Der Neuanfang steht

Die beiden gebürtigen Eppinger wollten nach ihrem abrupten Ende Mitte der Rückrunde beim A-Ligisten SV Tiefenbach eigentlich eine Pause einlegen. "Ich wollte beruflich ins Ausland, das wird aber etwas weniger sein, da ich nicht dauernd, aber doch ab und zu unterwegs sein werde", so Muti Brim, der auch deshalb seinen Bruder als gleichberechtigten Trainerkollegen und nicht mehr in der Aufteilung Chef- und Co-Trainer wie in Tiefenbach wollte. Er führt weiter aus: "Yusuf ist extrem engagiert, er telefoniert sogar noch mehr als ich und gibt alles, um noch den ein oder anderen Spieler für die kommende Runde zu gewinnen."

Zurück beim VfB fühlt sich für die beiden wie Heimkommen an. Muti Brim klärt auf: "Wir sind Eppinger, wohnen hier und haben in der Jugend beim VfB gespielt. Deshalb ist uns die Entscheidung auch leichtgefallen." Der Spieler Simon Karaoglan stellte den ersten Kontakt her, mit Simon Weiland, der sich um den sportlichen Bereich der Zweiten kümmert, arbeiten sie eng zusammen und die Verbindung fix gemacht hat der Sportliche Leiter Oliver Späth. Dieser freut sich sehr auf das neue Trainergespann und sagt: "Die beiden kommen aus dem eigenen Stall und sind ein richtiger Glücksfall für uns." Planungstechnisch hat Späth intensive Wochen und Monate hinter sich, schließlich musste er auch für die Verbandsliga-Elf kurzfristig einen neuen Trainer suchen, nachdem David Pfeiffer die Chance bekam, beim Oberligisten TSG Backnang einzusteigen.

Los ging´s direkt nach der Relegation gegen den FVS Sulzfeld (1:3 n.V.) und dem Rücktritt von Falk Gerweck. Vergangenen Freitag kamen die Brims zum Gespräch und signalisierten gleich ihre Bereitschaft. Vor ihrer endgültigen Zusage wollten sie aber verständlicherweise ihr Netzwerk abtelefonieren, um eine möglichst schlagkräftige Truppe auf die Beine zu stellen. Die vergangene Runde war schließlich eine bittere für den Verbandsliga-Unterbau, der zwar die Relegation gegen den Abstieg verloren hat, dank des Landesliga-Klassenerhalts des TSV Kürnbach aber doch in der Kreisliga bleiben darf. "Auch wenn wir es sportlich nicht geschafft haben, sehen wir die erneute Chance in der Kreisliga als Bonus", so Späth.

Dort wollen die neuen Trainer in der kommenden Runde den sicheren Klassenerhalt schaffen. "0:9-Ergebnisse müssen der Vergangenheit angehören, das wird es bei uns nicht geben", versichert Muti Brim. Der B-Lizenz-Inhaber kann mittlerweile auf rund zehn Jahre Trainererfahrung zurückblicken, sein Bruder Yusuf hat vor dem Engagement in Tiefenbach fast zwei Jahre lang den TSV Zaisenhausen gecoacht. Im Zuge der Entscheidungsfindung haben die beiden auch den Kontakt zum neuen Trainer der Ersten, Christian Schweinfurt, gesucht. "Schweini ist das beste Beispiel, wie man in Eppingen durchstarten kann. Er hat am Anfang selbst in der Zweiten gespielt, sich dann in die Erste hochgearbeitet, ist dort zum Kapitän geworden und jetzt sogar deren Trainer", zählt Muti Brim auf.

Was sie bei ihren Telefonaten mit potenziellen Neuzugängen festgestellt haben, hat sie nachhaltig beeindruckt, wie er sagt: "Man merkt bei jedem Telefonat, dass der VfB Eppingen eine gewisse Strahlkraft hat." Unter den Neuzugängen sind einige Rückkehrer, die zwischenzeitlich ihre Kickschuhe an den Nagel gehängt haben und es jetzt noch einmal wissen wollen. Ein paar spannende Personalien sind noch offen, fix vermelden können die neuen Coaches die Verpflichtung von Maxim Heitlinger. Das 19-jährige Abwehrtalent spielte bereits beim SV Tiefenbach unter ihnen.

In den kommenden Tagen rückt die Vorbereitungsplanung mehr und mehr in den Mittelpunkt und soll die Spielergespräche ablösen. "Bis jetzt lag unser Fokus zu 100 Prozent auf der Kaderplanung", beschreibt Muti Brim die aufwendigen Tätigkeiten, nachdem die abgeschlossene Saison nicht mehr allzu viele Spieler in der Eppinger Zweiten übriggelassen hat. Die Weichen für den Neuanfang sind gestellt, das hochmotivierte Trainerduo scharrt schon längst mit den Hufen.