2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Peter Wimmer (l.) und Richard Meisinger übernehmen beim TSV 1860 Rosenheim die Geschicke.
Peter Wimmer (l.) und Richard Meisinger übernehmen beim TSV 1860 Rosenheim die Geschicke. – Foto: RE

„Sponsoren und Talente weg geekelt“: 1860 Rosenheim will altes Image wiederherstellen

Wimmer und Meisinger übernehmen das Ruder

1860 Rosenheim befindet sich derzeit im Umbruch. Dieser ist aber nicht nur sportlicher Natur. Die einstige Talentschmiede will sich wirtschaftlich stabilisieren.

Rosenheim – Julian Weigl, Florian Heller, Tobias und Bastian Schweinsteiger – diese namhaften Spieler haben eines gemeinsam: Sie alle stammen aus dem Nachwuchs des TSV 1860 Rosenheim. Einem Verein, der in den letzten zwei Jahren von der Regionalliga bis in die Landesliga durchgereicht wurde. Doch bei der einstigen Jugendschmiede steht das Sportliche aktuell im Hintergrund.

„Bei meiner Rückkehr war der Verein in einem schrecklichen, verantwortungslosen, komplett abgewirtschafteten Zustand.“

Peter Wimmer, Manager des TSV 1860 Rosenheim

Am 2. Juni dieses Jahres übernahmen Richard Meisinger und Peter Wimmer das Ruder bei 1860 Rosenheim. Letzterer kehrte nach 20 Jahren zum vierten Mal zu seinem Heimatverein zurück – was er vorfand, glich einem Albtraum: Sowohl wirtschaftlich als auch infrastrukturell war der Verein am Boden. Toiletten und Duschen funktionierten nicht. Es gab kaum Trainingsausrüstung für die Spieler. Sponsoren, ehemalige Kicker und Talente wurden „weg geekelt“ – und die Liste ging noch länger.

Der 69-Jährige fand den Verein in einem „schrecklichen, verantwortungslosen, komplett abgewirtschafteten“ Zustand vor. „Wenn hier Gäste in Rosenheim gespielt haben, hat sich das herumgesprochen. Teilweise habe ich die Gegner lachen hören, weil es so peinlich ist, wie der Verein gerade dasteht“, sagt Wimmer im Gespräch mit Fussball Vorort/FuPa Oberbayern. Erste Veränderungen, Umbaumaßnahmen und Sanierungen werden zurzeit detailliert geplant.

Kooperation zwischen TSV 1860 Rosenheim und SpVgg Unterhaching vorerst beendet

Seit der Übernahme haben die beiden Macher den Klub in eine „wirtschaftlich geordnete Bahn gelenkt“ und versicherten, dass es diese Saison keine Zahlungsschwierigkeiten geben würde. Aber es sind immer noch Forderungen aus der Kooperation mit der SpVgg Unterhaching offen, welche vorerst beendet wurde.

„Grundsätzlich halte ich diese Partnerschaft für sehr gut“, sagt Wimmer, „allerdings wurde es vom ehemaligen Management sehr schlecht durchgeführt. Es muss für beide Vereine eine Win-win-Situation sein und das ist es zurzeit leider nicht.“ Damit lässt der Manager eine weitere Kooperation in Zukunft offen.

Mit Wolfgang Schellenberg will 1860 wieder Rosenheimer Talente fördern

Im Hinblick auf das Sportliche möchte sich der Traditionsverein wieder intensiv um die eigene Jugendarbeit bemühen. Für diese Aufgabe wurde Anfang der Sommerpause Wolfgang Schellenberg verpflichtet. Der 51-Jährige entdeckte und formte viele Jahre die Talente bei den Münchner Löwen.

Wimmer ist froh über das erneute Engagement und die Rückkehr Schellenbergs in die Landkreisstadt. „Wolfgang ist der ideale Trainer für dieses Konzept“, glaubt er, „ohne ihn wäre es undenkbar.“ Schellenberg stand zuletzt für Austria Klagenfurt als Trainer in der österreichischen Bundesliga an der Seitenlinie.

Wimmer kümmert sich nun schon seit mehreren Wochen intensiv darum, dass sein Herzensverein wieder auflebt und wie in alten Zeiten glänzen kann. „Wenn mich morgen ein Auto umfährt, muss der Verein auch ohne mich funktionieren“, sagt er zum Abschluss scherzend, aber mit einer gewissen Portion Ernsthaftigkeit. (Michael Zbytek)

Aufrufe: 024.8.2023, 14:34 Uhr
Michael ZbytekAutor