2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines
Sorgte für das 4:4 und damit für den Pullacher Punktgewinn: Gilbert Diep.  Robert Brouczek
Sorgte für das 4:4 und damit für den Pullacher Punktgewinn: Gilbert Diep.  Robert Brouczek

Pullach beweist Moral

Diese Partie war nicht so ohne weiteres aus den Kleidern schütteln: Das 4:4 (3:2) des TSV 1861 Nördlingen gegen den SV Pullach beschäftigte Alexander Benede, den Spielertrainer der Gäste, vielmehr nachhaltig.

„Es war ein sehr intensives Spiel“, sagte der 30-Jährige, der sich einerseits über viele Aspekte der 90 Minuten freuen konnte, unter anderem darüber, dass sein Team einen 2:4-Rückstand aufholte: „Die Jungs haben eine Weltklasse-Moral und einen Weltklasse-Charakter.“ Andererseits sah er sich selbst mitverantwortlich dafür, dass nicht mehr als der eine Zähler heraussprang.

Vor 430 Zuschauern hatten Benede und Co. zunächst allen Grund zum Jubeln: Nach einem schulmäßigen Angriff über viele Stationen und Flanke von Linksaußen Max Zander erzielte Justin Gaigl schon in der zweiten Minute die Führung für die Raben. „Beim ersten Tor hatten wir 32 Ballkontakte, bevor Justin einschießt, da war Nördlingen noch gar nicht am Ball. Da geht mir das Herz auf. Das ist Dominanz“, strahlte der Coach.

Pullach blieb überlegen, bis zur 18. Minute, als Alexander Schröter einköpfte. Benede nahm diesen Treffer auf seine Kappe, weil er die Hereingabe nicht abfangen konnte: „Da rutscht mir die Flanke unglücklich über den Fuß.“ Sein Kapitän Michael Hutterer habe die Situation auf den Punkt gebracht, so der Spielertrainer: „Er hat gesagt, dass ich von 100 solchen Flanken 99 erwische.“ Diese eine, die er verpasste, gab der Partie indes eine neue Wendung. „Wir hätten das 1:0 viel länger halten müssen, haben durch den Ausgleich den Gegner ins Spiel gebracht“, fand Benede. Schröter legte kurz darauf mit einem abgefälschten Schuss das 2:1 für Nördlingen nach (23.), Pullach konterte durch Zander, der Henri Koudossous Flanke von rechts zum 2:2 nutzte (29.). Dann war aber erneut Schröter zur Stelle (35.), wobei sich der selbstkritische Benede auch an diesem Treffer nach einem schnell ausgeführten Einwurf eine Teilschuld ankreidete. Mit dem 3:2 für die Gastgeber ging es in die Pause. Bitter für die Raben war neben dem Rückstand auch der Verlust des routinierten Innenverteidigers Alexander Jobst, der nach einem Zusammenprall mit Knieschmerzen kurz vor dem dritten Gegentor aufgeben musste.

Der nächste Rückschlag folgte durch Hutterers verursachten Foulelfmeter, dessen Berechtigung Benede anzweifelte, den Marco Haller aber t zum 4:2 verwandelte (56.). Doch Pullach kämpfte sich zurück: Der starke Daniel Brändle traf aus der Distanz (60.), der eingewechselte Gilbert Diep per Kopf nach einer weiteren Koudossou-Flanke (79.). Auf der anderen Seite verhinderte SVP-Keeper Marjan Krasnic mit Glanzparaden ein weiteresn Gegentor.

So blieb es bei Benedes zwiespältigem Fazit. Auf der einen Seite haderte er mit seinen eigenen Fehlern: „Es tut mit leid für die Mannschaft.“ Auch der Strafstoß wurmte ihn: „Ich bin überzeugt: Wenn es den Elfmeter nicht gibt, gewinnen wir.“ Auf der anderen Seite war er froh um die gelungene Aufholjagd gegen einen ordentlichen Gegner: „Nördlingen war wesentlich stärker als ich erwartet hatte. Dass sie unangenehm sind, wusste ich, aber sie haben sich auch taktisch gut auf uns eingestellt. Und wenn du aus einem 2:4 ein 4:4 machst, ist es ein gewonnener Punkt, ganz klar.“

TSV Nördlingen –
SV Pullach 4:4 (3:2)

SV Pullach: Krasnic - Brändle, Jobst (34. Saibou), Benede, Penic, Koudossou, Hutterer, Gaigl, Reischl (63. El Sayed), Zander, Ritter (63. Diep); Tore: 0:1 Gaigl (2.), 1:1 Schröter (18.), 2:1 Schröter (23.), 2:2 Zander (29.), 3:2 Schröter (35.), 4:2 Haller (56., Foulelfmeter), 4:3 Brändle (60.), 4:4 Diep (79.).

Aufrufe: 028.7.2019, 17:46 Uhr
Münchner Merkur (Süd) / Umberto SavignanoAutor