München – Auch bei Türkgücü, dem souveränen Tabellenführer der Regionalliga Bayern, ruht der Ball. Bis mindestens 19. April setzte der Bayerische Fußballverband (BFV) wegen der Coronakrise den Spielbetrieb aus, auch trainieren kann Reiner Maurer zurzeit nicht mit seiner Mannschaft. Ruhe aber herrscht deshalb keineswegs bei den München Türken, die angesichts von neun Punkten Vorsprung vor dem Durchmarsch in die 3. Liga stehen.
Nachdem Ende Februar der Vertrag von Geschäftsführer Robert Hettich aufgelöst wurde, ist auch Führungsspieler Mario Erb kein Teil des „Projekts Türkgücü“ mehr. Dem 29-Jährigen wurde fristlos gekündigt, da er sich laut Hettichs Nachfolger Max Kothny „nicht an getroffene Vereinbarungen gehalten“ habe. Und auch Maurer soll vor der Ablösung stehen – spätestens zur neuen Saison.
Präsident Hasan Kivran, ein erfolgreicher Unternehmer, betreibt derzeit Personalpolitik mit der Brechstange. In der 3. Liga möchte er offensichtlich mit einem neuen Trainer antreten, im Gespräch ist Fabian Hürzeler, 27, der mit dem FC Pipinsried vor dem Aufstieg in die Regionalliga steht. Der 60 Jahre alte Ex-Löwe Maurer hingegen ging von Beginn an davon aus, dass seine Aufgabe darin besteht, den Weg in die 3. Liga zu bestreiten – darüber hinaus plante er von vornherein nicht.
So ist nach Lage der Dinge davon auszugehen, dass auch Kivran diese Saison mit Maurer zu einem erfolgreichen Ende bringen möchte – und anschließend einen Nachfolger für die 3. Liga suchen wird. Wann diese Spielzeit allerdings zu Ende geht, ist derzeit so ungewiss wie die Zukunft des „Projekts Türkgücü“.