Auftakt in grandiose Partywochen – 1. FC Garmisch-Partenkirchen hat Klassenerhalt fast sicher

Eggenfelden – Es ist fast vollbracht. Der 1. FC Garmisch-Partenkirchen hat sich im Endspurt der Landesliga-Saison weit nach vorne gearbeitet. Seit Samstag steht er tatsächlich über dem Strich. Deutlich vor den künftigen Absteigern und Releganten. Nach dem 4:2-Erfolg beim SSV Eggenfelden ist der Klassenerhalt nicht mehr nur zum Greifen nahe. Nein, die Fußballer können das Ziel förmlich spüren.

Offen bleibt nur die Frage, wann und in welcher Form sie final zupacken. Wunsch all derjenigen, die es mit dem Klub halten, ist freilich der kommende Samstag, bei der feierlichen Wiedereröffnung des Hauptplatzes. Der nagelneue Rasen ist bereits ausgelegt. Wie ein roter Teppich für Filmstars. Für all die Künstler, die im Stande waren, etwas zu leisten, das ihnen im Winter wohl nur wenige zugetraut hätten. Sechs Siege fuhr die Elf von Florian Heringer an den vergangenen sieben Spieltagen ein. Autark betrachtet die Bilanz eines Spitzenteams. Aber es gab viel zu reparieren aus einer verkorksten Vorrunde. Jetzt sind diese Arbeiten abgeschlossen. Einzig die Politur fehlt noch, und die aufzutragen wird gewiss nicht vergessen werden.

Moritz Müller erzielt nach Rückkehr bisher 13 Treffer in zehn Saisonspielen

Drei Anläufe bleiben dem 1. FC, um mit einem weiteren Dreier Theorie und Ungewissheit vom Gröben zu vertreiben. Zudem müssten die beiden verbleibenden und frisch von FC besiegten Konkurrenten aus Ampfing und Eggenfelden bei knackigem Restprogramm erst einmal vollumfänglich punkten. Direkter Vergleich und Tordifferenz sprechen ausnahmslos für die Werdenfelser.

Samstag war der Tag, an dem quasi die Lizenz für eine weitere Runde in der Landesliga übergeben wurde. Unterschrieben hat sie natürlich zuvorderst Moritz Müller in bewährter Manier. 13 Treffer steuerte den FC-Torjäger in zehn Partien nach seiner Rückkehr zum Klassenerhalt bei. Ein herausragender Wert. In Eggenfelden bestand Müllers Beitrag aus einem artistischem Flugkopfball zur 1:0-Führung und dem vorentscheidenden 4:1. Zudem holte er einen Foulelfmeter heraus: Jonas Poniewaz ließ sich nicht zweimal bitten und brachte die Gäste nach dem Ausgleich gleich wieder auf die Siegerstraße. „Er antizipiert unglaublich gut, ist sehr explosiv und stark im Abschluss, dadurch unheimlich schwer zu verteidigen“, arbeitet Heringer die Spezialitäten seines Ausnahmekönners heraus.

„Man hat beiden Mannschaften angemerkt, dass es um sehr viel geht.“

Florian Heringer

Jonas Schrimpf markierte nach feinem Flugball von Lukas Kunzendorf das 3:1, der Doppelschlag. Ausgerechnet Kunzendorf, der bereits Vorlagengeber beim 1:0 war. Die Freistoßflanke an den zweiten Pfosten war abgesprochen. Jakob Jörg bot sich der SSV-Abwehr als Zielspieler an, ehe Müller aus dem Nichts eingelaufen kam und den Ball wuchtig unter die Latte köpfte. Heringer hätte an anderen Tagen sicherlich zwei Kritikpunkte an sein Team herangetragen: der zaghafte Aufbau mit vielen Quer- und Rückpässen. „War kein schönes Fußballspiel, man hat beiden Mannschaften angemerkt, dass es um sehr viel geht.“ Dazu die Staffelung beim 1:1 im Speziellen. „Schlecht nach hinten umgeschaltet, Flanke zugelassen und überall einen Tick zu weit weg.“

Wirklich beschäftigten taten den Coach diese Fehler aber nicht. „Des ist mir heut´ wurscht.“ Der Trainer wollte einfach nur den Triumph auskosten. Der aktive Tross machte sich derweil auf nach Hause, um mit Kevin Hock in dessen Geburtstag hinein zu feiern. Es dürfte der Auftakt in bevorstehende, grandiose Partywochen für den 1. FC gewesen sein. (OLIVER RABUSER)