2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Wolfgang Schellenberg steht als Chef des NLZs vor der Ablösung. F: Latzel
Wolfgang Schellenberg steht als Chef des NLZs vor der Ablösung. F: Latzel

Gerüchte um Ex-Löwen als Schellenberg-Nachfolger

NLZ-Chef vor dem Aus

Das Aus von Wolfgang Schellenberg an der Grünwalder Straße scheint beschlossene Sache. Als neuen Chef für das Nachwuchsleistungszentrum hat der TSV 1860 offenbar einen Ex-Löwen im Auge.

Wolfgang Schellenberg dürfte sich derzeit wie im falschen Film vorkommen. Der 46-Jährige war in den vergangenen turbulenten Jahren eine der wenigen Konstanten an der Grünwalder Straße. Gegenüber dem Münchner Merkur bestätigte er am Wochenende exklusiv, dass er seinen Posten bei den Löwen wohl bald räumen muss.

Das zeigt wieder einmal, wie hart das Fußballgeschäft sein kann. Schellenberg gilt als Entdecker zahlreicher Junglöwen, die inzwischen bei anderen Vereinen in der Bundesliga Fuß gefasst haben. Dank diverser Verkäufe konnte sich der TSV 1860 immer wieder finanziell über Wasser halten. In der vergangenen Saison, als die Streitereien in der Führungsebene im Abstieg aus der 2. Bundesliga gipfelten, musste sich auch der Leiter des immer wieder preisgekrönten Nachwuchsleistungszentrums interner Kritik stellen: Die U17 und U19 stiegen in die Bayernliga ab. Die Basis der vergangenen Jahre war, talentiere Jugendspieler kontinuierlich an die 1. Mannschaft heranzuführen. Nachdem die Rückkehr der U19 aus der Bayernliga nur noch theoretisch möglich ist und auch die U17 um den Bundesliga-Aufstieg bangen muss, sind die Saisonziele schon früh verfehlt bzw. gefährdet.

Schellenberg reagierte "geschockt" auf das drohende Aus. Mit Blick darauf, dass er nach dem Lizenzentzug und dem Durchmarsch in die Regionalliga gemeinsam mit Daniel Bierofka den Laden zusammengehalten hat, sicherlich verständlich. Bis zur Verpflichtung von Trainer Christian Wörns im November sprang er in die Bresche und betreute neben seiner Tätigkeit im NLZ die U19 und die U21.

In München sind die Löwen als Regionalligist aktuell nur noch die dritte Kraft im Jugendbereich. Der FC Bayern und inzwischen auch Drittligist Unterhaching bieten im Kampf um die jungen Talente die bessere Perspektive und haben einen Vorsprung. Außerdem konkurrieren die Löwen noch mit den Scouts des FC Augsburg und des FC Ingolstadt um die potentiellen Bundesliga-Spieler von morgen.

Schellenberg wird diesen Wettlauf um junge Kicker aller Voraussicht nach nicht mehr in Diensten des TSV 1860 mitmachen. Nach Informationen der tz wird bereits ein Nachfolger gehandelt. Dieter Märkle, von 2008 bis 2010 Trainer der U21, steht vor einer Rückkehr. Er verantwortet im Moment noch das Nachwuchsleistungszentrum bei den Stuttgarter Kickers.

Dieter Märkle war von 2008 bis 2010 schon einmal Trainer der kleinen Löwen. Foto: Sampics

Der mögliche Abgang Schellenbergs beschäftigt die Fans. Auf Facebook gibt es einen Aufruf, an dem 46-Jährigen festzuhalten. Die Anhänger fordern: "#SchelleMussBleiben".

Aufrufe: 011.12.2017, 11:38 Uhr
Jörg BullingerAutor