2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Das "Objekt der Begierde" auf dem Weg ins Eltersdorfer Netz: SpVgg SV-Neuzugang Martin Ruda (Zweiter von rechts) trifft zum 1:0.
Das "Objekt der Begierde" auf dem Weg ins Eltersdorfer Netz: SpVgg SV-Neuzugang Martin Ruda (Zweiter von rechts) trifft zum 1:0. – Foto: Dagmar Nachtigall

Weiden schafft beeindruckend den erhofften Turnaround

Der Knoten ist geplatzt - die SpVgg SV Weiden landet mit dem 3:1 gegen den SC Eltersdorf den ersten Saisonsieg und atmet auf.

Tiefes Durchatmen und sichtbare Erleichterung herrschte am gestrigen Abend im Spardabank-Stadion bei Mannschaft und Verantwortlichen der SpVgg SV Weiden. Vor 928 Zuschauern holte die Wasserwerkelf mit einem 3:1 (2:0) gegen den ambitionierten SC Eltersdorf seine ersten Punkte in der Bayernliga und das auch noch hochverdient. Weiden überzeugte dabei durch eine herausragende kämpferische Leistung und bewies eine beeindruckende mannschaftliche Geschlossenheit. Das musste auch Gästetrainer Bernd Eigner anerkennen: „Weiden hat verdient gewonnen. Wir waren in den ersten fünfundzwanzig Minuten einfach zu pomadig und haben in dieser Phase das Spiel verloren“. Ein gelöster Rüdiger Fuhrmann dagegen lobte die Seinen: „Wir werden Bayernliga", so der Weidener Coach kurz und pregant. Seine Jungs hätten sich das verdient und erarbeitet. Jetzt wolle man weitermachen mit dem Punktesammeln. Beim Gastgeber freute man sich zudem, dass gerade die Neuzugänge den erhofften neuen Schwung brachten - mit David Bezdicka und Martin Ruda standen zwei in der Startelf - und ihre neuen Mannschaftskameraden in puncto Engagement und Kampfgeist geradezu mitrissen.

Vom Anpfiff weg merkte man, dass heute eine entschlossene Heimelf auf dem Platz steht. Kampf- und laufstark zeigte sie gerade vor dem Seitenwechsel die bisher beste Saisonleistung. Die Gäste dagegen schienen überrascht über solch einen quirligen Tabellenletzten und bekamen sofort Probleme. Ein wuchtiges Geschoß von Erol Özbay (4.) und ein Fernschuss von Paul Weidhas (5.) läuteten die Partie ein. Nur wenig später war es dann ausgerechnet Neuzugang Ruda, der als „Dosenöffner“ fungierte. Nach einem Abpraller schnappte er sich in der Gästebox die Kugel und netzte gekonnt und aus gut 14 Metern zum umjubelten 1:0 ein (13.).

„Wir sind absolut bayernligatauglich“, frohlockte Fuhrmann, der gerade mit den Neuen ein sehr gutes Händchen bewiesen hatte. Und seine Mannschaft stellte diese Behauptung in Folge auch eindrucksvoll unter Beweis. Die Gäste aus Mittelfranken dagegen wirkten ob des Rückstands geschockt, die erfahrenen Akteure wollten das Spiel wohl in den Griff bekommen, bissen sich aber immer wieder massiv an der Abwehrreihe um Felix Behnke und Sven Kopp die Zähne aus. Der Gastgeber hingegen blieb aktiv und setzte Eltersdorf immer wieder unter Druck. Der Regionalligaabsteiger blieb zudem nach vorne ideenlos und war in der Defensive anfällig, so wie bei der Entstehung des 2:0. Als sich Eltersdorfs Innenverteidiger Ort eine Unzulänglichkeit leistete, spritzte Josef Rodler energisch und gedankenschnell dazwischen und vollendete alleine vor Torwart Akbakla zum 2:0 (21.). Der Jubel auf den Rängen war frenetisch.

„Wir haben richtig Gas gegeben. Wir haben gewusst, dass es schwer wird, aber gerade in der ersten Hälfte haben wir alles gegeben“, so Stürmer Erol Özbay nach der Partie. Erst nach gut einer halben Stunde bekam der Gast dann Zugriff und erarbeitete sich auch gleich zwei gute Chancen, Tobias Herzner (34.) und Alexander Piller (42.) scheiterten jedoch an Weidens Goalie Fabian Scharnagl. Auf der Gegenseite hatte Felix Behnke dann in der 44. Minute gar das 3:0 auf dem Fuß. Akbakla im Tor reagierte jedoch überragend und verhinderte einen noch deutlicheren Rückstand für seine Farben. „Geil wars. Ich hätte das 3:0 auf dem Fuß gehabt. So ein Bayernligasieg fühlt sich wirklich gut an“, so der junge Innenverteidiger nach dem Schlusspfiff.

Der zweite Spielabschnitt begann dann denkbar ungünstig für die Wasserwerkler. Nach einem Eckball rollte das Spielgerät durch den Fünfmeterraum und fand Manuel Stark, der aus kurzer Entfernung zum Anschlusstreffer eindrückte (47.). Nun schalteten die Gäste einen Gang hoch. Mit der Einwechslung von Matthias Löblein, Paul Massari und Julian Konrad kam so richtig Zug in die Eltersdorfer Aktionen. Doch die Furhmann-Elf wehrte sich aber tapfer und hielt mit einer aggressive Zweikampfführung dagegen. Mit Neuzugang Ole Meißner und Kevin Grünauer brachte auch Weiden neue Kräfte, gerade der Letztgenannte zog den Gästen dann endgültig den Stecker. Listig lauerte er im Strafraum. Als Keeper Akbakla zu lange bei einem Abschlag zögerte, sprintete er dazwischen und blockte die Kugel zum gefeierten 3:1 ins Netz (81.), der erste Bayernligasieg der Weidener nahm Formen an. Eltersdorf steckte in der Schlußphase wohl nicht auf, kam immer wieder gefährlich vor den Weidener Kasten, aber da war einfach kein Durchkommen mehr. „Wir haben bis zum Schluss Gas gegeben und gekämpft bis zum Umfallen. Wir haben verdient diesen Sieg eingefahren“, so ein überglücklicher Erol Özbay, der mit seinen Mannschaftskameraden und den schwarz-blauen Fans nach dem Schlußfiff das erste Erfolgserlebnis ausgiebig feierte.

Am kommenden Mittwoch reist die Wasserwerkelf nun in den Nürnberger Stadtteil Kornburg zum Neulingsduell gegen den gastgebenden TSV. Spielbeginn ist auf der Sportanlage an der Kellermannstraße um 18.30 Uhr.

Aufrufe: 030.7.2022, 10:30 Uhr
Dagmar Nachtigall / Werner SchaupertAutor