2024-04-25T14:35:39.956Z

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Bei Benefizspielen als "Legenden"-Coach im Einsatz, sonst ist Stavros Polichronakis seit seinem Aus bei Klarenthal eher Zuschauer als ambitionierter Coach.
Bei Benefizspielen als "Legenden"-Coach im Einsatz, sonst ist Stavros Polichronakis seit seinem Aus bei Klarenthal eher Zuschauer als ambitionierter Coach. – Foto: System/stock.adobe - Bearbeitung: VRM

Weiter präsent als Zuschauer und "Legenden"-Coach

Beim SC Klarenthal wurde "Stavi" als Spieler und Trainer zur Legende, tendiert aber nicht zu einem Wiedereinstieg als Aktivencoach +++ Treuer Wegbegleiter des eigenen Nachwuchses

Wiesbaden. Als Spieler war Stavros Polichronakis in vielen Vereinen aktiv, doch beim SC Klarenthal wurde er letztlich zur Legende. 18 Saisons wirkte er als Spieler und Trainer beim Klub aus der Siedlung, feierte Aufstiege in die Kreisoberliga und den Kreispokalsieg 2005.

Fernab von Titeln und Triumphen schaffte er es zudem, dem einst als Problemverein abgestempelten SC wieder ein positiveres Erscheinungsbild einzuhauchen - und auf die Jugend zu setzen. "Wir hatten zu viele Söldner, zu viele Raubtiere im Team. Dazu etliche Spielabbrüche - so etwas habe ich nie verstanden, man muss sich doch auch nach dem Duschen noch mit seinem sportlichen Gegner in die Augen sehen können", sagt Polichronakis.

"Wiedereinstieg? Nur bei einer Handvoll Mannschaften"

2017 endete dann seine Zeit beim SC. In der Zeit danach ist sein Kontakt zum Verein nahezu abgebrochen - und Polichronakis generell nicht mehr als Trainer einer Aktivenmannschaft in Erscheinung getreten. Wird er irgendwann nochmal einsteigen? "Aktuell plane ich das nicht", sagt er, und fügt an: "Es gibt ohnehin nur eine Handvoll Mannschaften, bei denen ich es mir überhaupt vorstellen könnte, einzusteigen", sagt er. Anfragen habe es in der Vergangenheit immer mal wieder gegeben, aus Wiesbaden, aber auch aus den benachbarten Fußballkreisen Rheingau-Taunus und Main-Taunus. Ein Engagement kam letztlich nicht zustande. "Im Endeffekt wollte ich diesen Vereinen mich auch nicht antun. Denn ich verlange als Trainer viel von einem Verein, gebe diesem aber auch viel zurück", sagt er.

Trainingsbeteiligung ein Dorn im Auge

Gerade die mangelnde Trainingsbeteiligung, die vielen Teams in den letzten Jahren zu schaffen macht, wäre Polichronakis ein Dorn im Auge: "Wenn ich etwas mache, muss ich immer der motivierteste auf dem Platz sein. In Klarenthal habe ich es früher immer persönlich genommen, wenn von unserem 18er-Kader mal drei bis vier Leute nicht beim Training waren", sagt er.

Steter Begleiter seiner Söhne

Dem Fußball ist der 50-Jährige jedoch weiterhin eng verbunden und im Kreis gut vernetzt. Wenn es die Zeit zulässt, trainiert er bei der Zweiten Mannschaft in Sonnenberg mit. Ansonsten verfolgt er den Werdegang seiner beiden Söhne Vassilios (21), der nach seiner Zeit bei Nordost-Regionalligist Optik Rathenow nun bei Schott Mainz angeheuert hat, und Rico (25), der bei der Sonnenberger Ersten in der Kreisoberliga zum Stammspieler gereift ist, als Zuschauer mit. Zudem begleitet er seinen Herzensverein Eintracht Frankfurt bei vielen Heim- und Auswärtsspielen, teilweise auch quer durch Europa.

Wobei, so ganz verschwunden von der Seitenline ist "Stavi" ja nicht: Bei den Benefizspielen der "Kreisligalegenden" steht Polichronakis als Trainer an der Seitenlinie, demnächst auch wieder in Walluf, wenn am Ostersamstag eine Rheingau-Taunus-Auswahl auf ein Wiesbadener Team aus bekannten Amateurfußballern trifft.

Starkes Duo: Mit Torsten Schnabel (rechts) war Stavros Polichronakis als Coach beim Legendenspiel in Delkenheim im Einsatz.
Starkes Duo: Mit Torsten Schnabel (rechts) war Stavros Polichronakis als Coach beim Legendenspiel in Delkenheim im Einsatz. – Foto: Willi Roth

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Zur Serie: In dieser Reihe porträtieren wir in unregelmäßigen Abständen bekannte Trainer aus der Region, die aktuell nicht mehr an der Seitenlinie stehen. Ihr habt Vorschläge für einen Protagonisten, der Teil der Serie werden soll? Dann mailt uns an fupa@vrm.de!

Bisher erschienen:

Aufrufe: 022.3.2023, 17:00 Uhr
Philipp DurilloAutor