2024-04-30T13:48:59.170Z

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Gleich im ersten Saisonspiel verletzte sich Sebastian Niedermayer (re.) schwer am Knie - und ist seitdem zum Zuschauen verdammt.
Gleich im ersten Saisonspiel verletzte sich Sebastian Niedermayer (re.) schwer am Knie - und ist seitdem zum Zuschauen verdammt. – Foto: Mike Megapix

Saison-Aus: Leidenszeit von Sebastian Niedermayer geht weiter

Der 22-Jährige wurde Ende November am Knie operiert und wird wohl erst im Mai auf den Trainingsplatz zurückkehren können

Die Hoffnungen waren so groß: Vor der Saison wechselte Sebastian Niedermayer von der DJK Vilzing zum SV Wacker Burghausen, um seinem Traum vom Profifußball wieder ein Stück näher zu kommen. Der 22-Jährige aus Schwarzach (Lkr. Straubing-Bogen) zählte vergangenen Sommer zu den heißesten Talenten in Niederbayern, überzeugte erst in Deggendorf und schaffte anschließend scheinbar mühelos in Vilzing den Sprung in die Regionalliga. Sein Weg nach oben schien keine Grenzen zu haben. Jetzt muss der ehrgeizige Blondschopf allerdings eine lange Talsohle durchschreiten. Just im ersten Saisonspiel im Juli zuhause gegen den FC Bayern II verletzte sich der Flügelflitzer schwer am Knie. Seitdem muss er verletzt pausieren - und in dieser Spielzeit wird er aller Voraussicht nach auch keine Partie mehr absolvieren. "Ja, das ist gerade eine schwere Zeit für mich", meint Niedermayer.

Rückblick: Sebastian Niedermayer darf in seinem ersten Ligaspiel für den SV Wacker gleich von Beginn an ran gegen die Bayern-Amateure. Gut zehn Minuten vor Schluss ereignet sich dann die folgenschwere Szene: "Mir ist die Kniescheibe herausgesprungen. Anschließend hat eine Untersuchung ergeben, dass mir auch ein Teil des Knorpels abgebrochen ist." Zunächst versucht Niedermayer mit konservativen Methoden und ohne Operation wieder fit zu werden. "Das hat aber leider nicht funktioniert und so musste ich mich dann am 20. November doch operieren lassen", erzählt er.

Knapp zwei Monate später hat er keine Schmerzen mehr, kann wieder normal gehen, aber an Belastung oder gar Fußballspielen ist noch längst nicht zu denken. "Ich absolviere gerade zuhause in Schwarzach Aufbautraining und bin drei- bis viermal die Woche beim Physio. Realistisch betrachtet könnte ich im Mai auf den Platz zurückkehren." Dann ist die Saison zu Ende.


Vor allem psychisch eine schwierige Situation.


Eine bescheidene Situation für den 22-Jährigen, gerade weil er auch neu ist in Burghausen. Das drückt auch auf die Psyche, vor allem in den dunklen Wintermonaten. Kontakt zur Mannschaft zu halten ist gar nicht so einfach. "Bei den Heimspielen bin ich immer im Stadion und gehe anschließend auch in die Kabine, um so bei den Jungs sein zu können. Ich würde so gerne selber spielen", erklärt Niedermayer.


Als verlorenes Jahr will der ausgebremste Senkrechtstarter die Saison 2023/24 dennoch nicht betiteln: "Ich denke, als Persönlichkeit lässt mich diese Negativerfahrung reifen. Auch das gehört leider zum Fußball. Mental werde ich aus so einer schweren Phase gestärkt hervorgehen." Das große Ganze will er deshalb auch keineswegs in Frage stellen. "Ich werde in Burghausen bleiben und hoffentlich ab der Sommervorbereitung dann voll durchstarten - mit einem Jahr Verspätung halt." Den Humor hat er nach einem halben Jahr Verletzungspause nicht verloren - und seinen Kampfgeist auch nicht.

Aufrufe: 017.1.2024, 07:00 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor