Schellenberg soll »Neuanfang« bei 1860 Rosenheim einleiten

Der gebürtige Burghauser genießt in der bayerischen Fußballszene einen exzellenten Ruf. Beim TSV 1860 München sind unter seine Ägide als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) unter anderem Florian Neuhaus, Kevin Volland und die Bender-Zwillinge entdeckt worden. 2018 verabschiedete sich Schellenberg aus München und heuerte als Chefcoach beim SV Wacker Burghausen an.

Zuletzt war er zwei Jahre als Nachwuchsleiter beim österreichischen Bundesligisten Austria Klagenfurt aktiv. Dort hat er seinen Posten offziell aus gesundheitlichen Gründen zur Verfügung gestellt. "Da es mir aktuell nicht möglich ist, hauptberuflich im Profifußball zu arbeiten, habe ich um die Freigabe gebeten. Ich konnte meiner Tätigkeit schon in den letzten Wochen nicht nachkommen und das wäre vorerst auch so geblieben. Daher ist dies der einzig vernünftige Schritt für mich. Ich hatte eine tolle Zeit bei der Austria, gemeinsam haben wir viel bewegt und bin sicher, dass der Verein auch die nächsten Schritte meistern wird", wird Schellenberg auf der Homepage der Klagenfurter zitiert. Nun kehrt er nach Deutschland, besser gesagt nach Oberbayern, zurück und soll dem gefallenen TSV 1860 Rosenheim wieder auf die Beine helfen.

"Wir freuen uns riesig, dass wir Wolfgang für uns gewinnen konnten. Er war ja bei uns schon mal Trainer vor einigen Jahren, kennst sich hier also bestens aus. Seine Vita spricht für sich, er ist ein ausgewiesener Experte in Sachen Talente und bringt jede Menge Erfahrung mit. Mit seiner Hilfe soll uns der Neuanfang gelingen", erklärt Rosenheims Abteilungsleiter Ömer Kaya und geht ins Detail: "Wir haben ein Konzept erarbeitet, wie es in den nächsten drei bis fünf Jahren weitergehen soll beim TSV 1860 Rosenheim. Wir wollen noch stärker auf unsere eigenen Talente setzen, wollen uns wirtschaftlich stabilisieren und sportlich wieder verbessern. Der Spaß soll wieder Einzug halten mit jungen und ehrgeizigen Eigengewächsen und Spielern, die früher schon mal bei uns in der Jugend waren. Dafür ist Wolfgang genau der richtige Mann. Mittelfristig wollen wir natürlich wieder hoch."

Die neuen Spielzeit in der Landesliga wollen sich die Rosenheimer nach zwei Abstiegen in Folge erst einmal wieder stabilisieren. "Von Wiederaufstieg wollen wir nicht reden. Aber wir wollen eine gute Rolle spielen", gibt Kaya die Richtung vor. Am 19. Juni wird Wolfgang Schellenberg zum Trainingsauftakt bitten, bis dahin dürfte sich auch in Sachen Kader noch etwas tun. Bislang konnten die Sechziger mit Kenan Smajlovic (vom SB Chiemgau Traunstein) und Maximilian Mayerl (vom ASV Kiefersfelden), der für die Rosenheimer schon in der Regionalliga am Ball war, zwei Neuzugänge präsentieren. Mayerl soll als spielender Co-Trainer fungieren.