2024-05-02T16:12:49.858Z

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Wird sich wohl aus Pipinsried verabschieden: Christoph Burkhard. F: Weiderer
Wird sich wohl aus Pipinsried verabschieden: Christoph Burkhard. F: Weiderer

Viele Fragezeichen in Pipinsried: »Haben ein Kopfproblem«

Beim aktuell Tabellenvorletzten der Regionalliga Bayern wird sich das Gesicht des Kaders im Winter verändern

Es war ein Paukenschlag: Mit 5:0 schoss der FC Pipinsried die Profis aus Schweinfurt vom Platz. Viel Lob von allen Seiten prasselte auf die Truppe ein. Der Ausreißer nach oben tat dem FC Pi anscheinend aber nicht gut. Der Befreiungsschlag entpuppte sich zum Leidwesen der Verantwortlichen um Teammanager Roman Plesche als Strohfeuer. Der Kater nach der großen Party folgte auf den Fuß. Drei Pleiten in Folge sind seither ins Dachauer Hinterland gegangen. Abstiegsplatz heißt die triste Realität 180 Minuten vor der Winterpause. Schon jetzt ist deshalb klar: Pipinsried wird im Winter personell nachlegen. Zudem könnten einige Akteure den Verein verlassen. Mehr Baustellen als Plesche lieb sein können.

"Wir werden uns nach den abschließenden zwei Partien gegen die Bayern-Amateure und den FC Ingolstadt II zu einer großen Analyse treffen. Wir können nicht zufrieden sein und wollen uns in der Pause zwei bis drei gezielte Verstärkungen ins Boot holen, damit wir den Klassenerhalt schaffen", kündigt der 31 Jahre junge Kadergestalter der Pipinsrieder an, im Winter auf dem Transfermarkt aktiv zu werden. Was Plesche besonders schlaflose Nächte bereitet: Die konstante Inkonstanz seiner Truppe. Die Launenhaftigkeit, dich auch Ex-Profi Manfred Bender den Kickern noch nicht austreiben konnte. "Dass wir zweifelsohne das Potenzial haben, hat man gegen Schweinfurt unschwer erkennen können. Anschließend folgen aber halt wieder drei Niederlagen. Wir haben dahingehend ein Kopfproblem, sind mental nicht gefestigt", hadert der Teammanager, der zudem mit der Abwehrarbeit nicht zufrieden ist. Es ist schlicht zu einfach, gegen den FC Pipinsried ein Tor zu schießen. 42 Mal rappelte es schon im eigenen Karton, nur das Schlusslicht aus Heimstetten ist ähnlich anfällig: "Wir sind die Schießbude der Liga, weil wir einfach nicht im Kollektiv verteidigen. Und da hilft es uns auch nicht, dass bei uns immer was los ist und Spektakel geboten ist."

Plesche: »Es wird alles auf den Prüfstand kommen.«

Roman Plesche will auch den Trainern nicht per se einen Persilschein ausstellen. Fabian Hürzeler war bei der jüngsten 1:2-Heimpleite gegen Eichstätt nicht zugegen. Der ambitionierte Jung-Coach war mit der U20-Nationalmannschaft auf Reisen. Am vergangenen Donnerstag holte der DFB-Nachwuchs ein 3:3 gegen Italien in Sassuolo, am Montag setzte es eine 0:2-Niederlage gegen England in Colchester. Am Freitag gegen die Bayern-Amateure wird Hürzeler wieder mit von der Partie sein. "Es wird alles auf den Prüfstand kommen", lässt Plesche durchaus Interpretationsspielraum. Ziemlich sicher wird sich der Verein auch von einigen Spielern trennen. Bei Routinier Christoph Burkhard stehen die Zeichen deutlich auf Abschied. Der 34-Jährige soll spielender Co-Trainer bei seinem Heimatverein TSV Hollenbach werden. "Die Hollenbacher sind da auch schon auf uns zugekommen. Da ist die Tendenz relativ hoch, dass dieser Wechsel über die Bühne geht", bestätigt Plesche.

Aufrufe: 020.11.2018, 16:29 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor