2024-04-25T14:35:39.956Z

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Durchatmen bei Zeilsheim, bevor die wilde Verbandsliga-Hatz mit dem Derby gegen Schwanheim 2017 wieder beginnt. Archivfoto: Lorenz.
Durchatmen bei Zeilsheim, bevor die wilde Verbandsliga-Hatz mit dem Derby gegen Schwanheim 2017 wieder beginnt. Archivfoto: Lorenz.

"Wir haben keinen Druck"

Heimische Verbandsligisten im Check - Teil 9: SV Zeilsheim +++ Gelingt der Durchmarsch in die Hessenliga? +++ Knallerstart ins Jahr 2017 für Amstätter-Elf

ZEILSHEIM. So langsam aber sicher steigen die heimischen Verbandsligisten wieder in die Vorbereitung auf die am 25. Februar beginnende Rückrunde ein. Grund genug für uns, einen Blick auf das bisherige Verbandsliga-Geschehen unserer Teams zu werfen. Was war los? Was tut sich derzeit? Was wird noch kommen? Heute im Fokus: Der SV Zeilsheim.

Sportliche Situation: Die Art und Weise, wie vergangenes Jahr die Gruppenliga dominiert wurde und die gezielten Kaderoptimierungen, die Zeilsheim in der Sommerpause vornahm, ließen bereits erahnen, dass da kein so ganz normaler Aufsteiger in der Verbandsliga aufschlägt. "Wir haben schon den Anspruch gehabt, weiter oben zu stehen. Dass es aber so gut geendet ist, damit konnte keiner rechnen", zieht Zeilsheims sportlicher Leiter Volker Wagner Fazit. Mit 41 Punkten katapultierten sich die "Grünen" auf Anhieb in die absolute Spitzengruppe der Liga und sind auf Rang zwei ärgster Verfolger vom SC Waldgirmes. Ein Durchmarsch in die Hessenliga scheint absolut im Bereich des Möglichen.

Das lief gut: Beim Team von Ex-Profi Sascha Amstätter stimmt die Mischung. Abgesichert von erfahrenen Defensivcracks wie Pascal Hertlein und Matthias Terzic in der Zentrale, kann sich vorne Spielwitz in Reinform entwickeln. Dafür stehen hochveranlagte Kreativspieler wie Leo Bianco, Raffa Grigorian (Wagner: "Für mich der Spieler der Hinrunde"), Dali Baku, bis zu seinem Kreuzbandriss Antonio Bianco oder Außenspieler Michael Seidelmann. Alle außer Terzic haben übrigens schon Hessenliga-Erfahrung vorzuweisen. Talente wie Keeper Dominik Reining oder Linksverteidiger Nicklas Pitas spielten sich zudem ins Rampenlicht. Was außerdem auffällt: "Wir sind offensiv extrem schwer auszurechnen", findet Wagner. 13 Torschützen bei bisher 20 eingesetzten Spielern zementieren diese Einschätzung. 52 Tore kann auch kein anderes Team der Liga aufweisen.

Das lief schlecht: Bei den Niederlagen gegen Eddersheim (1:3) brach erst der Heimnimbus nach knapp zweieinhalb Jahren ohne Liganiederlage und beim 1:5-Blackout in Langenaubach schließlich alle Dämme. Die Suspendierung von Cody Warner brachte zum Jahresende ein wenig Unruhe ins sonst funktionierende Zeilsheimer Teamgebilde. "Wir dulden keinen, der sich über die Mannschaft stellt", kommentiert Wagner die Ausbootung.

Kommen und Gehen in der Winterpause: Ebengenannter Warner hat sich nun DJK Flörsheim angeschlossen. Ebenso verlässt Alen Tahirovic, der bereits seit geraumer Zeit nicht mehr mittrainierte, den Verein in Richtung SG Westend. Dafür kamen Nikolai Pyatt aus Oberliederbach und Keeper Onay Sen von Rot-Weiß Frankfurt an die Lenzenbergstraße. Kurz vor Transferschluss wurde bekannt, dass Pascal Hertlein den Verein aus beruflichen Gründen verlassen muss. Der Verlust wurde durch die Verpflichtung von Viktor Talevski (Teut. Watzenborn-Steinberg) und Mirko Dimter (Viktoria Urberach) aufgefangen.

Eckdaten der Vorbereitung: Um sich für den Knallerstart 2017 zu präparieren, hat Zeilsheim sich ein knackiges Testspielprogramm auferlegt. Beim Doppeltest gegen Regionalligist Watzenborn-Steinberg (21.1./0:5) und Verbandsligist Bad Vilbel (22.1./1:5) und Rot-Weiß Frankfurt (0:4) gabs bereits auf die Mütze, allerdings teilweise mit Rumpf-Kader. Gegen den SC Dortelweil wurde mit 1:0 gewonnen. Kommende Testspiele: Hessen Dreieich (4.2./A), SV Wiesbaden (7.2./A), FC Kalbach (15.2./H), SC Hanau (19.2./H).

Auftaktprogramm in der Rückrunde: Um ernsthaft um den Titel mitzuspielen, muss Zeilsheim zwingend perfekt aus den Startlöchern kommen, ansonsten gehts wohl "nur" um Platz zwei (zumindest wenn Waldgirmes weiter so konstant punktet). Los gehts mit dem emotionalen Derby gegen Germania Schwanheim und Ex-Coach Tomas Pelayo (auf Freitag, 24.2./20 Uhr) vorverlegt. Danach gehts direkt weiter mit dem Knaller in Waldgirmes. Es folgen der Überraschungsvierte Dietkirchen, und erneut zwei Derbys gegen den sicher stark verbesserten Hochkaräter FC Eddersheim und den Fünften Oberliederbach. "Wir haben keinen Druck", findet Wagner.

Wer wird Meister und wo landet Zeilsheim? Wagner: "Der Vorteil liegt ganz klar bei Waldgirmes. Am besten stellt man mir die Frage nach unserem Aufeinandertreffen noch einmal. Wir schauen jedenfalls von Spiel zu Spiel und gucken was passiert."

Bisher erschienen
Teil 1: TSG Wörsdorf - Erhobenen Hauptes verabschieden
Teil 2: DJK Flörsheim - Defensive endlich dichtkriegen
Teil 3: FC Dorndorf - Auf Mittelfeld-Ass Kröner ruhen die Hoffnungen
Teil 4 - FV Biebrich: Up and Up
Teil 5 - Germania Schwanheim: Als Kollektiv überzeugt und Naivitäten abgelegt
Teil 6 - FC Eddersheim: Reißt Rouven Ruder rum?
Teil 7 - SG Oberliederbach: Unterschätzter Dauergast in wohlgeschätzten Gefilden

Teil 8 - TuS Dietkirchen: Mentalitätsmonster vom Reckenforst rocken die Liga

- Ende der Serie -

Aufrufe: 03.2.2017, 17:00 Uhr
Philipp DurilloAutor