2024-04-30T13:48:59.170Z

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Marcel Schütz wechselte zum Bayernligisten FC Deisenhofen.�
Marcel Schütz wechselte zum Bayernligisten FC Deisenhofen.� – Foto: fupa

Neun Abgänge beim TSV Oberalting-Seefeld

Fußball

Insgesamt neun Fußballer verlassen den Kreisklassisten TSV Oberalting-Seefeld beziehungsweise hören auf. Für kommende Saison hat Trainer Thomas Dötsch derzeit nur einen 18-Mann-Kader zur Verfügung.

Oberalting – Der TSV Oberalting-Seefeld hat alles richtig gemacht. Er nannte vor der Saison als Favoriten auf die Meisterschaft den TSV Geiselbullach und den SC Weßling, mit denen er am Ende genau ins Schwarze traf. Sein eigenes Ziel definierte der Absteiger aus der Kreisliga mit: „Schönen Fußball spielen.“ Auch das gelang der Mannschaft ausgezeichnet. Sie spielte einen passablen Ball für einen Kreisklassisten, wenn auch nur teilweise erfolgreich. Unter dem Strich reichte es für den Herbstmeister letztlich nur für Platz vier.

Das „Jogo bonito“, das der TSV zelebrierte, fand auch in der Nachbarschaft neue Freunde. Markus Hüttling und Benedikt Huber sind in Oberalting alte Bekannte und wurden in Ehren wieder aufgenommen, nachdem sie sich für ein Jahr die Welt aus der Perspektive des SC Weßling angesehen hatten. „Sie wollten halt wieder Fußball spielen“, nennt Thomas Dötsch das Motiv der beiden Rückkehrer. Womit der Trainer des TSV indirekt zu verstehen gibt, dass drei Kilometer weiter nördlich das Treiben auf dem Platz wenig mit einem gesitteten Kick gemein hat – aber erfolgreich ist, denn Vizemeister Weßling stieg bekanntlich auf.

Hüttling und Huber werden demnächst bei ihrer Schönspielerei jedoch auf die Annehmlichkeiten eines Rasenplatzes verzichten müssen. Der existiert in Oberalting zwar auch, darf aber nur beim Wachsen betrachtet werden, weil über das ganze Jahr die Order für die Herren gilt: Betreten verboten. Ein paar anderen Spielern ist das Gekicke auf den Kunsthalmen dann doch zu viel geworden. Peter Tempfli soll sich in Zukunft allein auf seine Aufgaben als Sportlicher Leiter konzentrieren. Reber Akgüls Körper spielt nicht mehr mit, weshalb er seine Karriere beendet. Mit unbekanntem Ziel hat sich Meriton Nura verabschiedet.

Auf das Trio kann der Trainer leicht verzichten. Mehr als fünf Einsätze verzeichnete keiner der drei Spieler. Auch Anakin Punzelt (8), Remzi Maloku (10) und Serhan Mizrak (10) waren keine Leistungsträger. Wohin sie gehen, ist noch nicht entschieden. Sebastian Neubauer (8) bleibt dem TSV immerhin als Aushilfe im Notfall vorhanden. Anders schaut es aus bei Marcel Schütz, der zum Bayernligisten FC Deisenhofen wechselt. „Ein extrem hohes Ziel“, findet Dötsch.

Schütz zählte mit 18 Einsätzen zum Kreis der Stammkräfte, aber er spielte längst nicht die Rolle wie Ritvan Maloku. Der 29-Jährige, der in 22 Begegnungen 14 Treffer erzielte, hat aus familiären und beruflichen Gründen die Zeit nicht mehr, um sich voll dem Fußball zu verschreiben. Nur wenn es gar nicht anders geht, ist er bereit, hin und wieder auszuhelfen. Der Trainer hat absolutes Verständnis für ihn: „Seine Situation ist extrem angespannt.“

Da zwei Rückkehrer es allein nicht kompensieren können, wenn neun Angehörige des Kaders wegbrechen, hat Dötsch noch den einen oder anderen Neuzugang an Land gezogen. Vom TSV Herrsching hat sich Denis Biasin angesagt. Der 37-Jährige bringt vor allem Erfahrung mit, die er sich zum Teil auch in Italien erworben hat. Vierter Neuzugang ist Leon Dötsch, der schon seit einem Jahr mit der Mannschaft trainiert. Der jüngste Spross des Trainers liebt nicht so sehr das schöne Spiel, sondern legt seinen Fokus lieber auf E-Sport. Weil er gerne auf den großen Turnieren der Branche zockt, wird er nur als Ergänzungsspieler geführt.

Mehr als 18 Fußballer gibt der Kader des TSV momentan nicht her. Dötsch stellt klar, dass es keinen Sinn macht, zu viele Karteileichen wie in der vergangenen Saison zu führen: „Das wäre doch Augenwischerei.“ Ein paar Alternativen hätte er trotzdem noch gerne, nur halten die sich dezent zurück. „Der TSV Oberalting genießt keinen guten Ruf“, hat der Übungsleiter bei seiner Kandidatensuche erfahren müssen.

Aufrufe: 010.6.2022, 04:36 Uhr
Christian HeinrichAutor