2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Bestreitet, von einer Ungleichbehandlung gesprochen zu haben. SV-Pullach-Manages Theo Liedl Robert Brouczek
Bestreitet, von einer Ungleichbehandlung gesprochen zu haben. SV-Pullach-Manages Theo Liedl Robert Brouczek
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Liedl fühlt sich zu Unrecht vom BFV an den Pranger gestellt

Theo Liedl übt Kritik am BFV-Kreisvorsitzenden Bernhard Slawinski +++ "Wenn man so einen langen Brief schreibt, wurde offenbar ein Nerv getroffen"

Eigentlich hätte Theo Liedl nach dem 4:3 (1:0) seines SV Pullach über den FC Ismaning allen Grund zum Strahlen gehabt, doch gleichzeitig musste er sich mit einem anderen Thema befassen.

Über den 4:3-Heimerfolg gegen Ismaning freute sich Theo Liedl: „Das war sehr wichtig heute.“ Doch neben dem Platz musste der SVP-Manager sich mit einer Thematik auseinander setzen, die, wie er beteuerte, eigentlich überhaupt keines war, das nach einem Zeitungsartikel und einem darauf folgenden offenen Brief von Bernhard Slawinski, Vorsitzender des Fußballkreises München, aber trotzdem hochkochte. Slawinski reagierte mit seiner Stellungnahme auf den angeblichen Pullacher Ärger darüber, dass Rainer Koch, Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), den derzeit in Heimstetten ansässigen Bayernliga-Spitzenreiter SV Türkgücü-Ataspor im Falle des Regionalliga-Aufstiegs bei der Suche nach einer Spielstätte in München unterstützen wolle.

Zur Erinnerung: Bekanntlich konnten die Pullacher nach dem Bayernliga-Titel 2017 ihre sportliche Qualifikation zur vierthöchsten Spielklasse nicht wahrnehmen. Der heimische Platz an der Gistlstraße erfüllt nicht die vom BFV gesetzten Kriterien, die Suche nach Ausweichplätzen blieb erfolglos. Liedl betont nun, dass er sich zu diesem Thema nur auf Nachfrage der Süddeutschen Zeitung geäußert habe. Dass er dabei, wie im Artikel zitiert, von einer „Ungleichbehandlung“ des SV Türkgücü und des SV Pullach gesprochen habe, stimme nicht. Zwar hätten die Pullacher vom Verband keine derartige Hilfestellung erhalten, doch, so Liedl: „Ich gehe davon aus, dass jemand von Türkgücü gute Beziehungen zum Vorstand des Bayerischen Fußballverbands hat. Und, wenn jemand einen guten Draht zum Verband hat, ist es völlig in Ordnung, den zu nutzen. Das ist mir ganz wichtig zu sagen: Mit Türkgücü hat das gar nichts zu tun, der Verein leistet Superarbeit.“

Nicht gut zu sprechen ist Liedl allerdings auf Slawinski, der den Pullachern nun in seinem ausführlichen Elaborat öffentlich Vorhaltungen macht, unter anderem, sie würden sich „wenig in die Fußballfamilie einbringen und trotzdem lauthals über mangelnde Unterstützung klagen“, und sie hätten beispielsweise nicht am Fußball-Kreistag teilgenommen. Der SVP-Manager entgegnet: „Da muss er ja drei Stunden geschrieben haben. Ich weiß nicht, warum man so ein Fass aufmachen muss. Vielleicht wollte er in der Öffentlichkeit bekannt werden. Ich kannte ihn jedenfalls bisher nicht.“

Liedl räumt ein, in Sachen Regionalliga-Stätte nie mit Koch persönlich gesprochen zu haben, aber: „Herr Koch kann ja nicht alles machen, er hat seine Leute, die zuständig sind. An die haben wir uns gewendet und irgendwann ist die Entscheidung gefallen, dass es nicht geht.“ Ferner stellt Liedl klar: „Wir waren auf allen Bayernligatagungen. Dass so etwas auf Kreistagen Thema ist, wusste ich nicht.“

Vor allem aber zeigt sich der Manager verwundert, dass Slawinski die SVP-Verantwortlichen quasi öffentlich an den Pranger stellt: „Wir machen das hier auch ehrenamtlich seit 25 Jahren.“ Slawinski hätte ihn ja privat kontaktieren können. Sein Trainer Frank Schmöller pflichtet ihm bei: „Ich weiß nicht, ob man das in einem öffentlichen Brief kundtun muss. Aber wenn man so einen langen Brief schreibt, wurde offenbar ein Nerv getroffen.“

Klar ist jedenfalls Liedls Haltung zum Aufstieg im Allgemeinen wie im speziellen Fall des SVP: „Ich bin zu 100 Prozent der Meinung, der Bayernligameister sollte die Möglichkeit haben aufzusteigen. Für den SV Pullach ist das Thema Regionalliga aber abgeschlossen.“

Aufrufe: 026.11.2018, 10:27 Uhr
Münchner Merkur (Süd) / Umberto SavignanoAutor