike Hutterer, Gigi Di Palma und Martin Weiderer.“

„Mir war es auch irgendwie klar, verärgert war ich überhaupt nicht.“

Nico Karger ist Top-Torschütze beim TSV Landsberg.

Nico Karger: „Wie ich’s aufgenommen habe? Puh, ganz entspannt, mit einem Bier in der Hand. Mir war es auch irgendwie klar, aber verärgert war ich überhaupt nicht.“ (btfm)