2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Tabellenführer - Partystimmung herrschte am Freitagabend bei der DJK Ammerthal.
Tabellenführer - Partystimmung herrschte am Freitagabend bei der DJK Ammerthal. – Foto: DJK Ammerthal

Spitzenreiter - und Ammerthal hat sein »Spiel noch nie durchgebracht«

Das Erfolgstrainer-Duo Jürgen Schmid/Johannes Geitner im FuPa-Interview.

Es war ein Sieg über die Vergangenheit, der gleichzeitig Hoffnung auf eine erfolgreiche Zukunft macht. Mit dem Trainerduo Jürgen Schmid/Johannes Geitner an der Linie hat die DJK Ammerthal am vergangenen Spieltag - etwas überraschend - die Tabellenspitze der Bayernliga Nord erobert. Durch einen Derbysieg über Neumarkt. Eine Tatsache, die an sich schon in doppelter Hinsicht eine Erwähnung wert ist. Hinzu kommt allerdings noch, dass es für die Coaches das 1. Spiel gegen den ehemaligen Verein, bei dem es bekanntlich ein unrühmliches Ende gab, war. Über alle diese Besonderheiten sprechen Schmid/Geitner im FuPa-Interview...

Spitzenreiter! Die DJK Ammerthal hat an diesem Spieltag Rang 1 erobert. Was überwiegt in diesen Tagen: Die Freude über einen weiteren Dreier, die Euphorie als Tabellenführer - oder die Genugtuung, den Ex-Verein Neumarkt geschlagen zu haben?
Schmid: Da man sich bekanntlich für die Momentaufnahme der Tabelle nichts kaufen kann, ganz klar die Freude über einen weiteren Dreier. Dass es nebenbei noch ein Derbysieg war, ist um so schöner. Aber natürlich war es auch für uns beide ein etwas spezielleres Spiel.

Wie war das Treffen mit den alten Kollegen vom ASV?
Schmid: Grundsätzlich ist es im Fußballgeschäft an der Tagesordnung, dass man auf Ex-Vereine oder alte Kollegen trifft. Mit der viel diskutierten Vorgeschichte war es dann aber einerseits für viele - und natürlich auch für uns zwei - nicht ganz alltäglich und es wäre auch vermessen, einfach von business as ususal zu sprechen und dazu übergehen zu können.

Geitner: Andererseits war es wirklich schön, den ein oder anderen Spieler oder auch Zuschauer, die sich das Spiel natürlich nicht entgehen lassen wollten, wieder zu sehen und zu sprechen, wobei der Kontakt zu einigen nie ganz abgerissen ist. Einziger Wermutstropfen insgesamt ist nur, dass das Spiel leider nicht wie gewünscht komplett verletzungsfrei verlief - und auf diesem Wege nochmal gute Besserung an Selim Mjaki.

Und wie würdet Ihr die aktuelle Lage bei der DJK beschreiben?
Geitner: Kurz um: Wirklich gut! Mit der Hoffnung, dass Anton Shynder bald wieder zurückkehren kann.

Worin liegen die Gründe für den super Saisonstart?
Schmid: Da spielen - wie üblich - verschiedenste Faktoren mit rein: Natürlich steckt in unserem breiten Kader einerseits Qualität. Andererseits ist die Stimmung innerhalb des Teams mit dem kompletten Staff drum herum - Tobi Rösl, Reinhold Badura, Willi Haller usw. - wirklich hervorragend und alle ziehen an einem Strang. Und obendrauf leben die Jungs rund um Chris Sommerer, André Karzmarczyk und Marcel Kaiser extrem den Teamgeist vor, sodass wir wirklich als geschlossene Einheit auftreten.

Überraschen Euch die 17 Punkte nach sieben Spielen selbst ein bisschen?
Geitner: Überraschen ist vielleicht nicht das treffende Verb, weil man als Sportler ja immer gewinnen möchte. Aber bei dem vermeintlich nicht ganz so leichtem Auftaktprogramm freuen wir uns auf jeden Fall über die Ausbeute.

Warum hat es so schnell so gut geklappt, dass ein Rädchen ins andere greift?
Schmid: Manches wurde ja oben schon erklärt. Zudem lag in der Vorbereitung neben taktischen Lösungsmöglichkeiten ein großer Schwerpunkt natürlich auch auf dem Fitness-Bereich, was uns aktuell auch zu Gute kommt. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass wir in den vergangenen Begegnungen unser Spiel noch nicht über 90 Minuten durchgebracht haben. Und daran wollen wir natürlich weiter arbeiten.

Ist es utopisch, jetzt vom Aufstieg zu träumen?
Schmid: Träumen dürfen andere, denn im Fußball kann es schnell gehen - v.a. in dieser doch recht ausgeglichenen Liga.

Wie seht Ihr die Bayernliga Nord im Vergleich zum Vorjahr?
Geitner: Eine richtige Einschätzung ist nach erst sieben Spieltagen nur bedingt möglich. Klar ist: Mit Vilzing und Ansbach sind letzte Saison zwei absoluten Topmannschaften aufgestiegen, gleichzeitig kamen durch den Abstieg von Eltersdorf sowie Umstrukturierung der Ligen mit dem Jahn II und v.a. Donaustauf drei absolute Schwergewichte hinzu, die sich mittelfristig sicherlich ganz oben wiederfinden werden.

Schmid: Insgesamt ist die Liga aber wohl noch ausgeglichener geworden und irgendwie scheint es manchmal noch so, als ob jeder jeden schlagen könnte. Und darin liegt einerseits wohl auch die Schwierigkeit, aber gleichzeitig auch der Reiz der Liga mit vielen interessanten Duellen.

Vielen Dank für das Interview - und weiterhin alles Gute.

Aufrufe: 015.8.2022, 14:05 Uhr
Helmut WeigerstorferAutor