Das Grünwalder Stadion steht für Türkgücü München in diesem Jahr angeblich nicht mehr zur Verfügung. Der Verein reagiert schockiert auf die Meldung.
München – Wie bitte, was? Die Verantwortlichen von Türkgücü München zeigen sich komplett überrascht: Das Grünwalder Stadion stehe in diesem Jahr für den Regionalligisten nicht mehr zur Verfügung, berichtet die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf eigene Informationen. Die Stadt München habe dem Verein daher nahegelegt, einige Heimspiele vor der Winterpause im Olympiastadion auszutragen.
Von dieser angeblichen Ansage hat bei Türkgücü München aber niemand etwas mitbekommen. Weder Yasin Sun, der Leiter des Spielbetriebs, noch Präsident Taskin Akkay.
„Wir werden versuchen, alle unsere Spiele im Grünwalder Stadion zu spielen“, hält Akkay fest. Zwölf Partien wurden Türkgücü München versprochen, davon wurden bislang sieben genutzt, fünf Heimspiele stehen vor der Winterpause noch an, rechnet er vor: „Geht sich also genau aus.“
Türkgücü München will alle zwölf vereinbarten Spiele noch in diesem Kalenderjahr nutzen, stellt Akkay klar. Partien im Olympiastadion sind für den Verein ein finanzieller Kraftakt. 25.000 Euro soll ein Spiel laut SZ kosten.
„Wir wollen so wenige Spiele wie möglich im Olympiastadion austragen“, sagt Akkay. Die enormen Kosten am Oberwiesenfeld möchte der Verein natürlich so gut es geht umschiffen. Das Olympiastadion ist ohnehin nur eine Notlösung nach der Stadion-Posse in Fürstenfeldbruck.
Jetzt ist Türkgücü München nach wie vor auf der Suche nach einem bezahlbaren Spielort. Damit dafür über die gesamte Hinrunde Zeit ist, hat der Verein mit zwölf Heimspielen in Giesing geplant und für die Partie gegen den FC Augsburg II sogar das Heimrecht getauscht.
Mit dem Ziel: Türkgücü will für das Frühjahr ein anderes Stadion gefunden haben. „Wir sind querbeet im Gespräch“, bestätigt Akkay. Die Suche hat Türkgücü auf einen Umkreis von 200 Kilometern um München ausgeweitet. Der Präsident klagt: „Wir sind so weit, dass wir das als Münchner Verein machen müssen.“
Jetzt soll Türkgücü angeblich für das restliche Jahr raus aus dem Grünwalder. Es wäre ein Nackenschlag für die Planungen des Vereins, an den hohen Kosten im Olympiastadion vorbeizukommen. Dementsprechend groß ist aktuell die Aufregung.
Aber muss der Regionalligist wirklich ausweichen? Verantwortliche vonseiten der Stadt zeigen sich auf Nachfrage von Fussball Vorort / FuPa-Oberbayern ebenfalls überrascht von der Meldung. Weder das Büro von Sportbürgermeisterin Verena Dietl, noch das für die Kommunikation mit den Vereinen zuständige Referat für Bildung und Sport wollen von einer dementsprechenden Mitteilung an Türkgücü München erfahren haben. Jetzt soll geklärt werden, woher die Meldung stammt. (moe)