2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Die Vilzinger, hier mit Tobias Kordick (links), bleiben wie am Freitag daheim ohne eigenen Treffer.
Die Vilzinger, hier mit Tobias Kordick (links), bleiben wie am Freitag daheim ohne eigenen Treffer. – Foto: Simon Tschannerl

Torwartpatzer kostet Vilzing Punkt

Die DJK Vilzing verliert neben dem Heimspiel gegen Viktoria Aschaffenburg auch noch Keeper Putz mit Rot.

Die DJK Vilzing erlebt derzeit eine ganz harte Zeit in der Regionalliga Bayern. Denn nach dem 0:0 am Freitag gegen den TSV Rain/Lech, kassierte man am Montag mit 0:1 (0:0) gegen Viktoria Aschaffenburg eine Heimpleite.

Damit schmilzt auch der Vorsprung auf den Relegationsplatz zusammen und beträgt nur noch fünf Punkte. So kann man nach Spieltag 15 festhalten, die DJK ist nun endgültig im Abstiegskampf angekommen.

Die 869 Zuschauer sahen eine formverbesserte DJK Mannschaft gegenüber dem Auftritt am Freitag. Doch wie schon in den letzten Wochen zog es sich auch am Montag wie ein Roter Faden durch das Spiel. Die DJK kann sich aktuell für ihren Aufwand nicht belohnen und es fehlt die Präzision im Abschluss. So war es ein kapitaler Fehler von Max Putz, der in der 59. Minute den Weg zum Aschaffenburger Sieg ebnete, nur eine Minute machte es Putz selbst noch schlimmer, als er zu einer Notbremse außerhalb des Strafraumes griff und mit der Roten Karte vom Feld musste.

Der Verlauf der Partie am Vilzinger Huthgarten ähnelte dem aus den Vorwochen, Vilzing stand Defensiv kompakt, ließ so keine großen Chancen zu. Selbst aber zeigte man durchaus ansehnliche Kombinationen, doch sobald es in Tornähe ging, war es damit vorbei und es fehlten die zündenden Ideen, den Ball in die gefährliche Zone zu bringen. In der zehnten Minute war es Trettenbach, der sich im Mittelfeld den Ball erkämpfte, mit einem Ball hinter die letzte Abwehrreihe von Aschaffenburg versuchte er Jünger zu bedienen, doch dieser kam einen Schritt zu spät, sodass die Gäste die Situation klärten. In den folgenden Minuten war es ein Abnutzungskampf von beiden Seiten im Mittelfeld, ohne echte Torchance. In der 17. Minute war es Kordick, der sich über die Außenbahn durchsetzte, sein Pass fand Müller, der aber noch einmal die Flanke wählte, anstatt es selbst zu probieren. So dauerte es bis zur 22. Minute, ehe sich Pirner aus 25 Metern mal ein Herz fasste und es probierte, damit zwang er Döbert im Aschaffenburger Tor zur ersten Parade des Spiels. In der 35. Minute segelte eine Freistoßflanke von Aschaffenburg in den Vilzinger Strafraum, die DJK klärte zu kurz, sodass sich Cheron aus der zweiten Reihe ein Herz fasste, allerdings stellte der Abschluss Putz vor keine Probleme.

Dies sollte es dann aber auch mit Torabschlüssen in Hälfte eins gewesen sein, sodass torlos die Seiten gewechselt wurden. Im zweiten Durchgang lief die 53. Minute, als Jünger und Kordick sich durch die Abwehr der Gäste kombinierten, das Zuspiel fand schlussendlich Pirner, der aus vollem Lauf abzog, doch wieder ging der Ball klar drüber. Im direkten Gegenzug ging es bei den Gäste einmal ganz schnell, so schaffte man eine Überzahlsituation, allerdings verzog auch Desch seinen Abschluss klar. In der 59. Minute knockte sich die DJK VIlzing mit einem kapitalen Torwartfehler selbst aus. Der ansonsten so starke Rückhalt Max Putz leistete sich einen folgenschweren Aussetzer, als er das Spiel schnell machen wollte, bei seinem Abschlag aus der Hand raus, traf er seinen eigenen Spieler, die gerade dabei waren sich vom Strafraum weg zu entfernen, die Kugel fiel Hebisch vor die Beine, der keine Mühe mehr hatte, zum 1:0 für die Gäste zu vollenden. Im direkt nächsten Angriff wurde Meyer, aus abseitsverdächter Position auf die Reise geschickt, Max Putz kam aus seinem Kasten heraus und holte ihn vor dem Strafraum von den Beinen. Der Unparteiische Abieba Kenny schickte ihn schließlich mit der Roten Karte vom Feld.

Die DJK zeigte sich davon nur kurzzeitig geschockt und sofort versucht man in den Angriffsmodus zu schalten. Das Bemühen, den Einsatz und die Leidenschaft konnte man auch in der letzten halben Stunde Kufner & Co. keinesfalls absprechen, doch es blieb dabei, die Abschlüsse und auch das Herausspielen von Chancen erzeugten nur wenig Gefahr für das Tor von Viktoria. So sahen die Zuschauer auf beiden Seiten keine nennenswerten Torabschlüsse. Die beste Chance zum Ausgleich vergab schließlich in der 92. Minute Brunner, der freigespielt wurde, doch er jagte das Leder aus etwas spitzem Winkel über den Querbalken. In der 93. Minute gab es noch einmal 20 Meter vor dem Tor der Gäste Freistoß, doch Jünger blieb sinnbildlich für die aktuelle Situation bei der DJK in der Mauer hängen.

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Vorbericht:

Es ist schon beachtlich, was die Fußballer der DJK Vilzing aktuell leisten. Denn wenn sie Montag (Anstoß 14 Uhr) angepfiffen wird, dann stehen die Kufners & Co. mittlerweile zum vierten Mal binnen neun Tagen am Feld. Und die Aufgabe diesmal ist ebenfalls ungemein schwer, trifft man doch mit der Mannschaft von Viktoria Aschaffenburg auf eine gestandene Regionalligamannschaft. Die Gäste, die, wenn sie in Vilzing ankommen, eine Anreise von 300 Kilometern hinter sich haben, spielen seit vier Jahren in der höchsten Amateurspielklasse in Bayern. In der abgebrochenen Coronasaison 2019/2021 stand man nach 25 Spieltagen sogar an der Tabellenspitze. In den Play-Offs mit dem FC Schweinfurt, und der SpVgg Bayreuth musste man sich am Ende in der Dreiergruppe mit Platz zwei zufrieden geben. So reichte es nicht ganz zum Aufstieg. In der letzten Saison wurde es ebenfalls ein sehr guter achter Tabellenplatz. Damit ist klar, auf die DJK Vilzing kommt hier eine ganz schwere Aufgabe zu.

Lesen Sie hier: Vilzing gegen den TSV Rain/Lech

Am Freitagabend stehen die Unterfranken gegen Türkgücü München auf dem Feld. Vor Wochenfrist hatte es die Viktoria aus Aschaffenburg schon einmal mit einem Aufsteiger zu tun, der SpVgg Ansbach. Hier musste man die Partie mit 1:2 verloren geben. Dies war die erste Niederlage, nach zuvor vier Siegen am Stück. Trainer Jochen Seitz sagt angesprochen zum Spiel am Montag bei der DJK Vilzing: „Ich habe die DJK Vilzing nun ein paar Mal spielen sehen und kann sagen, dass uns eine kompakte Mannschaft erwartet, die in der Offensive mit Andreas Jünger und Jim-Patrick Müller zwei sehr gute Spieler im Kader hat und über diese immer für Torgefahr sorgt. Es ist schon so, dass sie die Euphorie aus dem Aufstiegsjahr mitnehmen konnten und eine eingeschworene Truppe darstellen. Sie arbeiten kompakt und geschlossen in der Defensive und sind im Umschaltspiel sowie bei Standardsituationen extrem gefährlich.“

Die DJK Vilzing wird anschließend sicherlich froh sein, wenn diese Partie gespielt ist, denn dann endet eine ganz anstrengende Woche, ehe es nach einer Regeneration von ein paar Tagen schon am kommenden Samstag weitergeht, wenn man zur SpVgg Unterhaching reist.

Aufrufe: 03.10.2022, 17:15 Uhr
Thomas MühlbauerAutor